Fremdkörper im Objektiv: Tatsächlich kein Problem?

Ich möchte mal mit der Vorstellung aufräumen, dass Staub bzw. Haare im Objektiv keinerlei Auswirkungen auf das Bild haben. Das stimmt nur zum Teil wie ich kürzlich feststellen musste. Aber von Anfang an...

Mit meiner Canon EOS M10 bekam ich als Kit-Objektiv auch das Canon EF-M 15-45 und musste schon nach wenigen Wochen feststellen, dass bei höheren Blenden eine Art Abschattung auf den Bildern hatte (ab F/11-22). Ursprünglich nahm ich an, dass ich Sensordreck in der Kamera hätte, was aber nicht zutraf. Denn Testbilder mit dem Canon EF-M 22 f/2.0 zeigten bei derselben Blendenzahl keinerlei Fremdkörper. Der Sensor war also lupenrein sauber.

Deshalb schickte ich das Objektiv zum Canon Service ein mit der Bitte um Reinigung. Nach 14 Tagen bekam ich das Objektiv zurück und es zeigte sich, dass sich der Dreck (3 Blobs die ursprünglich in der Mitte des Bildes zu finden waren), sich nach links oben verlagert hatten. Nun wollte ich letzte Woche mit dem Objektiv im Gegenlicht fotografieren und schloss die Blende dafür recht stark und nun war eine Art länglicher Fremdkörper auf dem Bild sichtbar. Auf dem Sensor war nichts zu finden und auch eine neue Testaufnahme mit dem besagten 22 mm Objektiv zeigte keine Beeinträchtigungen. Deshalb nahm ich an, dass der Dreck kurz vor der hinteren Linse im Objektiv zu finden ist.

Das Objektiv ist momentan wieder beim Service. Hier die Beispielbilder...

Canon EF-M 15-45 F/40



Canon EF-M 15-45 F/22



Canon EF-M 22 mm f/2.0 F/22

Und was möchtest Du nun wissen?

Ich bin mir sicher, dass das Sensordreck ist. Schon bei 45mm und f22 (ich vermute, dass du beide Fotos mit dem Zoomobjektiv bei 45mm gemacht hast, beim zweiten fehlen leider die Exifs) ist der Dreck kaum sichtbar, je kleiner die Brennweite, desto unschärfer wird er.

Am deutlichsten sichtbar ist Sensordreck mit langen Brennweiten. Falls du noch ein Teleobjektiv hast, würde ich es einmal damit testen. Wenn nicht, dann mach noch ein Foto mit dem 15-45 bei 22mm und schau, ob du da einen Unterschied zu deiner Festbrennweite siehst. Wenn du einen gleichmäßigeren Hintergrund hättest, wäre das auch gut.

Das ist definitiv kein Sensordreck. Das Foto ohne Partikel habe ich mit der 22 mm Festbrennweite von Canon aufgenommen. Bei F/40 wäre der längliche Partikel auf dem Sensor auch schärfer abgebildet. Da er unscharf ist, vermute ich den Fremdkörper im hinteren Teil des Linsensegments.

Astrofan80 schrieb:

Da er unscharf ist, vermute ich den Fremdkörper im hinteren Teil des Linsensegments.

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Extrem unwahrscheinlich. Sehr viel wahrscheinlicher ist ein vagabundierender Partikel, der beim Zoomen oder Objektivwechsel die Position ändert bzw. im Innenraum der Kamera herumfliegt.

Wenn´s wirklich am Objektiv läge, müsste das Phänomen an einer anderen Kamera ebenso sichtbar werden.

Bevor Du die Pferde scheu machst, mach doch erst mal die Gegenprobe mit einem anderen Body, ggf. halt beim nächstliegenden Fotodealer.

Heute habe ich das Objektiv vom Canon Service zurückbekommen und das Problem hat sich sogar noch verschlimmert. Nun sind noch deutlich mehr Partikel im Bild zu sehen. Vor allem der große Partikel in der unteren rechten Ecke macht sich selbst bei F/10 bemerkbar. Die Gründlichkeit der Reinigung beim Canon Service in Willich ist erschreckend.

Und für den Fall dass mich welche für völlig bescheuert halten habe ich mit meinem EF-M 18-55 STM bei geschlossener Blende und 55 mm Brennweite eine Testaufnahme gemacht.

Canon EF-M 15-45 bei f/40 und F=45mm


Canon EF-M 18-55 bei f/36 und F=55mm



Wie man sieht ist der Sensor der Canon EOS M10 porentiefrein...

Nun versuche ich ein Austauschobjektiv zu bekommen, da der 2. Reinigungsversuch erfolglos war.

Astrofan, dir ist schon klar, dass man wegen Beugung am APS-C-Format keinen Blendenwert, der höher ist als f/11, verwenden sollte? Bei f22, f36 und f40, wie du hier gezeigt hasst, ist der Dreck das geringste Problem. Von der Schärfe bleibt da nichts übrig. Da kann es dir egal sein, ob man die Partikel in der Linse sieht oder nicht.

Der fette Partikel war vor dem Einschicken schön in der Himmelsgegend bei Landschaftsaufnahmen. Und den sah man schon bei F/11 als schöne kreisrunde und große Abschattung wenn man in LR minimal den Kontrast erhöht. Und wie man wohl erkennen kann, hat sich das Problem beim 2. Reinigungsversuch sogar noch verschlechtert.

Zixel schrieb:

Astrofan, dir ist schon klar, dass man wegen Beugung am APS-C-Format keinen Blendenwert, der höher ist als f/11, verwenden sollte?

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Dann muss ich meine schönen Blendensternfotos mit F>20 wohl alle wegwerfen?

Nein Stefan, musst du nicht wegwerfen. Alles eine Frage der Prioritäten. Wenn dir Blendensterne wichtiger sind als Schärfe, blende ab bis der Arzt kommt.

Astrofan80 schrieb:

Der fette Partikel war vor dem Einschicken schön in der Himmelsgegend bei Landschaftsaufnahmen. Und den sah man schon bei F/11 als schöne kreisrunde und große Abschattung wenn man in LR minimal den Kontrast erhöht. Und wie man wohl erkennen kann, hat sich das Problem beim 2. Reinigungsversuch sogar noch verschlechtert.

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Ich hab einige Objektive, die Staub im Inneren haben. Auch wenn ich den Kontrast sehr weit erhöhe sehe ich auf den Bildern nichts. M.M.n. ist das nichts als "1st world problems".

Ich habe heute mein Austauschobjektiv bekommen und ich muss sagen, dass bei geschlossener Blende keinerlei Partikel mehr erkennbar sind. Das Beste ist aber, dass nun auch die Schärfe am Rand bei Offenblende stimmt.