Sony Zeiss Distagon FE 35 mm F1,4 ZA (SEL35F14Z)

Ich starte mal einen eigenen Thread für dieses Objektiv.

Ich habe es jetzt seit einigen Tagen in Benutzung, bisher finde ich es sehr ansprechend. Die Größe ist für mich okay, es ist aber nicht unangenehm schwer, sondern hat im Vergleich mit einem 35/1.4 ZF.2 schon eher leichtbauweise. Es hat f/1.4 mit Autofokus, einen Tod muss man immer sterben. Für unauffällige Street-Fotografie würde ich sicher ein anderes Objektiv wählen.

Die optische Leistung finde ich bisher sehr gut. Ich stimme jetzt keinen Jubelgesang an, weil ich auch schon genügend andere gute Objektive "gewohnt" bin. Ich hatte auch keinen "Wow-Effekt", der mich vom Hocker gerissen hat, stattdessen denke ich, dass es mit anderen 35/1.4-Objektiven von Nikon/Canon/Zeiss/Sigma gut auf einer Höhe liegt.

Ich habe mal 2 Landschaftsbilder vom Osterspaziergang herausgesucht.

Wald mit feinen Aststrukturen im Gegenlicht. Importiert mit Default-Einstellungen in Capture One.

Gesamtansicht, Zentrum 100%, Ecke 100%.

Auffällig fand ich nur, dass auch bei f/8 an Kontrastkanten noch leichte violette Farbsäume zu sehen sind. Mit dem Korrekturwerkzeug "Violette Farbsäume" in CO8 ist das aber sehr leicht vollständig korrigierbar.

Und noch eins mit f/1.4.

Gesamtansicht, Crop, 100%.

Mit ein wenig mehr Nachschärfen in CO8 würde es auch bei f/1.4 top sein.

Hier noch ein kleiner Größenvergleich: Sony A7R + FE 35/1.4 vs. D800E + 35/2 ZF.2. Die Sony-Kombi ist insgesamt (inkl. L-Winkeln) 430 gr leichter, hat 1 Blende mehr und AF.

Ein ganz schöner Brummer.
Für Street ist es allerdings auch nicht gedacht, dass kann das FE 35 F2,8 deutlich besser . Dort ist man dann in Größenregionen einer MFT Kamera inkl. Objektiv.

Die Fokusringe fassen sich erstaunlicherweise auch ziemlich gleich an, die Dämpfung des Rings ist fast identisch, was ich sehr schön finde. Beim 35/2 ZF.2 hat man natürlich eine direkte mechanische Rückkopplung, während es beim FE 35/1.4 immer einen Augenblick dauert, bis die elektronische Sucherlupe anspringt und der Motor die Fokussierung verstellt. Dafür hat man bei Sony eine unvergleichliche Präzision des Fokuspunkts, was gerade bei den höhen Auflösungen und geringen Tiefenschärfen sehr angenehm ist.

Für mich das beste Allroundobjektiv an der A7x. Das mit der Größe ist halt so, finde ich nicht sonderlich schlimm. Bis zum Curved Sensor dauert es halt noch einen Moment.

Wäre mein Immerdrauf, wenn der ätzende Preis nicht wäre. Das Sigma kostet halt leider 1.000 Euro weniger und für mich aktuell attraktiver.

joeleads schrieb:

Hier noch ein kleiner Größenvergleich: Sony A7R + FE 35/1.4 vs. D800E + 35/2 ZF.2. Die Sony-Kombi ist insgesamt (inkl. L-Winkeln) 430 gr leichter, hat 1 Blende mehr und AF.

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Cooles Bild.
Die D800E sieht im Vergleich zu der A7/35 1.4 fast wie eine Kampaktkamera aus.

Diglloyd lobt das FE 35/1.4 auch über den grünen Klee. Da scheine ich ja was ganz was feines zu haben, aber noch etwas zu unterschätzen.

http://diglloyd.com/blog/2015/20150407_2237-SonyA7R-Sony35f1_4-portraits.html

joeleads schrieb:

Die Fokusringe fassen sich erstaunlicherweise auch ziemlich gleich an, die Dämpfung des Rings ist fast identisch, was ich sehr schön finde. Beim 35/2 ZF.2 hat man natürlich eine direkte mechanische Rückkopplung, während es beim FE 35/1.4 immer einen Augenblick dauert, bis die elektronische Sucherlupe anspringt und der Motor die Fokussierung verstellt. Dafür hat man bei Sony eine unvergleichliche Präzision des Fokuspunkts, was gerade bei den höhen Auflösungen und geringen Tiefenschärfen sehr angenehm ist.

