Das Sony 50mm 1.8 ist nicht "mein" Objektiv. Das ist mir zu "playmobil-like". Es macht den Eindruck von Billig-Plastik. Die optische Leistung ist aber (wie beim 35 1.8 auch) voll in Ordnung.
Das Fotografieren mit dem 50 1.8 fühlt sich ein kleines bisschen so an, wie damals den Ascona C 1.3S meines Vaters in dessen (des Asconas) letzten Jahren bei -10°C und kaltem Motor zu starten - Zwei Minuten Kampf, Angst, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und Tränen bei der sorgfältigen Arbeit mit Choke und Gaspedal (nachdem man zuvor mit einem Fahrradlenker auf den Anlasser gehauen hat, damit der sich überhaupt dreht), während man sich überlegt, was wohl passiert, wenn die kältegelähmte Batterie aufgibt, bevor der Motor läuft und spontan an die ersten Expeditionen zum Südpol denkt. Irgendwann läuft die Karre doch, und ab dann bekommt man all das, was man davon erwarten kann.
Es gibt Objektive, bei denen macht es Spaß, der A77ii beim Fokussieren zuzusehen. Beim 50 1.8 leide ich immer ein bisschen mit - der Fokusmotor klingt leicht sägend, die Kamera muss ein bisschen hin- und herpumpen. Wenn auch nicht viel. Das ist nichts gegen den Schreinereilärm des Soligor 60-300, aber ich hab das nie gemocht. Sobald der Fokus aber sitzt, liefert das 50 1.8 alles, was man von ihm erwarten kann. Wenn's sinnvoll war, habe ich das Ding immer eingesetzt. Zu den Objektiven, die ich dranschraube, weil ich grad Bock drauf habe, gehörte es jedoch seit Jahren nicht.
Die "leichte" Ausführung von Sonys 35 1.8, 50 1.8 und 85 2.8 (die drei unterscheiden sich äußerlich ja nur im Aufdruck und darin, dass das 50er keine Streulichtblende kennt) hat mich nie gestört.
Das 85 2.8 habe ich beispielsweise eingesetzt, als ich ein paar Bierflaschen fotografiert habe - zwei ferngezündete Blitze (Yongnuo YN560III mit YN560TX) mit kleinen Softboxen u.ä. dran und den 15€-Stativen drunter. Auf dem Küchentisch. Da war der enge Winkel oft sehr praktisch.