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Tonwertkorrektur - So geht es richtig (Photoshop) - Achtung! viele Bilder!

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scorpio

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Themenersteller
Die Tonwertkorrektur ist eines der grundlegenden Werkzeuge der Bildbearbeitung und gehört wohl zu den ersten, die einem Neuling in der Bilbearbeitung ans Herz gelegt werden. Auch wenn es ein sehr gradliniges Werkzeug ist, sind sich dennoch die wenigsten Nutzer über dessen Leistungsfähigkeit im Klaren. Dem will dieser Artikel abhelfen.

Er gliedert sich in folgende Abschnitte:

1. Fahigkeiten der Tonwertkorrektur in Photoshop
2. Hintergrundinfo
3. Definitionen
4. Die Dialogbox der Tonwertkorrektur
5. Tiefen, Lichter und Mitteltonkontrastkorrektur mit Hilfe der Info-Palette
6. Tiefen, Lichter und Mitteltonkontrastkorrektur nach Augenschein
7. Manuelle RGB-Kanal-Korrekturmethoden - Schlussbetrachtung
8. Tiefen, Lichter und Mitteltonkontrastkorrektur mit den Pipetten
9. Tiefen, Lichter und Mitteltonkontrastkorrektur Kanalweise
10. Tiefen, Lichter und Mitteltonkontrastkorrektur automatisch
11. Tiefen, Lichter und Mitteltonkontrastkorrektur - welche Methode ist die beste?
12. Farbkorrekturen
13. Manueller Weißabgleich
14. Vorbereitung zum Druck


(Freie Übersetzung mit freundlicher Genehmigung des Autors des Originalartikels Ron Bigelow)
Alle Rechte vorbehalten.
Die Texte dürfen unter Angabe dieses Threads und entsprechendem Link hier im Forum zitiert werden. Eine anderweitige Verwendung oder gar Veröffentlichung von Text und/oder Grafiken untersage ich hiermit.




Viel Spaß beim Nachmachen :)

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1. Fähigkeiten
Die Tonwertkorrektur wird im Wesentlichen für fünf Anwendungsfälle eingesetzt:

1. Festlegung der Tiefen und Lichter

2. Festlegung des Mitteltonkontrastes

3. Durchführung von Farbkorrekturen

4. Manueller Weißabgleich

5. Vorbereitung zum Druck


Bei der Festlegung von Tiefen, Lichtern und der Mitteltonkontraste gibt es mehrere Wege, dies mit Hilfe der Tonwertkorrektur zu bewerkstelligen:

1. Manuell: RGB-Kanal
a) mit der Info Palette
b) per Augenschein

2. Manuell: Nutzung der Farbaufnehmer

3. Manuell: Farbkanäle einzeln

4. Automatisch:
a) Schwarweiß-Kontrast verbessern
b) Kontrast kanalweise verbessern
c) Dunkle und helle Farben suchen
 
2. Hintergrundinfo
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Tonwertkorrektur benutzt wird, um den Kontrast und die Tonwerte/Farben eines Bildes zu beeinflussen. Dazu ist die Tonwertkorrektur an das Histogramm gebunden. So sehr, dass das Histogramm im Werkzeugdialog der Tonwertkorrektur sogar angezeigt wird. Um die Tonwertkorrektur zu verstehen, muss man Histogramme verstehen.

Histogramme zeigen die Tonwertverteilung eines Bildes an (Bild 1). Es gibt im Histogramm 256 Tonwerte/Farben. Dem dunkelsten Tonwert wird der Wert 0 zugewiesen, dem hellsten der Wert 255. Die horizontale Achse in einem Histogramm zeigt die Verteilung der Tonwerte von den dunkelsten zu den hellsten, dabei sind die dunklen links, die hellen rechts in der Darstellung. Die senkrechte Achse zeigt indirekt die Anzahl der Pixel des jeweiligen Tonwertes an. Im Bild 1 z.B. sind die meisten Pixel des Bildes im mittleren Tonwertbereich angesiedelt.

Bild 2 zeigt dasselbe Histogramm an, allerdings ergänzt um zwei Pfeile, die ein Problem des Bildes markieren, von dem dieses Histogramm stammt. Der Bereich links von Pfeil 1 hat nur wenige - wenn überhaupt - Pixel. Da dies die Seite zur Anzeige der dunklen Pixel ist, zeigt uns das, dass es in diesem Bild nur ganz wenige echte schwarze oder ganz dunkle Pixel gibt. Der rechte Bereich neben Pfeil 2 zeigt ähnliches. Auch hier gibt es wenige echte sehr helle oder gar weiße Pixel. Das bedeutet: das Bild hat zu wenig Kontrast.

