Ich hole diesen Thread nochmal hoch, vielleicht interessiert es ja jemanden.
Die Frage nach der hochwertigen Kompaktkamera ist meiner Ansicht nach eine der am schwierigsten zu beantwortende bei der Ausrüstungswahl. Feature-F*cking - Freistellung, Auflösung, Belichtungszeiten, uva. lenkt eigentlich nur vom Problem ab: Eine solche Kamera ist gegenüber einer modularen, optimal zusammengestellten Systemkamera immer ein Kompromiss und es gibt wohl keinen Kameratyp, bei dem einem das Gerät mehr persönlich liegen muss.
Die Kunst besteht darin, den Kompromiss so zu wählen, dass es an keiner Ecke zu sehr kneift und dafür muss man sich die eigenen Ansprüche bewusst machen, zuallererst: Welche Bildqualität brauche ich? Auflösung? Brennweite? Freistellung? Was ist die
untere Grenze, bei der es nicht kneift?
Die Gearheads zeigen natürlich gleich auf die Kamera mit der besten Bildqualität, die sich in dem Formfaktor realisieren lässt, die ist aber oft nicht die Lösung für das Problem. Eine einfachere, kleinere, günstigere und optische schlechtere Kamera, die einem von der Bedienung her mehr liegt, hilft einem bei der Fotografie mehr, die Bildqualität muss nur
hinreichend gut sein.
Das ist bei dieser Kameraklasse meiner Ansicht nach die Antwort: Soviel BQ wie für die eigenen Ansprüche nötig, nicht soviel wie möglich. Untergrenze definieren, dann die beste Kamera in dem Segment nach den übrigen, persönlich gewichteten Kriterien auswählen.
Sonst wird nur die Tasche schwer, das Konto leer und das Ding landet nach kurzer Zeit im Schrank oder im Gebrauchtmarkt.
Also: In die Hand nehmen, Ergebnisse vergleichen. Nicht von Daten und Technik blenden lassen und den eigenen Perfektionismus bekämpfen. Vorzeigbare Bilder zählen und das sind nicht immer die beim Pixelpeepen überzeugendsten und das beste Werkzeug ist nicht immer das Vollformat-Auflösungsmonster mit der besten Optik. Der Kompromiss muss passen!
So, ziemlich viel Text aber da ich an dem Problem auch schon mehr als einmal glorreich gescheitert bin, war es mir ein Anliegen.