stürzende Linien in der Architektur - no go ?

bruderbethor · 20. Juli 2017

So ich habe auch mal zwei Beispielbilder vom vorletzten Wochenende. Ich habe schon etwas Feedback erhalten. Überwiegend war es positives Feedback aber für mache waren die stürzenden Linien am Hochhaus (Uni-Riese in Leipzig) ein absolutes "no go". Ich würde gern wissen wie ihr das seht. Ich habe es bewusst im LR nicht raus gerechnet, da ich sonst sehr viel Winkel verloren hätte.

In groß gibt's die Bilder hier:

https://www.flickr.com/photos/luxlike/35546057150/in/dateposted/
https://www.flickr.com/photos/luxlike/35804267561/in/dateposted/

Ich bin auf eure Meinungen gespannt

Vg Ben

isnogud · 20. Juli 2017

Mich stoert das schiefstehende Hochhaus durch die stuerzenden Linien - ich wuerde es entzerren.
Beim ersten Bild ist allerdings dafuer zu wenig Raum - den haette man aber durch 1 -2 Schritte rueckwaerts problemlos bei der Aufnahme bekommen koennen.
Bei dem Gebauede rechts stoert es nicht (wegen der geringen Hoehe) - allerdings haette das Ausrichten hier den Charme, das der angeschnittene Kran wegfaellt.

Also Fazit: Bei diesen beiden Bildern stoert es mich, es gibt aber Aufnahmesituationen, da unterstuetzen stuerzende Linien die Bildwirkung - daher kann man das nicht pauschalisieren.

Stoneage · 20. Juli 2017

Ich würde nicht generell sagen "no go". Wenn man z.B einen Wolkenkratzer hochschaut, respektive diesen Effekt fotografiert, dann sind stürzende Linien sicherlich gewollt.
Bei Deinen Beispielen jedoch empfinde ich diese als störend, da sie nicht wie ein gewolltes Element der Bildgestaltung wirken.

Das selbe könnte man bei ausgefressenen Lichtern oder abgesoffenen Schatten sagen. Wenn dies als Bildgestaltung eingesetzt wird, ist dagegen überhaupt nichts einzuwenden. Sobald es aber wie eine technische Unzulänglichkeit wirkt, ist es meiner Meinung nach ein Mangel/Fehler.

Gast_338512 · 20. Juli 2017

Wie immer: Es kommt drauf an.

Würden bei den beiden Fotos auch am rechten Bildrand Hochhäuser stehen, würden deren stürzende Linien mich vermutlich nicht stören. So scheint es aber irgendwie unsymmetrisch oder als ob das Hochhaus ausversehen mit drauf ist. Die Lichterspuren vom Bus oder der Straßenbahn wirken auf mich auch ohne den linken Bildrand.

bruderbethor · 20. Juli 2017

isnogud schrieb:
Beim ersten Bild ist allerdings dafuer zu wenig Raum - den haette man aber durch 1 -2 Schritte rueckwaerts problemlos bei der Aufnahme bekommen koennen.

Leider nein , die Kamera hat durch ein Verkehrsschild fotografiert (blauer Pfeil nach unten links) wegen der Verkehrsinsel. Wäre ich einen Schritt zurück gegangen hätte die Rückseite des Schildes 90% des Motivs ausgemacht :-D

Erst einmal danke für eure Meinungen

Vg Ben

isnogud · 20. Juli 2017

bruderbethor schrieb:
Leider nein , die Kamera hat durch ein Verkehrsschild fotografiert (blauer Pfeil nach unten links) wegen der Verkehrsinsel. Wäre ich einen Schritt zurück gegangen hätte die Rückseite des Schildes 90% des Motivs ausgemacht :-D

Erst einmal danke für eure Meinungen

Vg Ben

Fuer solche Faelle hat der Fotograf immer Hammer und Meissel dabei...oder zumindest ne Eisensaege

Alesana · 20. Juli 2017

Die Fotos sind beide nix.

Tipp:
Wenn ein Foto nicht funktioniert, aus welchen Gründen auch immer, dann kann man es, außer es wird zu Reportagezwecken verwendet, auch lassen.
Denn der Grund "ging nicht anders" macht es nicht plötzlicu sehenswert.

bruderbethor · 20. Juli 2017

Alesana schrieb:
Die Fotos sind beide nix.

Tipp:
Wenn ein Foto nicht funktioniert, aus welchen Gründen auch immer, dann kann man es, außer es wird zu Reportagezwecken verwendet, auch lassen.
Denn der Grund "ging nicht anders" macht es nicht plötzlicu sehenswert.

Du ich finde es sehenswert, und viele andere auch. Es geht lediglich um die subjektive Meinung hier. Dein Geschmack ist sicher nicht allgemeingültug ! Aber nix für ungut. Danke für deine Meinung

Vg Ben

Tipp:
Menschen werden freundlicher reagieren wenn man sich nicht so überheblich verhält

*allgemeingültig*

Leitwinkel · 20. Juli 2017

bruderbethor schrieb:
Du ich finde es sehenswert, und viele andere auch. Es geht lediglich um die subjektive Meinung hier. Dein Geschmack ist sicher nicht allgemeingültug ! Aber nix für ungut. Danke für deine Meinung

Vg Ben

Hallo Ben,

stürzende Linien finde ich durchaus möglich als gestalterisches Mittel,
bei deinem 1. Beispiel würde ich sagen hier funktioniert es nicht so gut,
beim 2. schon eher, da hier die Lichtstrahlen das Bild domieren und Dynamik ins Bild bringen…
vielleicht hätte ich es aber doch mal ausgerichtet, so dass das Hochhaus gerade steht.

anbei ein Beispiel,
wo ich versucht habe die stürzenden Linien zu betonen,
hier gefällt mir dieser Effekt.

g chris

bruderbethor · 20. Juli 2017

Leitwinkel schrieb:
vielleicht hätte ich es aber doch mal ausgerichtet, so dass das Hochhaus gerade steht.