Bild 3 zeigt das Bild, von welchem dieses Histogramm stammt. Es ist deutlich zu sehen, dass ihm Kontrast fehlt. Es ist flau und wirkt flach. Genau für so was ist die Tonwertkorrektur genau richtig.

Bild 1, Bild2
bild1.jpg
bild2.jpg


bild3.jpg

Bild 3
 
3. Definitionen
Um mit der Tonwertkorrektur arbeiten zu können, müssen ein paar Begriffe klar sein:

Tiefen: Tiefen sind die drei Farbwerte (rot, grün, blau) des dunkelsten Punktes eines Bildes, bei denen noch Zeichnung besteht. Alle dunkleren Punkte zeigen keinerlei Detail mehr und sind rein schwarz.

Schwarzpunkt: Der Tonwert direkt unter den Tiefen, an dem reines Schwarz gezeigt wird.

Lichter: Lichter sind die drei Farbwerte (rot, grün, blau) des hellsten Punktes eines Bildes, bei denen noch Zeichnung besteht. Alle helleren Punkte zeigen keinerlei Detail mehr und sind rein weiß.

Weißpunkt: Der Tonwert direkt über den Lichtern, an dem reines Weiß gezeigt wird.

Gamma: In dem hier vorgestellten Zusammenhang bezeichnet Gamma den Mittelton-Kontrast des Bildes. Je höher das Gamma, desto höher der Kontrast in den mittleren Tonwerten, ohne dass sich Schwarz- und Weißpunkt ändern.
 
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4. Die Dialogbox der Tonwertkorrektur
Bild 4 zeigt die Dialogbox der Tonwertkorrektur. Oben ist die Kanalliste, in der wir auswählen können, ob wir im RGB-Kanal oder in einem der Einzelkanäle Rot, Grün oder Blau arbeiten wollen.
Die Tonwertspreizung zeit uns drei wichtige Werte an. Die linke Box zeigt den Wert des Schwarzpunktes (wenn also z.B. ein Wert von 5 angezeigt wird, wird der Tonwert 5 als Schwarz gesetzt), die mittlere Box zeigt das Gamma (also den Kontrastwert) und die rechte Box gibt der Weißpunktwert an (wenn also z.B. ein Wert von 250 angezeigt wird, wird der Tonwert 250 als Weiß gesetzt). In der Mitte der Dialogbox wird das Histogramm des Bildes angezeigt. Direkt darunter sind drei Schieber. Der linke Schieber bestimmt den Eingabe-Schwarzpunktwert (bzw. die Tiefen, je nachdem, wie man den Schieber nutzt, wir werden das noch zeigen), der mittlere den Eingabe-Mitteltonkontrastwert (Gamma) und der rechte den Eingabe-Weißpunktwert (bzw. die Lichter, je nachdem, wie man den Schieber nutzt, wir werden auch das noch zeigen). Bewegen wir die Schieber für Eingabe-Schwarz- oder Weißpunktwert nach innen, so erhöhen wir den Gesamtkontrast des Bildes, können dabei aber auch Tonwerte an den Enden des Histogramms abschneiden. Während die Schieber bewegt werden, ändern sich die Werte in den zugehörenden Boxen der Tonwertspreizungs-Anzeige.

bild4.jpg

Bild 4

Mit den Reglern und Boxen der Tonwertumfang-Anzeige werden die dunkelsten und hellsten Tonwerte eines Bildes für die Ausgabe festgelegt. Dies erlaubt uns, das Bild in einen engeren Gesamttonwertumfang zu pressen (z.B. 10-245), als das normalerweise (0-255) der Fall ist. Der linke Wert setzt den dunkelsten Tonwert, der rechte den hellsten. Direkt darunter sind wieder zwei Schieber. Der linke Schieber setzt den Schwarzpunkt-Ausgabewert, der rechte den Weißpunkt-Ausgabewert. Diese Werteingaben und Schieber werden benutzt, um die Ausgabe des Bildes an ein bestimmtes Ausgabegerät anzupassen (wenn z.B. der dunkelste Tonwert, den ein Drucker drucken kann, 5 ist, wird der Ausgabewert für dieses Bild zur Ausgabe auf diesen Drucker auf 5 gestellt).

