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Karen Meyer-Rebentisch: Das Gartenfotobuch

Gast_364495

Guest
“Jetzt auch noch ein Gartenfotobuch” war mein erster Gedanke, als mir beim Stöbern im Buchladen durch Zufall das neue Buch von Karen Meyer-Rebentisch in die Hände fiel. Mir schien es, als ob bereits jedes fotografische Thema abschließend behandelt worden wäre und die Regale im Buchladen schienen nicht das Gegenteil zu belegen, dass hier noch eine offensichtliche Lücke bestünde.

Daher jetzt hier erst mal der Disclaimer: Ich kenne die Autorin, die das Buch verfasst hat, hier aus dem Forum. Ein paar mal haben wir gemeinsam am sogenannten Workshop “JTEF - Jeden Tag ein Foto” teilgenommen und uns gegenseitig unsere Bildkritiken konstruktiv um die virtuellen Ohren gehauen. So war ich denn auch neugierig geworden, was es denn mit dem Gartenfotobuch auf sich hat, welches erst dieses Jahr im dpunkt-Verlag in der ersten Auflage erschienen ist.

“Fotografieren im Wandel der Jahreszeiten” ist der Untertitel des Buches, und ich gebe zu, dass der letztendliche Auslöser, das Buch zu kaufen, mein Gedanke war: “Wie kriegt sie den Winter hin?”. Wahrscheinlich die größte Herausforderung als ambitionierter Hobbyfotograf mit eigenem (oder Zugang zu fremdem) Garten.

Der zweite Grund, weshalb ich auf das Buch neugierig geworden war, war eine kürzliche Begegnung mit einem anderen Hobbyfotografen im lokalen Drogeriemarkt, der mir voller Stolz an den Fotodruckern seine Gartenfotografien zeigte, die er als Postkarten wahrscheinlich seiner Mutter schenken wollte. Die Bilder waren grauenhaft, und ich fragte mich, ob meine eigenen Bilder (ich liebe die Tomatenfotografie!) ähnlich schlimm sind.

Jetzt aber zum Buch. Zunächst startet die Autorin in den ersten Kapiteln mit Grundlagen: Warum wollen wir im Garten fotografieren, welche Ausrüstung ist unverzichtbar, ein kurzer Ausflug ins Trio “Blende, Zeit und ISO” und weitere technische Grundlagen wie Belichtung, Fokussierung und Weißabgleich. Es schließen sich Gedanken zur Perspektive, thematische Fragen und kleinere Exkurse von Gastautorinnen und -autoren an. Bevor es dann an die eigentliche Thematik “Fotografieren im Wandel der Jahreszeiten” geht, betrachtet ein weiteres Kapitel die Motivation des Geschichtenerzählens rund um den Garten (Stichworte: Urban Gardening und Selbstversorgergarten), die mir persönlich sehr gut gefallen haben. Nach den “Jahreszeitbildern” schließen sich dann noch Kapitel zum Licht und dessen Charakteristik und der Bildbearbeitung sowie ein Kapitel zu rechtlichen Fragen an.

Nachdem ich das Buch jetzt mehrfach in den Händen hatte, kann ich nur sagen: Das Experiment – falls es sich denn um ein solches gehandelt haben sollte – ist voll und ganz geglückt. Die Autorin versteht es, den Leser mit auf die wundervolle Reise durch verschiedenste Gärten, Parks, Wiesen, Obstbaubetriebe und Stadtparadiese mitzunehmen. Sie schreibt präzise, wo es nötig ist, das Bildmaterial ist überzeugend, die Ausstattung des Buchs ist vorbildlich. Auf mögliche Fallstricke wird immer wieder hingewiesen, so z.B. wie man bei der Gartenzwergfotografie (stimmt wirklich, die kommt vor!), grässliche Lichtstimmungen verhindern kann. Sehr schön auch z.B. ein kurzer Exkurs in die Tomatenfotografie, den ich sehr ästhetisch umgesetzt fand.

Wer gerne und häufig im Garten unterwegs ist, die Kamera dabei hat und seine Ergebnisse am Fotodrucker im Drogeriemarkt vorzeigen können möchte (Spaß!), ist mit diesem Buch aufs Beste bedient. Aber auch alle anderen Fotobegeisterten werden an dem Buch ihre Freude haben.

Einziges Manko, welches ich sehe, ist die Positionierung des Kapitels 11 “Licht - ohne geht es nicht”. Ich selbst hätte dieses Kapitel viel weiter vorne platziert, da ich es für das essentiellste Thema überhaupt halte. Vielleicht hätte diesem Kapitel auch mehr Raum gut getan. Hätte ich das Buch geschrieben (was ich zum Glück nicht habe, weil die Autorin das tausendmal besser kann als ich), hätte das Thema “Licht” wahrscheinlich 50% des Raums eingenommen, aber kein Mensch hätte es gekauft, weil sich alle voller Langeweile abgewendet hätten. Insofern hat die Autorin alles richtig gemacht.

