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"In Iceland we use common sense", der Laugavegur - Ein Reisebericht.

#73
Reisebericht klein 73.jpg

Auf einer kleinen Anhöhe ließ sich die Namensgebung schließlich auch sehr gut nachvollziehen, Þórsmörk heißt auf Deutsch ja so viel wie "Thors Wälder". Wie man sieht, handelte es sich tatsächlich um einen ausgewachsenen Wald, auf den der isländische Witz nicht zutraf: "Was soll man machen, wenn man sich in einem isländischen Wald verläuft? Aufstehen.".
Dazu muss ich nun gestehen, dass wir uns in der Tat verliefen. Standen noch kurz zuvor Schilder mit Richtungsangaben zu den drei unterschiedlichen Endpunkten des Laugavegur am Wegesrand, war nach etwa zwei Kilometern nichts mehr dergleichen vorzufinden. An einer Weggabelung trafen wir auf weitere Wanderer, die vor einem ähnlichen Problem standen. Mit den unterschiedlichsten Karten, GPS-Geräten und Handys versuchten wir nun gemeinschaftlich zu bestimmen, wo der gewünschte Weg für jeden einzelnen lag. Erkenntnis: Wenn acht Leute gleichzeitig versuchen, Karten und Geräte abzulesen und im Anschluss der Meinung sind, dass sie wissen, wo es lang geht, führt das zu ziemlichem Chaos...:ugly:

#74
Reisebericht klein 74.jpg

Wir entschieden uns tatsächlich für den richtigen Weg (unser Endpunkt hatte den Vorteil, dass man sich einen letzten Anstieg von etwa 50-70 Höhenmetern sparte) so dass wir an einer einsam im Wald stehenden Straßenlaterne vorbei wandernd unser Ziel erreichten, die Volcano Huts.
Das Gebäude zentral im Bild, fungiert als Rezeption, Gemeinschaftsraum, Bar, Restaurant und Wartesaal, mit anderen Worten, es gibt dort gekühlte Getränke, unter anderem Bier. Während wir also um die Ecke des Hauses bogen, trafen wir wieder auf das Paar, welches uns seit dem Alftavatn immer wieder begegnete. Da der Laugavegur im Prinzip drei mögliche Endpunkte hat, war es also gar nicht so sicher, dass wir die beiden wiedertreffen würden. Umso witziger natürlich, als sie uns mit einem Bierkrug zuprostend empfingen.

#75
Reisebericht klein 75.jpg

Geschafft! Das wohl verdiente Endbier. Während wir also gemütlich bei Bier und guten Gesprächen draußen saßen, kamen weitere Wanderer an der Hütte an und taten es uns gleich, Rucksack in die Ecke, Geldbörse gezückt und flüssiges Gold an der Theke gekauft.:)
Im Anschluss bauten wir unser Zelt auf, gönnten uns eine heiße Dusche (diese war im Zeltplatzpreis inbegriffen :D) und beschlossen kurzerhand, dass wir wohl das angebotene Buffet als Abendessen in Anspruch nehmen würden. Der Preis spottete zwar jeder Beschreibung, aber zur Feier des Tages wollten wir keine Nudeln aus der Tüte mehr essen. Rückblickend war diese Entscheidung allerdings nicht sonderlich weise, das Buffet war recht übersichtlich, manche der Speisen bereits kalt und zwei drei Sachen nicht sonderlich genießbar. Das frisch gezapfte (!!!) Bier entschädigte für das Essen aber in jeglicher Hinsicht.:)
 
Danke für den Namen des Nashornkäferberges, der Einhyrnigur fasziniert mich extrem, seitdem ich das erste Bild davon gesehen habe. Ich kann einfach nicht anders als einen Käfer darin zu sehen :ugly:

Ich empfehle entweder Im Juni, dann besteht aber die Gefahr, dass noch reichlich Schnee liegt, oder Ende August Anfang September, wobei dann die Gefahr besteht, dass wieder Schnee liegt.:)

Irgendwann mache ich bestimmt mal einen reinen Wanderurlaub in Island, aber nicht dieses Jahr ;)

Zur Kälte... die lässt sich nicht sonderlich gut beschreiben, aber versuchen will ich es doch; erster Moment, "kalt, aber geht", zweiter Moment "kalt, ARGH!", dritter Moment "KALT, mir fallen die Füße ab", vierter Moment "KALT!!, und warum liegen hier Steine?!", fünfter Moment "Läuft, ich hab kein Gefühl mehr in den Füßen", sechster Moment beim Erreichen des Ufers "WARM!".
Ich weiß, nicht sehr präzise, aber so inetwa kommt es hin.:)

Auf einer kleinen Anhöhe ließ sich die Namensgebung schließlich auch sehr gut nachvollziehen, Þórsmörk heißt auf Deutsch ja so viel wie "Thors Wälder". Wie man sieht, handelte es sich tatsächlich um einen ausgewachsenen Wald, auf den der isländische Witz nicht zutraf: "Was soll man machen, wenn man sich in einem isländischen Wald verläuft? Aufstehen.".

Ich mag deine Art zu Schreiben einfach und lache mich hier gerade kringelig :lol: Vielen Dank auch dafür (y)


Das wird gleich noch besser.:)

Ne... das kaufe ich dir nicht ab, dass diese Waldlandschaft in Island aufgenommen wurde... Das ist ein Fake, die Bäume hast du alle einzeln eingestempelt :ugly: Vor allem das kleine Bäumchen vorne in der Mitte.

Die Berge sind hinten auch schön in den Wolken verschwunden. Und der Herbst kommt so langsam. Das Bild wäre für mich nicht so faszinierend, wenn ich nicht wüsste dass es in Island aufgenommen ist. Einfach verrückt.

Und das kühle goldene Bier habt ihr Euch ja jeglich verdient. Und das Känguruh durfte doch sicherlich auch einen kleinen Schluck trinken, oder?

Ich hoffe es kommen noch Bilder und Berichte und es ist noch nicht vorbei, jetzt wo ich gerade erst wieder dabei bin... :confused:
 
Jetzt konnte ich noch einiges an Story mitnehmen, klasse. Der Wald ist wirklich kaum auf Island zu vermuten. Ich sage schon mal "Prost" hoffe aber noch auf das ein oder andere Bild von der Tour!
 