Unten rechts in der Ecke der Dialogbox finden wir drei Pipetten. Die linke ist die Schwarz-Pipette, die dazu benutzt wird, den Schwarzpunkt zu setzen (oder die Tiefen, je nachdem, wie sie konfiguriert wurde; wir werden damit die Tiefen setzen). Die rechte ist die Weiß-Pipette, die dazu benutzt wird, den Weißpunkt zu setzen (oder die Lichter, je nachdem, wie sie konfiguriert wurde; wir werden damit die Lichter setzen). Die mittlere Pipette ist die Grau-Pipette, mit der Neutralgrau gesetzt wird.

Am rechten Rand der Dialogbox sind einige Knöpfe zu finden, mit denen die Einstellungen der Dialogbox geladen und gespeichert werden, sowie Einstellungen für die automatische Tonwertkorrektur vorgenommen werden können.
 
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5. Tiefen, Lichter und Mitteltonkontrastkorrektur mit Hilfe der Info-Palette
Die wohl häufigste Verwendung findet die Tonwertkorrektur wohl bei der Einstellung des Kontrastniveaus eines Bildes. Wahrscheinlich wird das dann am häufigsten per Einstellung im RGB-Kanal gemacht. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten: die Einstellung per Augenschein und die Einstellung mit Hilfe der Info-Palette. Der Weg mit der Info-Palette ist präziser als der per Augenschein, zumal eine bessere Kontrolle der Veränderungen von vorherigen Einstellungen möglich ist, während man Werte ändert. Der Nachteil ist, dass dieser Weg mehr Zeit und Aufwand erfordert.

Anders als in den anderen Artikeln, bei denen am Anfang immer ein einfacheres Beispiel steht, beginnen wir hier mit dem komplexeren. Ganz einfach aus dem Grunde, weil wir hier viel besser veranschaulichen können, was sich tut, wenn verschiedene Einstellungen geändert werden.

Bei dieser Methode sind die ersten beiden Dinge, die getan werden müssen, das Einstellen der Schatten und Lichter. Dabei stoßen wir unmittelbar auf ein Problem. Woher sollen wir wissen, wo die dunkelsten und hellsten Stellen im Bild sind, die noch gerade so eben Details zeigen? Unsere Augen sind bei der Beurteilung nicht wirklich eine gute Hilfe. Um das Problem zu lösen, nehmen wir die Info-Palette zu Hilfe. Die Info-Palette zeigt die Farbe eines beliebigen Punktes im Bild, über dem sich der Mauszeiger gerade befindet. Geöffnet wird sie über "Fenster-Informationen". Die Optionen der Palette werden über das kleine Dreieck rechts oben in der Palette ausgewählt (Bild 5). Es öffnet sich der Info-Paletten-Optionsdialog, wie in Bild 6 gezeigt. Die beiden Modi für die erste und zweite Farbwertanzeige sollten auf "Aktuelles Farbsystem" stehen. Ein Klick auf OK schließt die Optionsbox.

bild5.jpg
bild6.jpg

Bild 5, Bild 6

Wenn wir die hellsten und dunkelsten Stellen im Bild gefunden haben, werden sie markiert. Dies geschieht mit Hilfe der Farbaufnehmer. Farbaufnehmer werden über die Werkzeugpalette ausgewählt, wie in Bild 7 gezeigt. Mehrere dieser Farbaufnehmer können im Bild platziert werden.

bild7.jpg

Bild 7

Bevor wir das tun, stellen wir den Aufnahmebereich des Werkzeugs auf "3x3 Pixel Durchschnitt" (Bild 8)

bild8.jpg

Bild 8

Nun haben wir die Vorbereitungen getroffen, um die Tonwertkorrektur benutzen zu können. Bei geöffnetem Bild erzeugen wir eine neue Einstellungsebene mit "Ebene-Neue Einstellungsebene-Tonwertkorrektur". Die dazugehörende Dialogbox öffnet sich. Die Option "Schnittmaske aus vorheriger Ebene erzeugen" bleibt unausgewählt, Farbe wird auf "Ohne" gesetzt, der Modus auf "Normal" und die Deckkraft auf "100%" (Bild 9). Ein Klick auf "OK" verlässt die Dialogbox und öffnet den Dialog für die Tonwertkorrektur (Bild 10).

