... und da hier ja auch mit Recht bei den ganzen d(t)rolligen Diskussionen der Gehalt an
echten Informationen vermisst wurde
1) ist für das [Novoflex-]system problematisch ... das triopod ist auch (in den carbon varianten) den besten konkurrenten unterlegen beim gewicht/ max. höhe/ transportlänge - hier machen sich auch viele illusionen der aufbau braucht wenn das system zerlegt ist seine zeit
2) ganz besonders mit wanderstöcken deshalb sieht man diesen ganzen aufbau auch nie in den videos - wenn da nicht alle in der gruppe das gleiche ziel (fotogrfie) haben - ist streit vorprogrammiert
3) und auch selber ist es ein nicht zu unterschätzende aufgabe nach einem anstrengenden aufstieg (noch mehr ständig zwischen durch) alles zusammen zuschrauben (dann dann alles wieder abzubauen)
ein paar echte Information dazu:
zu 1)
Der zusätzliche Zeitbedarf, wenn man das Triopod Stativ wirklich ganz aus seinen Einzelteilen zusammenbaut (d.h. 3 Beine an die Stativschulter anschrauben, allerdings völlig werkzeuglos !), beträgt genau, ja, ganze
16 Sekunden
Habe das gerade mal ausprobiert (gebe aber gerne zu, dass ich vielleicht etwas geübter bin als Andere, da ich das Stativsystem ja schon seit etwa 2008 besitze).
Für den normalen Aufbau (Abspreizen in den ersten Beinwinkel, Ausziehen der drei Beine auf Maximalläge), so wie das also auch in Labortests im Vergleich protokolliert wird, braucht man dagegen nicht länger als bei anderen Mitbewerbern. Das liegt also völlig im grünen Bereich (der einzige Einflussfaktor ist noch die Anzahl der Beinsegmente, also welches Stativmodell man letztlich vor sich hat).
Diese 16 Sekunden sind natürlich wirklich ein ganz schöner Brocken, das gebe ich gerne zu
(
das ist ein Nachtrag: mühsam, mühsam ... ich hätte es wohl für manchen hier noch etwas mehr herausstellen müssen: dort steht "3 Beine an die Stativschulter anschrauben", es steht nicht da, dass ich 3 Wanderstöcke angeschraubt habe; auf Ersteres bezieht sich die Zeitangabe, die Montage der Wanderstöcke dauert natürlich länger, da man noch die Griffe derselbigen abnehmen muss.
Aber: Man sieht hier auch wieder die gängige Argumentationsweise: hier wird kunterbunt Auf- und Abbauzeit zusammengerechnet oder bis die Kamera "schußbereit" auf dem Stativ ist; es hat sich aber eingebürgert (nicht nur unter Labortestern) dass immer nur die reine Aufbauzeit zum Vergleich der einzelnen Stative betrachtet wird, d.h. Aufstellen und Ausziehen der Beine bis zum letzten Beinsegment
ohne Betätigen einer evt. vorhandenen Mittelsäule und ohne Montage weiterer Gerätschaften.
Das sind beim Triopod dann je nach Tagesform rund
10 sec. mit den Beinen A-2830 (bevor man wieder zur Tastatur greift, bitte beachten: das ist ein 3-Segmenter, ein 4- und 5-Segmenter-Bein dauert entsprechend länger, aber nicht über 30 sec !) + meine oben genannten
16 sec., wenn man das Stativ zusätzlich aus seinen Einzelteilen komplett zusammenbaut - also alles Zeiten, über die ich nicht länger nachzudenken brauche.
Für mich ist dabei wichtig, dass ich Modifikationen am Stativ vornehmen kann,
ohne eben
zusätzliches Werkzeug benutzen zu müssen, auch wenn das nicht nur Vorteile hat; für mich persönlich spielt im Freiland dabei hauptsächlich der Wechsel von "normalen" Stativbeinen zu den kurzen Makrobeinen A-1010 eine Rolle ...)
