Das ganze erinnert mich an die
Kodak Retina Reflex (aus den 50er Jahren). Da gab es das Prinzip schon einmal: Das hintere Objektiv-Element war fest in der Kamera verbaut, und nur das vordere Objektivelement wird ausgetauscht. Und wie bei Lomo gab es ein 35/4, ein 50/2,8 und ein 80/4.
(Nicht zu verwechseln mit der Retina Reflex S/III/IV, die ein echtes Wechselobjektiv hatte.)
Die Objektive der Retina Reflex tauchen hin und wieder auf Ebay auf und werden von Leuten gekauft, die nicht wissen, dass sie die Objektive nicht verwenden können. Man müsste sich schon selbst einen Adapter bauen, und dazu das hintere Element aus einer eventuell defekten Retina Reflex ausbauen.
Die Qualität der Ergebnisse lohnt den Aufwand wohl nicht, denn die Optiken waren schlechter als vergleichbare echte Wechselobjektive der damaligen Zeit. Und das war wohl auch ein Grund, dass sich die Retina Reflex nicht durchgesetzt hat und das System in den Nachfolgemodellen zugunsten echter Wechselobjektive aufgegeben wurde. Die Konstruktion mit der festen Hinterlinse hat halt den Nachteil, dass jedes Vorderteil daran angepasst sein muss und nicht die optimale Rechnung für seine Brennweite haben kann.
Insofern frage ich mich, was Lomography damit bezweckt. Was soll an deren System besser sein als an echten Wechselobjektiven?
(Nichts gegen Lomo. Das 85er Petzval möchte ich gerne irgendwann mal haben. Aber hier leuchtet mir noch nicht ein, was ich aus fotografischer Sicht für Vorteile erhalte.)