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bild10.jpg

Bild 9, Bild 10

Die Tiefen legen wir zuerst fest. Mit gedrückter ALT-Taste ziehen wir den Eingabeschieber für den Schwarzwert nach innen (rechts). Sobald der Schieber angeklickt wird, wird das Bild vollständig weiß. Während wir den Schieber nach rechts bewegen, erscheinen erste Farben. Diese Teile des Tonwertumfanges des Bildes werden abgeschnitten, wenn wir jetzt den Schieber loslassen. Die ersten Teile des Bildes, die beim Bewegen des Schiebers schwarz erscheinen, sind die dunkelsten Tonwerte im Bild. Diese werden wir als Tiefen setzen. Bild 11 zeigt den Tonwertkorrekturdialog zu dem Zeitpunkt, an dem die ersten Bildteile schwarz angezeigt werden. Bild 12 zeigt, wie dies mit gedrückter ALT-Taste angezeigt wird.

bild11.jpg
bild12.jpg

Bild 11, Bild 12

In Bild 12 sehen wir, dass die dunkelsten Bereiche am Flussufer zu finden sind.
Nachdem wir den Schieber losgelassen haben bewegen wir den Farbaufnehmer (bei geöffnetem Tonwertkorrekturdialog) im Bild über die Stellen, die wir als dunkelste Bereiche ausgemacht haben, also am Ufer entlang (Der Mauszeiger wird zum Farbaufnehmer, sobald wir ihn in das Bild bewegen). Während wir den Farbaufnehmer bewegen, wird in der Info-Palette der aktuell unter dem Mauszeiger befindliche Tonwert, gemittelt aus einem 3x3-Pixel-Feld, angezeigt. Für die Festsetzung der Tiefen wollen wir eine Position finden, die sehr niedrige Tonwerte hat, aber dennoch Detail aufweist (ein Bildteil hat dann noch Details, wenn sich die Werte in der Info-Palette beim Bewegen des Farbaufnehmers ändern). Ebenso ist es von Vorteil, wenn die Stelle ziemlich neutral ist (also die drei Grundwerte für Rot, Grün und Blau ziemlich gleich sind). Am Ufer finden wir eine Stelle mit den Werten 12,12,12. Mit gedrückter SHIFT-Taste klicken wir diese Stelle an, was einen Farbaufnehmer im Bild platziert (Bild 13). Nachdem wir das getan und somit die Tiefen festgelegt haben, schieben wir den Eingabeschieber für den Schwarzpunkt wieder ganz nach links.

bild13.jpg

Bild 13

Die Werte an diesem Farbaufnehmer werden uns in der Info-Palette permanent in zwei Zahlenspalten angezeigt (Bild 14). Die erste Spalte zeigt die Originalwerte, die zweite die Veränderungen. Da wir an diesem Bild bisher nichts verändert haben (wir haben den Schieber ja wieder ganz nach Links in die Ausgangslage zurückgeschoben), zeigen beide Spalten dieselben Werte. Sobald wir Änderungen vornehmen, werden sich die Werte der zweiten Spalte ändern.

bild14.jpg

Bild 14

Nun legen wir die Lichter fest. Mit gedrückter ALT-Taste bewegen wir den Eingabeschieber für den Weißpunkt nach innen (links).Sobald der Schieber angeklickt wird, wird das Bild vollständig schwarz. Während wir den Schieber nach links bewegen, erscheinen erste Farben. Diese Teile des Tonwertumfanges des Bildes werden abgeschnitten, wenn wir jetzt den Schieber loslassen. Die ersten Teile des Bildes, die beim Bewegen des Schiebers weiß erscheinen, sind die hellsten Tonwerte im Bild. Diese werden wir als Lichter setzen. Bild 15 zeigt den Tonwertkorrekturdialog zu dem Zeitpunkt, an dem die ersten Bildteile weiß angezeigt werden. Bild 16 zeigt, wie dies mit gedrückter ALT-Taste angezeigt wird.

bild15.jpg
bild16.jpg

Bild 15, Bild 16

Bild 16 zeigt uns, dass die hellsten Stellen im Bild im Himmel sowie im Schild auf der Brücke zu finden sind. Wir bewegen nun das Farbaufnehmer-Werkzeug in diesem Bereich. Zur Festlegung der Lichter ist es erwünscht, einen Bereich zu finden, der sehr hohe Tonwerte hat, aber dennoch Details aufweist. Ebenso ist es wünschenswert, dass diese Stelle neutralfarbig ist. Der Farbaufnehmer zeigt uns mit Hilfe der Info-Palette, dass überall im Himmel die Werte 255,255,255 vorkommen. Mit anderen Worten: der Himmel ist pures Weiß. Das ist für uns unbrauchbar. Eine Stelle am Schild auf der Brücke zeigt Werte von 224, 220,224. Mit gedrückter SHIFT-Taste setzen wir also einen Farbaufnehmer ab, indem wir dort klicken (Bild 17). Nachdem wir nun die Lichter festgelegt haben, schieben wir den Eingabeschieber für den Weißwert wieder ganz nach rechts zurück. Die Info-Palette zu diesem Zeitpunkt zeigt Bild 18.