Weiterhin sehr schöne Eindrücke und Geschichten, Konrad. Und ich hoffe, du hast dir noch ein wenig Material für den Abspann aufgehoben...!? :D

Ne... das kaufe ich dir nicht ab, dass diese Waldlandschaft in Island aufgenommen wurde... Das ist ein Fake, die Bäume hast du alle einzeln eingestempelt :ugly: Vor allem das kleine Bäumchen vorne in der Mitte.

Öhm...du bist doch auch durch Skaftafell gelaufen :confused:...teilweise sah es dort doch recht ähnlich aus, im Oktober nur schon etwas kahler...
 
Danke für den Namen des Nashornkäferberges, der Einhyrnigur fasziniert mich extrem, seitdem ich das erste Bild davon gesehen habe. Ich kann einfach nicht anders als einen Käfer darin zu sehen :ugly:

Joar, der ist schon beeindruckend...:) Leider war das Wetter bei uns in dem Moment nicht so sonderlich berauschend.

Irgendwann mache ich bestimmt mal einen reinen Wanderurlaub in Island, aber nicht dieses Jahr ;)

Ich kanns nur empfehlen. Die Leute, denen man über den Weg läuft sind großen Teils schwer in Ordnung...:) Und die landschaftliche Kulisse verschlägt einem an jeder Ecke schlicht die Sprache. Allerdings ist es beim Wandern gar nicht so einfach, brauch- und zeigbare Bilder zu machen. Zu den wirklich interessanten Zeiten für den Fotografen, ist man als Wanderer dann doch mit ganz anderen Sachen beschäftigt...

Ich mag deine Art zu Schreiben einfach und lache mich hier gerade kringelig :lol: Vielen Dank auch dafür (y)

Vielen Dank.:)

Ne... das kaufe ich dir nicht ab, dass diese Waldlandschaft in Island aufgenommen wurde... Das ist ein Fake, die Bäume hast du alle einzeln eingestempelt :ugly: Vor allem das kleine Bäumchen vorne in der Mitte.

Die Berge sind hinten auch schön in den Wolken verschwunden. Und der Herbst kommt so langsam. Das Bild wäre für mich nicht so faszinierend, wenn ich nicht wüsste dass es in Island aufgenommen ist. Einfach verrückt.

Stimmt schon, in unseren Breitengraden wirkt so ein Birkenwald nicht sonderlich beeindruckend, aber in solchen Regionen wie da oben, ist es eben doch ewtas Besonderes.:) Und nein, ich habe keine Bäume einzelnen reingestempelt, für sowas bin ich schlicht zu faul...:lol:

Und das kühle goldene Bier habt ihr Euch ja jeglich verdient. Und das Känguruh durfte doch sicherlich auch einen kleinen Schluck trinken, oder?

Ich hoffe es kommen noch Bilder und Berichte und es ist noch nicht vorbei, jetzt wo ich gerade erst wieder dabei bin... :confused:

Das Känguruh hätte wohl die Boxhandschuhe aus dem Beutel geholt und die Ohren angelegt, hätte es darben müssen... Das Haben wir uns schlicht nicht getraut.:lol::ugly:
Ein wenig gehts noch weiter, an einem gänzlich unbekannten Wasserfall nicht weit ab der Ringstraße kamen wir ja auch noch vorbei...:lol::cool: Also, keine Bange.:)

Jetzt konnte ich noch einiges an Story mitnehmen, klasse. Der Wald ist wirklich kaum auf Island zu vermuten. Ich sage schon mal "Prost" hoffe aber noch auf das ein oder andere Bild von der Tour!

Freut mich zu lesen, dass auch du noch weiter mitliest.:) Ebenfalls "Prost". Das Bier markiert nur das Ende der Wanderung, ein wenig waren wir ja noch auf der Insel unterwegs, entsprechend kommt also noch das ein oder andere Bild und natürlich gibt es auch noch kleinere Anekdötchen... :)

Weiterhin sehr schöne Eindrücke und Geschichten, Konrad. Und ich hoffe, du hast dir noch ein wenig Material für den Abspann aufgehoben...!? :D

Danke Robert. Japp, bei Flickr und FB gabs ja schon einen kleinen Ausblick auf einen nahezu unbekannten Wasserfall in Island...:)
 
Tag 9 - Þórsmörk

#76
Reisebericht klein 76.jpg

Der Start in den Tag begann mit der Gewissheit, dass wir es nun geschafft hätten und nun auch keine anstrengenden Herausforderungen vor uns liegen würden, sondern wir uns nun auch Zeit beim Frühstück lassen konnten und alles,w as nun folgen würde, quasi die Kür des Urtlaubs sei. Die Pflicht erfüllten wir bereits mit der Ankunft in Þórsmörk. Dementsprechend ließen wir uns auch reichlich Zeit beim Frühstück, zumal im selben Moment auch noch die Sonne durch die Wolkendecke linste, sich aber nach einem kurzen Intermezzo wieder verabschiedete. Wir planten an diesem Tage einen weiteren Ruhetag und nahmen uns vor, die nähere Umgebung ein wenig zu erkunden. Dementsprechend folgten wir einigen ausgeschilderten Pfaden, die direkt von unserer Unterkunft in den Wald führten. Da aber pünktlich zu unserem Aufbruch sich zunächst feiner, dann weiter verstärkender Regen einsetzte, habe ich von den kleinen Runden kaum zeigenswerte Bilder. Erst als wir eine kleine Anhöhe erreichten, wobei mich die felsige Umgebung sehr stark an die sächsische Schweiz erinnerte, bot sich uns eine interessante Szenerie. Die drohenden schwarzen Wolken bekamen wir glücklicherweise nicht zu spüren, lediglich kleinere Ausläufer. Man kann im Bild sehr gut erkennen, welche Ausmaße das Flussbett der Þrönga zur Schneeschmelze annehmen kann und bekommt zumindest eine Idee, weshalb vor diesem Fluss auf dem Laugavegur gewarnt wird.:)