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Hmm.. das hatte ich mir bis jetzt noch gar nicht bewusst gemacht. Ist das bei allen Sony-Gläsern so, das man nicht direkt selbst mechanisch fokussiert sondern quasi nur mechanisch die Info an einen Stellmotor weitergibt der dann (verzögert) fokussiert?

Grüße

Bei den Sony FE Objektiven ist das so (bei den Sony A-Mount SSM nicht). Es ist schon gewöhnungsbedürftig, einfach weil die Geschwindigkeit des Drehens die Entfernung bestimmt und nicht der Drehweg. Dreht man zu schnell, ist man ganz schnell über den Punkt hinweg wo man hin wollte, dreht man zu langsam, kommt man (gefühlt) nie an. Man benötigt die richtige Drehgeschwindigkeit.
Ich mag lieber die fest definierten SSM mit ihrer 'längeren' Übersetzung. Das ist mir gefühlvoll genug um exakt, schnell und sicher zu scharf zu stellen. Bei den FE tue ich mich nach wie vor schwerer, obwohl ich jetzt 1,5 Jahre Objektive dieser Art habe.

Schade, dann haben sich für mich die Sony-E´s hiermit eigentlich alle disqualifiziert...

Irgendwie drehe ich mich mittlerweile immer mehr im Kreis....


Grüße

Wie gesagt, es ist gewöhnungsbedürftig. Du musst es ausprobieren wie du damit zurecht kommst. Manche mögen es andere nicht.

Hi..


Ich hatte es schon ausprobiert. Hab das 35 1.4er schon in den Fingern gehabt und damit gespielt. Mich hat schon die nicht wirklich mechanische Blendeneinstellung gestört. Beim Fokusieren ist zunächst aufgefallen das alles etwas verzögert ablief und das kein Endanschlag da war. Richtig bewusst geworden ist mir aber erst jetzt warum... Haptisch empfinde ich das alles als Rückschritt.

Ich bin mir jetzt nicht sicher wie viel Saft das jedesmal aus dem Akku zieht, aber die A7X ist ja ohnehin nicht gerade mit einem Power-Block versehen der sie tagelang durchhalten lässt (so wie ich das bei Nikon gewohnt war)... Nun auch noch alles was man früher prima mechanisch ohne zusätzlichen Energie-Bedarf haptisch hochwertig lösen konnte auf irgendwelche (anfälligen) elektronischen Bauteile zu verlagern (wahrscheinlich weils billiger ist)... seh ich irgendwie nicht ein...

Das 1.4 35er wär mir aber ohnehin viel zu groß für die Cam. Ich muss mir das wohl alles noch mal genau(er) ansehen.
So wie sich das jetzt jedoch darstellt würde ich eher zum 35 1.2 VL oder zum 35 1.4 ZM greifen, oder auf das neue VL 35 1.7 warten.. oder mal sehen was sich von Leica problemlos adaptieren lässt.


Grüße...

Ja, eine direkte mechanische Kupplung des Fokusrings würde ich auch bevorzugen. Ich bin ja kein Objektivkonstrukteur, aber das scheint bei AF-Objektiven schwierig zu ja sein, weil man dann sehr kurze Verstellwege des Rings bekommt. Irgendeinen Kompromiss gibt es immer.

Was mich ein wenig stört ist, dass bei DMF die Sucherlupe erst verzögert anspringt, nachdem man am Fokusring gedreht hat. Das ist sehr gewöhnungsbedürftig: Am Ring drehen => Lupe geht an => Jetzt erst bewirkt das Drehen eine Einstellung des Fokus. Manchmal muss es aber auch schnell gehen, und dann stört die Lupe nur. Auf eine Taste kann man sich die Lupe nicht legen, so wie bei adaptierten MF-Objekten, oder?

