Hi Bad BoogyMan
Wenn die angestrebte Arcafizierung des Juniors eine möglichst kompakte und vom möglichen Spiel zusätzlicher Verbindungselemente befreite sein soll , führen kaum Wege an der Zerstörung der Aufnahme für die Kameraplatte vorbei.
Bedenke, dass das Gussteil derartig geformt ist, dass wenigstens hinreichende Stabilität gewährleistet ist. Man kann über Manfrotto lästern was man will aber deren Teile sind sehr solide und stabil.
Vielleicht hilft Dir folgende Verfahrensskizze aus der Erinnerung.
Wenn man einigermaßen sauber arbeiten kann, muss man nicht unbedingt die obere Achse vom Rest des Getriebeneigers trennen.
Zunächst gilt es die beweglichen Teile für Klemmung der Platte zu entfernen, die können in einer Bastelkiste verschwinden oder der Tonne anvertraut werden.
Danach muss das überstehende Widerlager an das die Kameraplatte vor dem Einklicken angelegt wird, grob herunter geschliffen werden, dass eine plane Fläche entsteht.
Dummerweise trägst Du damit Material ab welches auch zur Verwindungssteifigkeit beiträgt.
Suche eine Arca-kompatible Klemme, die zwei nicht allzu dicht beieinander liegende Gewindebohrungen haben.
Eine Bohrung auf der frisch rasierten Planfläche sitzt schon gut, dass dadurch eine Klemme von unten her fixiert werden kann. Das Gewinde sollte wirklich in der Klemme liegen.
Richte die Klemme aus und fixiere sie soweit, dass eine Markierung für eine zweite Durchgangsbohrung gesetzt werden kann.
Wohl günstig ist es, wenn Mittellinie (paralele zwischen den Schwalbenschwänzen) der Klemme genau über der Hochachse des Getriebeneigers drehen kann.
Wenn die zweite Bohrung passt, die Klemme noch einmal provisorisch fixieren, und schauen, ob die rasierte Planfläche nicht zu sehr über die Abmessungen der Klemme übersteht oder gar das Zusammenschieben der beiden Klemmflanken behindert.
Wenn etwas Planfläche übersteht kann es durch feilen den Maßen der Klemme angepasst werden.
Wenn dann alles passt, rauhst Du die Unterseite der Klemme mit einem groben Schmirgel auf.
Nun können die kleinen Hohlräume an der Unterseite der Klemme z.B. mit "Quick steel Aluminium" mit etwas Überstand ausgefüllt werden und die Klemme sehr, sehr zügig auf die Planfläche geklebt, ausgerichtet und mit zwei Schrauben richtig "angeknallt" werden, sodass der Überstand der Epoxi-Aluminiummasse seitlich herausquillt. Das seitlich Herausquellende sofort abwischen. Die Polymerisationszeit des Quicksteels ist sehr Quick etwa 3 bis 5 Minuten - im Sommer eher 3 Minuten. Latex- oder besser Nitrilhandschuhe zum Kneten und verarbeiten tragen.
Oben habe ich möglichen Verlust an Steifigkeit durch den Materialabtrag angedeutet.
Mein Umbau erfolgte nach einem Sturzschaden (Riss in der Aufnahme der Kameraplatte). Daher habe ich in den Übergang vom Getriebeteil zur Klemmbasis eine passende Hohlkehle, ebenfalls aus "Quick Steel Aluminium" angelegt.
Zur oben genannten Produktbezeichnung gibt es unzählige Alternativen,
Metallpulver in Epoxidharz - knetbar.
Mehr kann ich aus der Erinnerung nicht sagen. Da die Teile kaum in Heimwerkermaschinen fixierbar sind war Handarbeit nötig - sieht man leider.
Aber es funktioniert.
Viel Glück - falls Du es Deinem Junior antust.