#77
Reisebericht klein 77.jpg

Nach einer kleineren Wanderung von etwa zwei Stunden erklommen wir einen Bergrücken, von welchem wir das Flussbett der Krossa einsehen konnten und mit viel Phantasie auch eine Idee davon vermittelt bekamen, wie die Fortsetzung des Laugavegur in Richtung Skogar für uns ausgesehen hätte. Las wir die Felswand vor uns erblickten und wir uns bewusst machten, dass es dieses Hindernis von gut und gerne 800hm auf lediglich 6,5km zu überwinden galt, beschlossen wir endgültig, diesen Plan zu begraben. Zumal der Pass an jenem Tag bereits wegen schlechten Wetters geschlossen worden war.
Während wir auf dem Bergrücken noch einw enig vor uns hin schlenderten, trafen wir erneut das Paar vom Alftavatn. Diese gaben uns den Tip, doch mal eben fix den Gipfel des Valahnukur zu erklimmen, die Aussicht von dort oben sei trotz des schlechten Wetters hervorragend. Als wir den markierten Wegverlauf erblickten, beschlossen wir direkt, es sein zu lassen...:lol:Während wir schließlich zu Mittag aßen, dachten wir über die Sinnhaftigkeit unserer Entscheidung nach, noch eine weitere Nacht in den Volcano Huts zu bleiben. Wir erwogen die Vor- und Nachteile und kamen schließlich zu dem Entschluss, schnellstmöglich unsere Sachen zu packen und einen der beiden Busse zu nutzen und ein wenig weiter die Insel zu erkunden. Nach Aussage des Angestellten am Thresen seien die Bustouren generell kein Problem und es sei auch völlig unnötig, diese im Voraus zu buchen. Also packten wir in Windeseile unsere Sachen zusammen (knapp 60 Minuten vom Entschluss unser Zelt abzubauen bis zum fertig gepackten Rucksack waren unsere absolute Bestleistung) und warteten freudig gespannt, was uns als nächstes erwarten würde auf den Bus. Als dieser in ungeahnter Geschwindigkeit auf den Platz schoß, der Pilot aus seiner Kanzel kletterte und uns nach unserer Reservierung fragte, erstarb augenblicklich jegliches Lächeln. Keine Reservierung, keine Mitfahrgelegenheit, da sich eine größere Gruppe bei ihm angemeldet habe, die Italiener/Spanier, die wir vom Alftavatn bereits kennengelernt hatten...:ugly: Schließlich bestätigte sich, dass für uns beide kein Platz mehr vorhanden sein würde, so dass wir, nach kurzer Unterbrechung zur Beruhigung, uns kurz berieten, ob wir das Zelt nun wieder aufbauen sollten. Ein Blick auf die Wettervorhersage informierte darüber, dass im Laufe der anstehenden Nacht mit "heavy rain" zu rechnen sei. Da wir uns aber in jenem Moment zumindest darüber freuten, dass das Zelt ein erstes Mal trocken verpackt werden konnte, beschlossen wir, eine der Hütten für eine letzte Übernachtung zu mieten. Auch in dem Wissen, dass uns der §*$%*&%$§ am Thresen ziemlichen Blödsinn erzählte und wir nun eine Extraportion Geld in deren Rachen schmissen. Letztlich beruhigten sich aber unsere Gemüter bei dem ein oder anderen "Frustpils" und wir bezogen unsere Hütte, mit sechs weiteren Schlafgelegenheiten auf engstem Raum, für umgerechnet etwa 80€ pro Person.:ugly: Und diesen Aufwand betrieben wir, nur um am nächsten Morgen von Vogelgezwitscher, strahlendem Sonnenschein und einzelnen Schäfchenwolken geweckt zu werden.:grumble:

Tag 10 - Þórsmörk --> Seljalandsfoss

#78
Reisebericht klein 78.jpg

Unser Frühstück nahmen wir in herrlichstem Sonnenschein ein und wunderten uns immer wieder ob des "heavy rains" der da auf unser niederprasselte. Den Abend zuvor verbrachten wir mit dem Bestellen und Bezahlen der Tickets für den Bus von Þórsmörk zum nahezu unbekannten Seljalandsfoss, so dass wir am Morgen generell nichts mehr zu tun hatten. Also beschlossen wir, uns die Zeit ein wenig damit zu vertreiben, dem ausgetrockneten Flussbett der Þrönga zu folgen, die Sonne zu genießen und uns den frischen Wind um die Nase pusten zu lassen. An jenem großen Findling in der Bildmitte, legten wir eine längere Musikpause ein. Soll heißen, wir setzten uns unabhängig voneinander nahezu zeitgleich Kopfhöhrer auf, saßen in der Sonne und ich besah mir zu Solstafir, die uns umgebende Landschaft. Einer der wahrhaft schönsten und erhabensten Momente der ganzen Reise. Das Ungemach des Vortages war bereits meilenweit verflogen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für den Abschluss Deines Laugavegur-Berichts. Das letzte Stück nach Skogar könnt Ihr ja dann beim nächsten Mal nachholen ;). Von den neuen Fotos hat es mir vor allem die #77 angetan. Diese düstere, regnerische Stimmung mit langsam im Dunst verschwindendem Hintergrund und die wirklich beeindruckende Bergkulisse mit doch viel Grün. Klasse (y)! Bei Schönwetter wäre das bestimmt langweiliger gewesen und hätte nicht so die Essenz Islands wiedergegeben, oder ;)?

Einziger kleiner Kritikpunkt: Ich hätte es noch besser gefunden, wenn der Flusslauf nicht teilweise verdeckt gewesen wäre. Aber ich weiß auch, dass man mit den Gegebenheiten vor Ort leben muss.
 
Ich finde ja deine Bilder leben auch mit der Geschichte dahinter. Du zeigst (zum Glück) nicht nur Bilder bei den perfekten Foto-Lichtbedingungen. Sondern nimmst uns mit auf eine schöne Reise.

