ch habe jetzt nicht alle Beiträge verfolgt, aber ich glaube, dass das hier so langsam OT wird.
Ursprünglich ging es um die Ansteuerung der Blende von der Kamera aus.
Das Nikon Bajonett gibt es bereits seit 1959. Es wurde stetig durch Zusatzfunktionen erweitert.
Ursprüglich hatten alle Objektive einen Blendenring.
Man stellte die Blende am Objektiv ein und die Kamera musste nur die Blende auf den vorgewählten Wert schließen.
Egal ob die Kamera über eine Zeitautomatik verfügte oder nur Nachführmessung hatte.
Als es keine elektronisch gesteuerten Verschlüsse gab, hatten wohl Konica und Canon ihre Objektive so erweitert, dass sie eine Blendenautomatik realisieren konnten.
Andere Hersteller konnten noch keine Automatik anbieten.
Erst mit elektronisch gesteuerten Verschlüssen konnten sie eine Zeitautomatik anbieten.
Das war der erste Glaubenskrieg.
Dabei ist es für ein Bild völlig egal ob für die korrekte Belichtung die passende Blende und Zeit per Nachführ- Zeit- oder Blendenautomatik zustande kam.
Jetzt kommt aber der entscheidende Schritt.
Canon führt 1987 das EF Bajonett ein.
Hier wird die Blende über einen Stellmotor sehr präziese im Objektiv gesteuert.
Nikon behält aber sein Bajonett und sammelt Pluspunkte gegenüber Canon.
Inzwischen haben die Objektive aber keine Blendenringe mehr und die Blende wird nicht am Objektiv, sondern an der Kamera vorgewählt.
Und das funktioniert bei Nikon sehr schlecht.
Wenn du an der Kamera z.B. 5,6 vorwählst, dann stellt die Kamera irgend was in der Nähe von 5,6 ein.
Den Fehler korrigiert sie über die Zeitautomatik.
Das ist aber nicht mehr zeitgemäß und Nikon führt die elektronische Blendensteuerung im Objektiv ein.
Pentax übrigens auch.
Vom Stangenantrieb zum Motor im Objektiv.
Von mechanisch zu elektronisch gesteuerter Blende.
Damit haben sich die Pentax und Nikon ein schönes Durcheinander eingehandelt.
Wegen "OT" - ich dachte, das Thema wäre Canon EOS und nicht die Nikon Blendensteuerung
Und na ja, fotografische Glaubenskriege" wurden sogar schon vor "Zeitautomatik vs Blendenautomatik" geführt. Aber sei's drum' . . .
Ganz egal ist's übrigens auch für die Zeitautomatik und Nachführmessung nicht, ob der Blendenwert stimmt. Immerhin müssen die Werte korrekt sein.
Ein Hersteller, der dies präzisierte war Olympus mit der "Autodynamischen Messung".
Abgesehen davon, wäre es völlig inakzeptabel, führten manueller Betrieb (zB per Nachführmessung) und Zeitautomatik zu real unterschiedlichen Belichtungswerten. Das wäre also alles andere als "egal".
Pentax wiederum löste es anders -und auch diese entsprechende Aussage nicht korrekt. Genauso wenig die Behauptung, Nikon's Beldensteuerung hätte "schlecht funktioniert".
Bei Einführung der Pentax superA wurde die elektronische Blendensteuerung (K-A Bajonett) eingeführt.
Dies ermöglicht es zB, ein heutiges, modernes Objektiv ohne Blendenring an einer entsprechenden analogen Kamera zu nutzen (superA, programA usw usw).
Pentax elektrifizierte das Bajonett also noch vor Canon und Minolta.
Von einem "Durcheinander" kann insofern nicht die Rede sein, da sowohl Nikon als auch Pentax Abwärtskompatiblität bieten.
Nur - bei Nikon wurde diese leider immer wieder künstlich beschnitten. Das zeigte ja auch die Nikon Df mit welcher sogar Non-Ai Objektive verwendbar sind.
Mir ist nicht ganz klar, was du mit "Nikon sammelt Pluspunkte" meintest (?).
Selbstverständlich waren damals Anwender froh, konnten sie innerhalb des selben Systems parallel mf & AF Objektive verwenden und wie bei Pentax wurde das von der Fachpresse entsprechend gelobt.
Doch alleine damit verkauft man keine Kameras.
Bestand das Risiko für Canon und Minolta in der Akzeptanz eines glänzlich neuen Systems, bestand bei Nikon und Pentax zu Beginn die Gefahr darin, dass zu wenig AF-Objektive gekauft würden.
Marktanteile gewannen dadurch weder Nikon noch Pentax. Canon blieb Marktführer und Minolta konnte sogar einige Jahre an Marktanteilen dazugewinnen. Pentax verlor sogar empfindlich an Marktanteilen.
Waren sie zur Zeit der Spotmatic sogar noch Marktführer bei SLR und gehörten in den ersten Jahren des K-Bajonetts zu den "Grossen", sank dieser trotz Niedergang von Herstellern wie Konica, Miranda usw ab Ende der 70er , Anfang 80er Jahre kontinuierlich.
Die Elektrifizierung von Verschluss -und Blendensteuerung hatte bei weitem nicht mangelnde Präzision als Grund. Es ging in erster Linie darum, mehr Funktionen unterbringen zu können, die Produktion günstiger zu gestalten, Bedienung und Design freier zu gestalten (keine Abhängigkeiten durch mechanische Baugruppen deren Platz quasi vorgegeben war) usw.
Zudem sollte man auch bedenken, dass hier von "Steuerung" die Rede ist. Steuerungen, die schliesslich mechanisch umgesetzt werden müssen. Heisst also - die präziseste elektronische Steuerung (ob Verschluss oder Blende) nützt nichts, wenn die entsprechende Mechanik anfällig und/oder unpräzis ist.