Ein schönes Buch. Übrigens auch die Winterbilder. Die schwierige Aufgabe wurde mit Bravour gemeistert.

Karen Meyer-Rebentisch: Das Gartenfotobuch. dpunkt-Verlag, 277 Seiten, 29,90 EUR (DE), Print-ISBN: 978-3-86490-339-7.
 
Karen Meyer-Rebentisch: Das Gartenfotobuch. Fotografieren im Wandel der Jahreszeiten

Das Buch lag auf meinem Geburtstagstisch, groß, schwer und farbenfroh. Gartenbücher habe ich genügend, Fotobücher sind auch einige vorhanden, nun also ein Gartenfotobuch. Zwar ist „Gärtnerin zu sein […] keine unabdingbare Voraussetzung, um tolle Gartenfotos zu machen“, wie die Autorin gleich im Vorwort feststellt. Doch es erleichtert die Sache ungemein, würde ich hinzufügen. Mir gefällt die Feststellung, dass Gärtner wie Fotografen hart daran arbeiten, innere Bilder nach außen sichtbar werden zu lassen, dazu kommen als gemeinsame Tugenden noch Liebe zur Schönheit, Ausdauer und Gestaltungswille. Was also liegt näher, als beides zu verbinden, wenn man einen Garten hat und leidenschaftlich fotografiert?

Trotz aller Gemeinsamkeiten ist es eine Herausforderung, in einem einzigen Buch sowohl den Fotografen mit ihrem Hang zur Technik (als Mitglied dieses Forums dürfte die Autorin damit Erfahrung haben) als auch erfahrenen Gärtnern gerecht zu werden. Karen Meyer-Rebentisch kennt beide Seiten und meistert diesen Spagat souverän. Als Erstes heißt es, sich selbst die Frage zu stellen, warum man eigentlich im Garten fotografieren möchte, welche Ziele man damit anstrebt, wozu die Fotos dienen sollen. Eine Frage, die man sich nicht nur bei der Gartenfotografie immer mal wieder stellen sollte.

Mit klarem Aufbau und in flüssigem, gut zu lesendem Stil beschreibt Meyer-Rebentisch in den folgenden Kapiteln das (nicht nur für die Gartenfotografie) technisch Notwendige ebenso verständlich wie die unterschiedlichen fotografischen Blicke und Perspektiven auf Gärten und das fotografische Erzählen von Gartengeschichten. Die Bedeutung von Zeit, Blende und ISO wird ebenso erklärt wie das Spiel mit der Schärfentiefe und die Arbeit mit dem Stativ. Warum an dieser Stelle allerdings eine konkrete Marke empfohlen wird, erschließt sich mir ebenso wenig wie die Beschränkung auf Micro-Four-Thirds bei den spiegellosen Systemkameras.

Ganz am Ende gibt es noch Tipps zur Bearbeitung und Weiterverwendung der entstandenen Fotos sowie Hinweise zum Verhalten als fotografierender Gast in fremden Gärten, ohne dabei in Juristendeutsch abzugleiten. Lediglich das Kapitel zum Licht hätte auch für mich besser in den technischen Teil am Anfang des Buches gepasst. Der Untertitel führt ein wenig in die Irre: Zwar gibt es auch Kapitel zu den vier Jahreszeiten, diese nehmen aber nicht den Hauptteil des Buches ein.

Die fröhlich-bunte Aufmachung, das leider nicht mehr selbstverständliche Lesebändchen, die in unterschiedlichen Farben gestalteten Kapitel und die vielen, größtenteils sehr schönen und vor allem den Text sehr gut illustrierenden Fotos, fast immer mit Angaben zu den Aufnahmeparametern, passen gut zum Anspruch und Inhalt des Buches. Ergänzt wird der Text der Autorin selbst durch Gastbeiträge anderer (Garten-)Fotografen, u.a. zur Vogel- und Teichfotografie, zu eher künstlerischen Blumenbildern und zu Nachtaufnahmen, die sich optisch und inhaltlich mal mehr, mal weniger gut ins Gesamtgefüge einpassen.

Mit ihrem Gartenfotobuch hat Karen Meyer-Rebentisch eine Lücke in der Vielfalt der Garten- und Fotobücher geschlossen. Erfahrenere Hobbyfotografen finden hier Anregungen für neue Motive, begeisterte Gärtner Hinweise und Tipps, wie sie die Ergebnisse ihrer Arbeit fotografisch besser festhalten können, so ist beiden Seiten gedient. Bei mir hat das Buch jedenfalls einen der raren Stammplätze auf dem Büchertisch ergattert.
 
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