Bin auch echt froh, dass das Känguruh nicht die Boxhandschuhe auspacken musste, nicht dass man dann noch ein Selfie von euch mit blauem Auge hätte sehen müssen :lol:

Die #77 gefällt mir auch am Besten der letzten drei Bilder. Es sieht schon ganz schön diesig aus und dann hätte ich auch keine Lust gehabt 800 hm in 6.5 km zu erklimmen. Aber eure erster Ansatz mit der Busfahrt ist ja wahrlich in die Hose gegangen. :(

Also beschlossen wir, uns die Zeit ein wenig damit zu vertreiben, dem ausgetrockneten Flussbett der Þrönga zu folgen, die Sonne zu genießen und uns den frischen Wind um die Nase pusten zu lassen. An jenem großen Findling in der Bildmitte, legten wir eine längere Musikpause ein. Soll heißen, wir setzten uns unabhängig voneinander nahezu zeitgleich Kopfhöhrer auf, saßen in der Sonne und ich besah mir zu Solstafir, die uns umgebende Landschaft. Einer der wahrhaft schönsten und erhabensten Momente der ganzen Reise. Das Ungemach des Vortages war bereits meilenweit verflogen.


Das klingt nach so einer Wanderung nach einem richtig tollen Moment der Entspannung. Ich finde das Bild strahlt auch so eine Ruhe aus. Der einsame Weg zum Fels, rechts noch ein wenig plätscherndes Wasser, blauer Himmer mit ein paar Wölkchen und dann noch rechts die Berge von Island. Kannst du mich dahin beamen??? :cool:
 
Danke für den Abschluss Deines Laugavegur-Berichts. Das letzte Stück nach Skogar könnt Ihr ja dann beim nächsten Mal nachholen ;). Von den neuen Fotos hat es mir vor allem die #77 angetan. Diese düstere, regnerische Stimmung mit langsam im Dunst verschwindendem Hintergrund und die wirklich beeindruckende Bergkulisse mit doch viel Grün. Klasse (y)! Bei Schönwetter wäre das bestimmt langweiliger gewesen und hätte nicht so die Essenz Islands wiedergegeben, oder ;)?

Absolut. Ich mag ja solch eher ungemütliches Wetter generell ganz gern, aber besonders in so einer zerklüfteten und rauhen Landschaft. Da passt so ein Wetter einfach wesentlich besser, als blauer Himmel und Sonnenschein.:)
Ob wir Skogar mal nach holen... Ich denke eher nicht. Man kommt dann ja im Prinzip direkt an der Ringstraße am Skogafoss raus... ich glaube nicht, dass wir uns das antun wollen.:)

Einziger kleiner Kritikpunkt: Ich hätte es noch besser gefunden, wenn der Flusslauf nicht teilweise verdeckt gewesen wäre. Aber ich weiß auch, dass man mit den Gegebenheiten vor Ort leben muss.

Ich gebe dir recht, etwas mehr Tele hätte helfen können, hatte aber schon das 50er an der Kamera. Und weiter nach vorn oder hoch laufen ging nicht.:)

Ich finde ja deine Bilder leben auch mit der Geschichte dahinter. Du zeigst (zum Glück) nicht nur Bilder bei den perfekten Foto-Lichtbedingungen. Sondern nimmst uns mit auf eine schöne Reise.

Vielen Dank. Letztendlich ist es ja auch das, worum es mir geht. Mit Bildern Geschichten erzählen und die Reise versuchen zu beschreiben, so dass andere auch noch etwas davon haben könnten.:) Freut mich zu hören, wenn es bei dir funktioniert.:)

Bin auch echt froh, dass das Känguruh nicht die Boxhandschuhe auspacken musste, nicht dass man dann noch ein Selfie von euch mit blauem Auge hätte sehen müssen :lol:

Das Känguruh war uns treu ergeben und war uns auch ziemlich dankbar, dass es nicht ein einziges Mal naße Füße bekam... Ganz ohne Flachs, so ein kleines Gimmick sorgt tatsächlich auch für eine entspanntere Atmosphäre. Hätte ich gar nicht gedacht. Aber grade nach dem wir so richtig fertig und durchnässt waren auf der 2. Etappe von Hrafntinnusker nach Alftavatn, mussten wir dann doch wieder anfangen zu lachen, als das Känguruh wohlig unter der Regenhaube des Rucksacks entspannt vor sich hin baumelte...:)

Die #77 gefällt mir auch am Besten der letzten drei Bilder. Es sieht schon ganz schön diesig aus und dann hätte ich auch keine Lust gehabt 800 hm in 6.5 km zu erklimmen. Aber eure erster Ansatz mit der Busfahrt ist ja wahrlich in die Hose gegangen. :(

Vielen Dank. Hääte nicht damit gerechnet, dass die #77 hier Zuspruch erhält.:) Joar, letztendlich wars aber auch ganz gut, dass wir den Bus verpassten, sonst hätten wir einige Geschichten am Slejalandsfoss verpasst.:D

Das klingt nach so einer Wanderung nach einem richtig tollen Moment der Entspannung. Ich finde das Bild strahlt auch so eine Ruhe aus. Der einsame Weg zum Fels, rechts noch ein wenig plätscherndes Wasser, blauer Himmer mit ein paar Wölkchen und dann noch rechts die Berge von Island. Kannst du mich dahin beamen??? :cool:

Hehe, wenn ich könnte, würde ich das SOFORT tun. Ich würde wohl auch mitkommen, allerdings mit vernünftiger Winterausrüstung, die ich dann wohl auch erstmal noch herbeizaubern müsste...:) Freut mich, dass die Entspannung und die Ruhe, die wir dort vorn hatten, auch durch das Bild rüberkommt. Das Panorama der linken Seite kommt gleich noch...:)
 
Das Känguruh war uns treu ergeben und war uns auch ziemlich dankbar, dass es nicht ein einziges Mal naße Füße bekam... Ganz ohne Flachs, so ein kleines Gimmick sorgt tatsächlich auch für eine entspanntere Atmosphäre. Hätte ich gar nicht gedacht. Aber grade nach dem wir so richtig fertig und durchnässt waren auf der 2. Etappe von Hrafntinnusker nach Alftavatn, mussten wir dann doch wieder anfangen zu lachen, als das Känguruh wohlig unter der Regenhaube des Rucksacks entspannt vor sich hin baumelte...:)