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zu 2)
gemeint war wohl, dass der Fotograf sich mit seinen Wanderfreunden um das 3. Bein bzw. den fehlenden Wanderstock streiten wird; na ja, wenn der Deutsche schon mal auf die Suche nach Haaren in seiner Suppe geht ...
Da nikontina es ja schon angemerkt hatte (dass Triopod-Nutzer nämlich angeblich fast nur mit leichtem Kameragerät unterwegs sein sollen) - nun ein Praxistip für denjenigen, der auch schwerere Optiken besitzt:
Natürlich sind Wanderstöcke von der Konstruktion her nicht mit Stativbeinen vergleichbar (die Stöcke sollen ja durch Federung beim Wandern die Knie entlasten), daher ja auch die geringere Maximallastangabe, wenn sie am Stativ angebracht werden.
Nun der Tip: ein einzelnes normales Stativbein mitnehmen (dient dann zugleich bei Bedarf auch als Monopod, denn dafür sind meiner Meinung nach die Wanderstöcke nicht optimal) - dann hat man auch ohne Streit sein Dreibeinstativ immer zur Hand
Diese Lösung ist ein guter Kompromiss zwischen Gewichtsersparnis (man rechne mal mit) und weiter deutlich gesteigerter Stabilität (ein spiegelloses mFT-Kamerasystem harmoniert aber trotzdem sehr gut auch mit einem Triopod, das auf 3 Wanderstöcken ruht.
Man darf auch nicht vergessen, dass Herr Ritschel sogar eine Mittelformatkamera da drauf gesetzt hat und er ist nun nicht gerade dafür bekannt, dass er Einbußen bei der Bildqualität akzeptiert). Mit den Wanderstöcken kann man auf Extremtouren eben doch ganz schön an Gewicht sparen.
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zu 3)
gemeint sind wohl die ausgemergelten Extremwanderer, die dehydrieret mit zittrigen Fingern versuchen, das Triopod zu montieren.
Nun, da spricht mal wieder die fehlende Praxiserfahrung (obwohl nikotina doch angeblich vieles von der Stativserie selber haben soll) - ich bin zwar in der Schweiz damit nicht auf den höchsten Bergen gewesen, aber es hat schon gereicht (man ist ja nicht mehr der Jüngste) - aber das Triopod habe ich immer noch zusammengebracht (und ich baue es auch nicht jedes mal wieder komplett auseinander, sondern trage es mit einer Öse am Zubehör-Gewinde, das extra dazu in der Stativschulter sitzt, ganz normal wie ein anderes Dreibein auch; nur wenn absehbar ist, dass die Wanderung bis zum nächsten "Punkt" länger dauert oder das Stativ mich am Klettersteig behindern würde, kommt es komplett zerlegt
in den Rucksack
Wie schnell die Montage der Stativbeine (nicht der Wanderstöcke)
geht, sieht man hier (nein, kein Video von Novoflex, sondern zu einem Konkurrenzprodukt, dem Kugelkopf von Xia "Red Elefant", der aber diesselben Beine benutzt):
https://www.youtube.com/watch?v=watOai5YlSo
und dass die Wanderstöcke nicht soviel länger brauchen, kann man hier sehen (das ist allerdings ein Produktvideo und dazu im Zeitraffer, die Beinmontage findet man im Video bei Zeitmarke 0:53 - 1:05)
https://www.youtube.com/watch?v=8MXwnPvex7w
Und dieser Systemgedanke der Flexibilität ist es, der mich letztlich damals vor der Kaufentscheidung überzeugt hatte: das System kann mitwachsen und ich kann mir je nach Ziel und Aufgabe überlegen, was ich noch an Spezialbeinen brauche; ich muss dann nicht jedes mal ein ganzes Stativ noch dazu kaufen, sondern jeweils "nur" ein Beinset und (weil es fast jeden Beintyp in 2 Materialversionen gibt) kann mich dann auch noch entscheiden, ob ich wirklich Carbon brauche oder mit Alu sehr viel Geld sparen kann (habe mir jetzt z.B. die 2844er deshalb extra in Alu gekauft).
M. Lindner