Die Akkulaufzeit mit elektronischer Blende und AF finde ich okay. Ich habe am Samstag eine Hochzeit mit D800E und A7R + FE 35/1.4 parallel begleitet: D800E = 1200 Bilder mit einer 3/4 Akkuladung, A7R = 550 Bilder mit 1 1/4 Akkuladung. Dafür, dass man quasi im permanenten Live-View ist, ist das doch kein schlechter Wert, die Nikon wäre da sicher schlechter.

niganma schrieb:

Ich bin mir jetzt nicht sicher wie viel Saft das jedesmal aus dem Akku zieht, aber die A7X ist ja ohnehin nicht gerade mit einem Power-Block versehen der sie tagelang durchhalten lässt (so wie ich das bei Nikon gewohnt war)...

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Da vergleichst Du Äpfel mit Birnen und der Akku dürfte ähnlich angelegt sein, aber EVF ist energietechnisch betrachtet ein ganz anderes Thema als ein SLR.

joeleads schrieb:

Was mich ein wenig stört ist, dass bei DMF die Sucherlupe erst verzögert anspringt, nachdem man am Fokusring gedreht hat. Das ist sehr gewöhnungsbedürftig: Am Ring drehen => Lupe geht an => Jetzt erst bewirkt das Drehen eine Einstellung des Fokus. Manchmal muss es aber auch schnell gehen, und dann stört die Lupe nur. Auf eine Taste kann man sich die Lupe nicht legen, so wie bei adaptierten MF-Objekten, oder?

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Im Zahnradmenü die MF-Unterstützung auf "Aus" stellen, dann geht die Lupe nicht mehr automatisch an. Standardmäßig ist die Lupe auf C1.

Eine Liste der Konfigurationsmöglichkeiten gibt es hier, weiter nach unten scrollen (Post von navierb) (oder einfach nach Dropbox suchen).

Ok, danke für den Hinweis. Das Energie-Problem war nicht mein Primäres (kann das auch wie geschrieben nicht einschätzen ob und wie stark der AF Motor (der ja auch im MF ständig läuft) Saft zieht).

Ich für meinen Teil verzichte dann eben lieber (gerne) auf AF und hab ein Glas das sich MF besser bedienen lässt. Unter 50mm brauch ich eh keinen AF.

Werd mir das ganze - wie geschrieben - jedoch dennoch noch mal genauer anschauen. Ist bei mir auch - das gebe ich ehrlich zu - mehr so das mir die von Sony präsentierte Lösung einfach unsympathisch ist, nicht das sie technisch schlecht sei...


Grüße...

niganma schrieb:

Ist bei mir auch - das gebe ich ehrlich zu - mehr so das mir die von Sony präsentierte Lösung einfach unsympathisch ist, nicht das sie technisch schlecht sei...

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Dann ist die Frage ja sofort beantwortet, denn Du willst nicht, dass Du Dich jedes Mal beim Anfassen und Benutzen der Kamera ärgerst.

Ja, deswegen sagte ich ja auch: "dann haben sich für mich die Sony-E´s hiermit eigentlich alle disqualifiziert... "

Mir hat an der Nikon schon das fotografieren am meisten Spaß mit den manuellen Zeissen gemacht...

Grüße...

shreblov schrieb:

Im Zahnradmenü die MF-Unterstützung auf "Aus" stellen, dann geht die Lupe nicht mehr automatisch an. Standardmäßig ist die Lupe auf C1.

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Jein. Die Einstellung für "Focus assists ein/aus" und Lupe auf C1 habe ich schon eingestellt, aber auf C1 kommt dann die Meldung "This operation or setting is not available as follows: Focus mode DMF". (Ich habe eine nur englischsprachige A7R...)

"On the fly" scheint man die Lupe bei DMF nicht ein- und auschalten zu können, nur über ein Menü.

PS: Wenn man den Focus-Assist ausschaltet (also die elektronische Sucherlupe deaktiviert), reagiert der Fokus auf Drehen am Ring auch sehr direkt, wie bei einem rein manuellen (Zeiss-)Objektiv – quasi kein Unterschied! Nur das Aktivieren der Lupe bringt die Verzögerung!