Das klingt sehr gut und ich kann mir auch gut vorstellen wie man dann auf einmal tropfnass einen Lachanfall bekommt und über die ganze Situation lacht, warum um Himmels willen man sich solche Touren antut. Und den Grund weiß glaube ich jeder von uns :D


Hehe, wenn ich könnte, würde ich das SOFORT tun. Ich würde wohl auch mitkommen, allerdings mit vernünftiger Winterausrüstung, die ich dann wohl auch erstmal noch herbeizaubern müsste...:) Das Panorama der linken Seite kommt gleich noch...:)

Also Winterkleidung hätte ich parat. Wenn du eine Möglichkeit findest, sag Bescheid. Ich wäre dabei :cool::D

Und p.s. wo bleibt das versprochene Panorama? :devilish:
 
Das klingt sehr gut und ich kann mir auch gut vorstellen wie man dann auf einmal tropfnass einen Lachanfall bekommt und über die ganze Situation lacht, warum um Himmels willen man sich solche Touren antut. Und den Grund weiß glaube ich jeder von uns :D
Also Winterkleidung hätte ich parat. Wenn du eine Möglichkeit findest, sag Bescheid. Ich wäre dabei :cool::D
Und p.s. wo bleibt das versprochene Panorama? :devilish:

Japp, die Frage haben wir uns tatsächlich bei der zweiten Etappe mehrfach gestellt...:) Das versprochene Panorama kommt jetzt, irgendwie kam mir letztens die Arbeit dazwischen...
 
#79
Reisebericht klein 79.jpg

Die Kamera bei Bild 78 um 90° nach links geschwenkt. Wie man unschwer erkennen kann, herrschte auch weiterhin ziemlich miserables Wetter auf besagtem Pass nach Skogar, so dass er gesperrt blieb. Zwischenzeitlich dachten wir an einen unserer Mitwanderer der ersten Etappe, der sich einen recht sportlichen Zeitplan zurecht legte und bis nach Skogar kommen wollte/musste. Mit dem Wetter ist aber zu dieser Jahreszeit nicht mehr zu spaßen. Ein anderes Paar, welches wir am Alftavatn trafen, berichtete von einem krassen Temperatursturz, der sie ereilte. Das Quecksilber fiel auf dem Pass wohl innerhalb einer Stunde von angenehmen 12°C auf knapp unter Null. Aber irgendwie reizt mich die Etappe dennoch... ich vermute mal, ich bin mit dem Wandern auf Island noch nicht ganz fertig. Es sei denn, es werden die Ziele unnachgiebig umgesetzt und in absehbarer Zeit bevölkern 4 Mio Touristen jährlich die Insel.

#80
Reisebericht klein 80.jpg

Da wir am letzten Tag im isländischen Hochland auf gepackten Rucksäcken saßen und nur noch darauf warteten, dass uns am späten Nachmittag der Bus näher an die Zivilisation bringen würde, beschlossen wir, uns den berühmt-berüchtigten Fluss Krossa mal etwas aus der Nähe anzusehen. Die Wanderung bis dorthin war, wie schon beschrieben, sehr angenehm und wir hatten auch bestes Wetter. Als wir schließlich auf den Fluss trafen, sah dieser gar nicht so respekteinflößend aus. Als wir der guten alten Tradition des Steine-ins-Wasser-schmeißen folgten, wurden wir allerdings sehr eindrucksvoll eines besseren belehrt. Die aufspritzende Gischt gab sehr deutlich zu erkennen, mit welcher Geschwindigkeit das Schmelzwasser durchs Flussbett rast. Zu Fuß bestand schlicht keine Aussicht auf Erfolg, den Fluss queren zu wollen. Während wir noch ein paar Minütchen das großartige Wetter genossen, kam gelegentlich der ein oder andere Geländewagen vorgefahren, wobei schließlich jeder einzelne aber wieder abdrehte und die Reiseplanung wohl dahingehend veränderte, so dass keine Querung notwendig wurde.
(Warum ich so lang und breit über den Fluss und die Gefahren erzähle, wird im nächsten Beitrag deutlich...:))

#81
Reisebericht klein 81.jpg

Als wir uns gemächlich auf den Rückweg machten, wir hatten noch etwa fünf oder sechs Kilometer vor uns, legte sich das Wetter noch mal so richtig ins Zeug und schenkte uns zum Abschluss unseres Aufenthaltes im Hochland einen farbenprächtigen Abschiedsgruß. Dabei durften wir auch gleich noch die Lektion mitnehmen, dass sich dort oben das Wetter wirklich in Minutenschnelle verändern kann, so dass vielleicht eben noch die Sonne scheint und keine zehn Minuten ein ausgewachsener Platzregen darnieder platscht. Während wir also anfingen, eins und eins zusammen zu zählen (dunkle Wolken, Regenbogen, Wind und Windrichtung), näherte sich die Wolkenfront, die sich uns zunächst mit diesem schönen Bruchstück eines Regenbogens zeigte, mit interessanter Geschwindigkeit. Grundsätzlich kein Problem, wäre ja auch nicht der erste Regenguss, der uns in Island ereilen würde, dumm nur, wenn man erst in diesem Moment realisiert, dass Regenhose und Regenschutz für die Kamera warm und trocken in der Hütte liegen. Ein Fehler, den ich heute wohl kein zweites Mal mehr begehen würde.
 
Das versprochene Panorama kommt jetzt, irgendwie kam mir letztens die Arbeit dazwischen...

Wie Arbeit kam dazwischen... man muss Prioritäten setzen :lol::devilish:

Das Warten hat sich für mich auf alle Fälle gelohnt. Die #79 finde ich richtig schick, ein cooler Bildaufbau. Unten Schotter, dann eine hügelige moosgrüne Landschaft mit ein paar saftig grünen Teilen, dann der Gletscher (wobei der für mich fast einen minimalen Ticken zu blau ist) in Keilform und dann die Wolkendecke. Ich habe das Bild gerade mal so im Bildschirm verschoben, dass der obere blaue Himmelsfleck weg ist, macht das Bild noch ein wenig ruhiger.

