Die Formel finde ich eher ungeeignet.
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Die Formel dient nicht zur exakten Berechnung, sondern zur Veranschaulichung der Zusammenhänge. Deswegen ist die Formel ja auch nur qualitativ, nicht quantitativ:
Wenn du im Zähler einer der Faktoren, also Zeit oder ISO um eine Stufe (oder 1/3 Stufe) größer machst und gleichzeitig die Blendenzahl eine Stufe (oder 1/3) Stufe größer machst, dann hast du immer noch die gleiche Helligkeit.
Wenn du das dagegen quantitativ beschreiben bzw. berechnen willst, dann musst du das logarithmisch definieren, da die Blendenzahl vom Durchmesser der Blende abhängt.
Helligkeit = log2 ((Blendenzahl^2 * 100)/(ISO * Zeit)
Somit hast du dann z.B. im Vergleich z.B. schon bei identischen ISO Die Gleichung
log2(Blendenzahl_1^2/Zeit_1) = log2(Blendenzahl_2^2/Zeit_2) bzw.
Blendenzahl_1^2/Zeit_1 = Blendenzahl_2^2/Zeit_2,
die du lösen müsstest, wenn du ausrechnen willst, welche Blende du z.B. bei einer veränderten Zeit einstellen musst für eine identische Belichtung. Die Lösung wäre dann Blendenzahl_2 = Blendenzahl_1 * sqrt(Zeit_2/Zeit_1).
Das ist natürlich kein Hexenwerk, notfalls kann man die Wurzel ja auch schnell mit dem Taschenrechner berechnen. Aber das ist dann für schnell mal was einstellen doch zu kompliziert.
Bei der qualitativen Lösung schaut man sich einfach an:
Die Zeit soll jetzt drei Stufen länger werden - dann muss ich die Blendenzahl einfach nur drei Stufen kleiner machen, damit die Öffnungsfläche entsprechend 3 Stufen größer ist. Und die Belichtung passt wieder. Entsprechend muss man das mit anderen Faktoren machen.
Gegeben:
ISO 100, f/8, 1/125s
Nun will man Blende 11, das ist eine Stufe mehr, das Ergebnis der Formel wird 1 Stufe kleiner. Also muss man entweder die Zeit um 1 Stufe verlängern (auf 1/60s) oder die ISO um eine Stufe hoch drehen auf ISO 200, damit der Term wieder eine Stufe größer wird.
Will man statt Blende 11 auf Blende 16 gehen, dann wird alles 2 Stufen kleiner. Also muss man entweder die Zeit 2 Stufen verlängern (auf 1/30s) oder aber die ISO zwei Stufen empfindlicher einstellen auf ISO 400. Oder aber die Zeit um eine Stufe verlängern (auf 1/60s) und zudem die ISO eine Stufe empfindlicher einstellen (auf ISO 200).
Alternativ kann man natürlich die obige Formel verwenden.
Will man hier von f/8 auf f/11 gehen und die Iso beibehalten, dann müsste man nur folgende Gleichung lösen: t2 = (11^2)/(8^2) * 1/125s = 121/8000s = ca. 1/66s, also muss man 1/60s einstellen.
Und da bevorzuge ich in der Praxis dann doch die qualitative Methode...