Hi Chris,

ich habe das im LR schon gemacht, aber das Bild wirkt dann irgendwie überhaupt nicht mehr. Also es gefällt mir dann nicht mehr. Ich sitze gerade eine einem anderen. Das ist zwar gerade und der Schnitt etwas weiter rechts, aber ich finde das schiefe schöner :ugly:

Vg Ben

Gast_319607 · 20. Juli 2017

Stürzende Linien in Panoramen gehen überhaupt nicht.
Wenn man direkt unter dem Turm steht, und nach oben fotografiert, dann ist das was anderes.
Du mußt dann entsprechend breitere Bilder machen, damit du genug zum Wegschneiden hast.

microsim · 20. Juli 2017

In den meisten Fällen sehen stürzende Linien grausig aus, zeugt nicht von Fotografenkunst. Find ich furchtbar. Also = No Go !

Blechvogl · 20. Juli 2017

bruderbethor schrieb:
Das ist zwar gerade und der Schnitt etwas weiter rechts, aber ich finde das schiefe schöner

Klar ist das gerade, du kippst die Kamera auch nicht . :lol:

Ob und wie stark das Hochhaus stürzt, liegt deiner Hand, bzw in der Wahl des Standpunkts.

bruderbethor · 20. Juli 2017

Blechvogl schrieb:
Klar ist das gerade, du kippst die Kamera auch nicht .
Ob und wie stark das Hochhaus stürzt, liegt deiner Hand, bzw in der Wahl des Standpunkts.

Neigungswinkel ist der gleiche

Es ist im LR gerade gerechnet, nix anderes. Wenn ich die Neigung auf min. Verzerrung des Hochhauses justiet hätte wäre mir zu viel Straße drauf gewesen und zu wenig eigentliches Motiv

Ein Standpunkt 20m höher wäre sicher Top gewesen, hätte ich auch gewählt

mikro_makro · 20. Juli 2017

Ich finde das zweite Foto mit den stürzenden Linien durchaus gelungen, sie unterstützen die Dynamik des Bildes. Trotzdem gefällt mir das dritte Bild am besten, aber eher wegen der etwas stimmigeren Belichtung und Gesamtkomposition.

Ausserdem würde ich das Motiv eher als "Stadtlandschaft" und weniger als klassisches Architekturfoto einordnen. Dort empfinde ich stürzende Linien schon als störend, wenn sie keine gestalterische Aussage haben, wie z.B. die riesigen Dimensionen eines Hochhauses zu betonen.

decom · 21. Juli 2017

Die stürzenden Linien beim zweiten Bild irritieren mich total.
Mein Blick springt förmlich von rechts nach links und wieder zurück.

maxelmann · 22. Juli 2017

Wenn Du alles auf dem Bild haben willst, dann mach halt ein Panorama draus. So, wie es jetzt ist funktioniert es für mich nicht. Die Idee in die Mitte des Bildes zu lenken finde ich gut, dafür schmiert die Uni samt Kirche aber im hinteren Teil leider zu sehr in den Tiefen ab. Dafür strahlt der mittige "Milchturm"zu hell. Zum anderen bringen die Oberleitungen der Straba mächtig Unruhe ins Bild. Und nehmen zum anderen halt fast die Hälfte Deines Bildes in Beschlag, so dass vom eigentlichen Motiv dann nicht mehr wirklich viel bleibt.
Ich würde versuchen, einen Teil vom Gewandhaus mit aufs Bild zunehmen, damit der Uniriese nicht so an den Rand gequetscht ist und den Kran halt als Gleichgewicht auf der anderen Seite. Das wäre mein Ansatz... wobei immer noch die Oberleitung der Bahn ziemlich dominant bleibt. Architektur und stürzende Linien funktioniert schon, meines Meinung nach aber eher selten...

Leitwinkel · 22. Juli 2017

ich bin etwas irritiert, weil dieser Thread im Galeriebereich gelandet ist,
das würde für mich nur mit Beispielen hier funktionieren.

Toni1895 · 23. Juli 2017

Hallo Ben,

wie schon von anderen geschrieben, versucht man i. d. R., die stürzenden Linien zu vermeiden, es sei denn, sie unterstützen die Bildaussage. Das ist bei den Bildern nicht der Fall.

Man sollte im Super- und Ultraweitwinkelbereich immer entweder die Kamera so horizontal wie möglich ausrichten und/oder etwas "Fleisch" (-> Raum) am Rand zur Entzerrung lassen. Oder ein Tilt-/Shift-Objektiv nutzen.

Erlaubst Du das Bearbeiten und Wiedereinstellen der Bilder?

VG

Toni

bruderbethor · 23. Juli 2017

Wenn du magst, ich kann dir aber auch gern eine nicht 500KB datei geben ;-) wie gesagt ich hane es schon gerade gedreht und fand es nicht brauchbar. Naja aller anfang ist schwer. Arch und stadtlandschaften sind nicht mein heimischer bereich. Komischerweise stört mich das stürzen absolut nicht... Vll. Am ende doch geschmackssache?

Vg Ben

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