Bin gespannt wie die Geschichte um die Krossa weitergeht :cool:

So klein sieht der Fluss auf jeden Fall auch nicht aus. Aber vorne links, diese schwarze sanfte Matschfläche sieht einladend aus, mit den nackten Füßen darin zu spielen :lol: :p

#81 Magic Iceland :cool: Einen feinen kleinen Regenbogen hast du da eingefangen. Als ob ein Schwarm Elfen und Feen emporsteigt. Das Bild hat an sich auch eine schöne Staffelung, gefällt mir. Und die Lichtflecken in der Landschaft sind toll. Ich hoffe Ihr seid nicht klitschklatschpatschnass geworden :eek: Und vor allem haben hoffentlich die Kameras keinen Schaden davon getragen. Aber die habt ihr dann wohl gut anders geschützt. Und das Känguruh war auch im Trockenen? :eek:
Nochmal zum Bild, nachdem ich es jetzt länger anstarre. Was ich cool finde, ist dass drei Arten an Berge zu sehen sind, einmal der grüne moosbedeckte Hügel, dann ein bisschen der typischen braunen Landmannalaugar-Farben und im HG noch ein kleiner schneebedeckter Gipfel. (y)
 
Die drei letzten Bilder gefallen mir ausgesprochen gut, Konrad. Vor allem die #80 hat einen sehr gefälligen Bildaufbau, sowie diesen typischen schwarz-grün-Kontrast, den ich an der isländischen Landschaft so schätze.

Es sei denn, es werden die Ziele unnachgiebig umgesetzt und in absehbarer Zeit bevölkern 4 Mio Touristen jährlich die Insel.

Ja, das ist schon unheimlich, wenn man so liest, welche Bauvorhaben derzeit umgesetzt werden oder in pLanung sind... :(
 
Wie Arbeit kam dazwischen... man muss Prioritäten setzen :lol::devilish:

Du hast natürlich recht...:lol:

Das Warten hat sich für mich auf alle Fälle gelohnt. Die #79 finde ich richtig schick, ein cooler Bildaufbau. Unten Schotter, dann eine hügelige moosgrüne Landschaft mit ein paar saftig grünen Teilen, dann der Gletscher (wobei der für mich fast einen minimalen Ticken zu blau ist) in Keilform und dann die Wolkendecke. Ich habe das Bild gerade mal so im Bildschirm verschoben, dass der obere blaue Himmelsfleck weg ist, macht das Bild noch ein wenig ruhiger.

Hmm, habe auch mal ein wenig hin und her geschoben, für mich muss das blaue Loch im Himmel drin bleiben. Wirkt so doch etwas freundlicher. Kann aber auch einfach mit meiner Erinnerung zusammen hängen. Ich häng aber mal eine beschnittene Version mit an.

#81 Magic Iceland :cool: Einen feinen kleinen Regenbogen hast du da eingefangen. Als ob ein Schwarm Elfen und Feen emporsteigt. Das Bild hat an sich auch eine schöne Staffelung, gefällt mir. Und die Lichtflecken in der Landschaft sind toll. Ich hoffe Ihr seid nicht klitschklatschpatschnass geworden :eek: Und vor allem haben hoffentlich die Kameras keinen Schaden davon getragen. Aber die habt ihr dann wohl gut anders geschützt. Und das Känguruh war auch im Trockenen? :eek:
Nochmal zum Bild, nachdem ich es jetzt länger anstarre. Was ich cool finde, ist dass drei Arten an Berge zu sehen sind, einmal der grüne moosbedeckte Hügel, dann ein bisschen der typischen braunen Landmannalaugar-Farben und im HG noch ein kleiner schneebedeckter Gipfel. (y)

Das Känguruh hatte am Abend zuvor zu stark gebechert und blieb mit einer Schachtel Schnapspralinen im Trockenen. Wie die Geschichte ausgeht, kommt gleich.
Zum Bild: Vielen Dank für deine Betrachtung. Das mit den unterschiedlichen Bergen war mir bisher noch gar nicht aufgefallen, aber du hast recht. Ist eine schöne Mischung. Mir fiel zunächst nur der kleine Teil des Regenbogens auf, den ich unbedingt festhalten wollte. Daraus ergab sich dann diese Aufnahme, die ich mittlerweile auch wesentlich besser finde, als noch am Anfang beim ersten Durchsortieren.:)

Die drei letzten Bilder gefallen mir ausgesprochen gut, Konrad. Vor allem die #80 hat einen sehr gefälligen Bildaufbau, sowie diesen typischen schwarz-grün-Kontrast, den ich an der isländischen Landschaft so schätze.
Vielen Dank für dein Lob. Freut mich, dass du auch etwas mit der #80 anfangen kannst, ich war mir erst gar nicht so sicher, das Bild überhaupt zu zeigen. Ich tat mich aber auch schwer, die Krossa mit ihrer Kraft und Energie vernünftig auf ein Foto zu bekommen, ohne die Kamera zu versenken.

Ja, das ist schon unheimlich, wenn man so liest, welche Bauvorhaben derzeit umgesetzt werden oder in pLanung sind... :(

Japp, ich fand ja schon den Verkehr auf der Ringstraße Anfang September völlig absurd, wenn ich mir dann aber überlege, dass dies auch noch verdoppelt werden soll... Oh man. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Natur, das wirklich verkraftet.
 

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#82
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Gespannt beobachteten wir, beim etwas hektischer werdenden Laufen, wie die Regenfront mit erstaunlicher Geschwindigkeit das Flussbett hochzurasen schien. Aber irgendetwas schien die Wolken noch aus "unserem" Tal fern zu halten, möglicherweise hängt das mit den Gletschern zusammen, die uns umgaben. So sputeten wir uns und machten dabei die Erfahrung, dass eine schnurgerade Straße mit einem fest anvisierten Zielpunkt mitunter im Sinne der Distanz massiv trügt. Während wir also schon eine gute halbe Stunde in einem ordentlichen Marschtempo auf der Schotterpiste entlang liefen, schien sich unser Ziel kaum zu nähern. Also schalteten wir einen weiteren Gang hoch, so dass wir schließlich mit den ersten herabprasselnden Regentropfen die Hütte erreichten. Es dauerte keine fünf Minuten und der Himmel schien kurzzeitig sämtliche Schleusen zu öffnen, wobei bereits nach etwa zwanzig Minuten der ganze Spuk auch schon wieder vorbei war. Wir hatten also richtig Glück gehabt. :D
Im Anschluss saßen wir schließlich noch unsere Zeit ab, nach dem kurzen Sprint zum Schluss taten uns schon recht ordentlich die Beine weh, bis schließlich der Bus vorfuhr, welcher uns bis zum nahezu unbekannten Seljalandsfoss bringen sollte. Dort wollten wir erneut unser Zelt aufschlagen und die Natur noch etwas auf uns wirken lassen. Der Busfahrer, ein eher südländischer Typ, was uns ein wenig stutzen ließ, warnte uns direkt im Bus vor, dass es beim Queren der Krossa möglicherweise etwas ruppiger zu gehen könnte. Am Flussbett angekommen, gab er seinem Bus die Sporen und rumpelte mit uns zunächst durch einen etwas breiteren Arm des Flusses, was auch kaum nach Herausforderung aussah. Kurz vor dem anderen Ufer allerdings, sackte der Bus urplötzlich bedenklich nach links weg, begleitet von einem überraschten "Hupps!" des Fahrers, schwankte dann noch bedenklicher nach rechts, woraufhin unser Fahrer Gas gab und bevor der Bus kippen konnte wieder festen Boden unter den Reifen hatte. Puls und Adrenalinspiegel schossen bei allen durch die Decke, ein Insasse wurde sogar von einem umher fliegenden Wischmopp attackiert, aber als der Fahrer danach kurz stoppte um selbst durchzuschnaufen, brandete Applaus auf.:) Was für ein Ritt. Der Rest der Fahrt verlief unspektakulär, es standen zwar noch weitere Furten an, aber diese waren kein Vergleich zum reißenden Gletscherstrom.:)

#83
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Nach einer etwas längeren Fahrt wandelte sich die Schotterpiste schließlich zu einer asphaltierten Straße und die ersten dauerhaft bewohnten Gehöfte kamen in Sicht. Kurz vor unserer Haltestelle tauchten dann auch immer häufiger wenig bis gar nicht geländegängige Fahrzeuge auf, was gleichbedeutend mit dem Ende unserer Zeit im isländischen Hochland war. Als unser Busfahrer schließlich in Richtung Haltestelle Seljalandsfoss abbog, traf uns schlicht der Schlag. Ein riesiger asphaltierter Parkplatz, inklusive Imbissbude und Souvenirstand, dazu Heerscharen an Touristen, welche in Busladungen aus Reykjavik herangekarrt wurden und ein uns völlig überforderndes Gewusel, Gerenne und Geschrei. Es dauerte eine ganze Weile, bis wir den Wasserfall selbst überhaupt entdeckten, so stark plätteten uns die ganzen Menschen. Mit unseren Rucksäcken und dem Gestank, der an uns haftete, wirkten wir wohl auch ein wenig fehl am Platz.:ugly::lol: Nach kurzem Spaziergang zum Zeltplatz, glücklicherweise waren wir dort noch für uns, empfing uns eine junge Frau, die eine recht gelangweilte Ausstrahlung mit sich herum trug. Glücklicherweise war der Campingplatz noch weitestgehend frei, so dass wir uns ein schönes Plätzchen suchten, um unser Zelt aufzustellen und im Anschluss dem Wasserfall einen ersten Besuch abzustatten. Warum genau wir diesen ersten Besuch nicht gleich in kompletter Regenmontur begingen, erschließt sich mir jetzt nicht mehr. Es dauerte keine 5 Minuten und das Wasser durchnässte uns einmal komplett von oben bis unten. Dennoch waren wir schon ziemlich begeistert von diesem Naturschauspiel, so dass wir beschlossen, pünktlich zum Sonnenuntergang in kompletter Regenmontur erneut zum Wasserfall zu schlendern. Auf dem Rückweg versuchte ich es dann mal mit ein wenig Sisselung (ist der Begriff hier überhaupt zutreffend?:)) eine etwas andere Perspektive zu erhaschen.

#84
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Im Anschluss bereiteten wir uns unser Abendbrot, wir hatten ja noch etwas Trekkingfutter über und ich freute mich tatsächlich auf ein Gericht "Hähnchencurry in Rahmsoße". Selten habe ich mich so geirrt. Wir hatten ja nun schon so einiges an Mahlzeiten und Gerichten durch, aber dieser Fraß schlug dem Faß schlicht den Boden aus. Jeder Bissen war eine Qual, so dass ich schließlich die Hälfte davon entsorgen musste, ich bekams einfach nicht mehr runter.:grumble: Stattdessen gabs dann ein Mars für umgerechnet 5€ zum Abendbrot.:lol: Bereits jetzt zeichnete sich ab, dass die Idylle, die auf dem Zeltplatz am späten Nachmittag herrschte, nicht von Dauer sein würde. Nach und nach trafen diverse Camper mit Autos jeglicher Größe dort ein, so dass der kleine Raum bald völlig überfüllt mit Menschen war und sich bereits Schlangen an den Abwaschbecken bildeten. Während wir also flugs unsere beiden Löffel und Tassen abwuschen, traf ein junges Paar ein, dass den Abwasch direkt mit einem riesigen Wäschekorb (!) zum Becken schleppte. Unsere Gesichter im Anblick dieses Übermaßes an Zivilisation, müssen großartig gewesen sein.:lol::D
Wir begaben uns hernach erneut zum Wasserfall, in der Hoffnung, dass sich der Besucheransturm vielleicht gelegt haben könnte. Klassischer Fall von "Denkste". Zwar waren jetzt nicht mehr so viele Massen an Menschen unterwegs, dafür glich der Weg hinter den Wasserfall einem Hindernisparcour. Wohin man auch trat oder sich drehte, irgendein Stativ stand immer im Weg, oder, besser noch, ein knurrender Fotograf. An jenem Abend, der es übrigens wirklich in sich hatte, trafen auch wir auf einen dieser fürchterlichen Workshops, bei denen der Leiter die Einstellung der Kamera für jeden Teilnehmer übernimmt, den Ausschnitt des Bildes wählt, so dass der Teilnehmer immerhin noch die schwierige Aufgabe erfüllen musste, den Auslöser zu drücken. Etwa 10-15 Minuten taten wir uns dieses Schauspiel an, wobei unter anderem auch dieses Bild entstand, bis wir uns vor den Wasserfall zurückzogen. Dort ging es dann auch wesentlich entspannter zu.
 
Die 84 ist dir sehr gut gelungen, die Farben nehmen mich gut mit!
Evtl hätte man oben etwas sparsamer aufhellen können, aber dort wo das Bild richtig interessant ist ist es auch richtig gut!
Lg, Gernot
 
Die 84 ist dir sehr gut gelungen, die Farben nehmen mich gut mit!
Evtl hätte man oben etwas sparsamer aufhellen können, aber dort wo das Bild richtig interessant ist ist es auch richtig gut!

Da muss ich Gernot zustimmen. Das ist mal eine etwas andere Perspektive als die, die man meistens sieht. Wirklich gut gelungen! Ich finde aber nicht, dass oben übermäßig aufgehellt wurde. Das ist doch einfach das reflektierte Abendlicht, oder irre ich mich komplett?

Dein Bericht zu den Menschenmassen am Seljalandsfoss liest sich amüsant, jedoch finde ich den extremen Massenandrang auf Island auch irgendwie erschreckend. Ich war vor 6 Jahren zuletzt da und da waren an diesem Wasserfall zwar auch ein paar Touris, aber bei weitem(!) weniger als laut Deiner Schilderung.
 
Hmm, habe auch mal ein wenig hin und her geschoben, für mich muss das blaue Loch im Himmel drin bleiben. Wirkt so doch etwas freundlicher. Kann aber auch einfach mit meiner Erinnerung zusammen hängen. Ich häng aber mal eine beschnittene Version mit an.

Also mir gefällt es tatsächlich ohne blauem Himmel besser, eben ruhiger. Aber ich kann auch gut verstehen, dass deine Erinnerungen an den blauen Fleck hängen. Und es soll dir ja auch gefallen ;)

Das Känguruh hatte am Abend zuvor zu stark gebechert und blieb mit einer Schachtel Schnapspralinen im Trockenen

Ich hoffe das Känguruh hat dann nicht übertrieben und war am nächsten Tag ganz nörgelig auf Grund eines Katers :lol:

Daraus ergab sich dann diese Aufnahme, die ich mittlerweile auch wesentlich besser finde, als noch am Anfang beim ersten Durchsortieren.:)

Dieses Phänomen stelle ich bei mir zur Zeit sehr oft fest. Das ich direkt nach einem Urlaub total unzufrieden mit der Ausbeute bin. Aber wenn ich die Bilder mal ein paar Wochen hab liegen lassen, finde ich dann doch für mich richtige Schätze. Schon ulkig.

So sputeten wir uns und machten dabei die Erfahrung, dass eine schnurgerade Straße mit einem fest anvisierten Zielpunkt mitunter im Sinne der Distanz massiv trügt.

#82 Ich finde diese nicht definierbare Weite vermittelt das Bild sehr passend. Die Schotterstraße verliert sich im Nirgendwo. Die Steine rechts am Rand gefallen mir irgendwie. Aber am besten ist rechts hinten der kleine Regenbogen und links die Wolkenfront. Die Wolken sehen generell schon gut aufgeplustert aus. (hast du da Sensorflecken oben mittig in den Wolken :confused:). Dieser schmale goldene Streifen zwischen Schotter und Berge ist auch toll.

nahezu unbekannten Seljalandsfoss

Das muss ja ein richtiger Schock für euch gewesen sein. Vorher nur dreckig in der unberührten Natur und dann die ganzen Bus-Tourimassen.

Das Furten mit beinahe Umkippen klingt nach einem erhöhten Puls. Da hätte ich wahrscheinlich ganz schön Muffensausen bekommen. Aber gut dass euch nichts passiert ist und ihr auch nicht vom Wischmopp erschlagen wurdet. Die können ja ganz schön gefährlich werden wenn man sie freilässt :lol:

mit ein wenig Sisselung (ist der Begriff hier überhaupt zutreffend?:))

Puh, tja, leider steht der Begriff noch nicht im Duden drin. Da musst du den Meister der Spiegelungen selber mal fragen :D
Aber ich finde es ist schon ein guter Anfang, so eine Spiegelung in einer isländischen Pfütze :lol: Ohne diese Pfütze hätte ich das Bild mit dem Weg nicht so toll gefunden, aber so kann ich sehr gut verstehen, warum du ein Bild gemacht hast. Und hey, es sind gar nicht soooo viele Menschen mit auf dem Bild.

Zwar waren jetzt nicht mehr so viele Massen an Menschen unterwegs, dafür glich der Weg hinter den Wasserfall einem Hindernisparcour. Wohin man auch trat oder sich drehte, irgendein Stativ stand immer im Weg, oder, besser noch, ein knurrender Fotograf.

Haha. Und dein Stativ stand somit auch im Weg. :devilish:
Aber knurrender Fotograf :confused: So unentspannt sind die Leute dort.

Aber dieser Schockbesuch in der Zivilisation hat sich alleine für das goldene Bild des unbekannten Seljalandsfoss doch ausbezahlt. Ich finde das Bild richtig klasse. Ein toller Moment für den Betrachter, der die knurrenden Stativbeine :ugly: nicht sieht. Alles glüht förmlich und die BLZ ist echt topp eingestellt. Nur ich möchte das Wasser noch einen ticken weiter rechts drauf haben.. Stand da schon der nächste Touri?

Und tja, diese Workshops sind ja auch echt extrem teuer. Hatte auch mal darüber nachgedacht als die Hürde, alleine in Urlaub zu fahren noch zu groß war. Aber das hat mich doch eher alles abgeschreckt und dann fahre ich doch alleine weg. Ich werde euch berichten wie dass dann so für mich war :lol: Auf jeden Fall könnt ihr euch dann sicher sein, dass ich alle Einstellungen selber verbockt habe :ugly:.

Bin gespannt wie die Reise weiter geht. Und ich hoffe du fütterst uns noch lange mit deinen Bildern und Geschichten. Ich freue mich immer riesig über jeden neuen Eintrag von dir ;)
 
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