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Bild 17, Bild 18

Nun ist es Zeit, die Eingabewerte der Tiefen und Lichter im Tonwertkorrekturdialog zu setzen. Für die Tiefen sollten Werte von 2 bis 8 gesetzt werden. Je niedriger der Wert, desto dunkler werden die Tiefen sein. Zum Festlegen des Wertes für die Tiefen bewegen wir den Eingabeschieber für den Schwarzpunkt nach rechts, bis uns die gewünschten Werte in der Info-Palette in der zweiten Spalte des ersten Farbaufnehmers angezeigt werden. Wenn wir an die Stelle gelangen, die uns Bild 19 zeigt, zeigt uns die Info-Palette, dass die Originalwerte 12,12,12 nun zu 2,2,2 werden (Bild 20). Das bedeutet, dass die Tiefen abgedunkelt werden.

bild19.jpg
bild20.jpg

Bild 19, Bild 20

Für die Lichter sind Werte zwischen 245 und 254 erstrebenswert. Je höher der Wert, desto heller werden die Lichter sein. Um diesen Wert zu setzen, bewegen wir den Eingabeschieber für den Weißpunkt nach links. Während wir ihn bewegen, zeigt uns die Info-Palette die Veränderung am Farbaufnehmer #2 an. Wenn wir an die Stelle gelangen, die uns Bild 21 zeigt, zeigt uns die Info-Palette, dass die Originalwerte 224,220,224 nun zu 255,254,255 werden (Bild 22). Das bedeutet, dass die Lichter aufgehellt werden.

bild21.jpg
bild22.jpg

Bild 21, Bild 22

Bild 23 und Bild 24 zeigen das Originalbild und das Bild nach dem Setzten von Tiefen und Lichtern. Das Bild sieht schon besser aus.

bild23.jpg
bild24.jpg

Bild 23, Bild 24

Der letzte Schritt wird nun sein, den Mitteltonkontrast mit dem Gamma-Regler zu bestimmen. Bewegen wir ihn nach rechts, erhöhen wir den Kontrast. Bewegen wir ihn nach links, verringern wir ihn.

Ein Eingabewert von 0.87 zeigt eine deutliche Erhöhung des Kontrastes in den Mitteltöne, was uns gut gefällt. Bild 25 zeigt den Tonwertkorrekturdialog mit den finalen Werteänderungen für die Tiefen, Lichter und den Mitteltonkontrast. Bild 26 zeigt die Info-Palette nach Anwendung dieser Korrekturen per Klick auf OK der Tonwertkorrekturdialogbox. Wir sehen, dass die Verschiebung des Gamma-Reglers die Werte für die Tiefen und Lichter leicht verändert hat. Die kann man mit den entsprechenden Schiebern für Schwarz- und Weißpunkt nachregulieren. Für dieses Bild soll uns das aber egal sein.

bild25.jpg
bild26.jpg

Bild 25, Bild 26

Bild 27 und 28 zeigen Original und korrigiertes Bild.

bild27.jpg
bild28.jpg

Bild 27, Bild 28
 
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6. Tiefen, Lichter und Mitteltonkontrastkorrektur nach Augenschein
Die Augenscheinmethode zum Setzen der Tiefen, Lichter und des Mitteltonkontrastes ist wesentlich schneller.

Zum Setzen der Tiefen wird der Eingabeschieber für den Schwarzpunkt mit gedrückter ALT-Taste nach rechts bewegt. Das Bild wird sofort weiß. Sobald die ersten Details angezeigt werden, wird der Regler ein wenig zurück geschoben, bis nur noch schwarze Teile sichtbar sind. Bild 29 Zeigt die Tonwertkorrekturdialogbox zu diesem Zeitpunkt und Bild 30 die Anzeige des Bildes.

bild29.jpg
bild30.jpg

Bild 29, Bild 30

Zum Setzen der Lichter wird der Eingabeschieber für den Weißpunkt mit gedrückter ALT-Taste nach links bewegt, bis die ersten Details auftauchen. Das Bild wird beim Anklicken des Schiebers sofort schwarz. Wir bewegen den Schieber dann ein wenig zurück, bis nur noch weiße Teile angezeigt werden. Bild 31 zeigt die Dialogbox, Bild 32 die Bildanzeige.

bild31.jpg
bild32.jpg

Bild 31, Bild 32

Der Mitteltonkontrast wird genauso nach Augenmaß eingestellt wie im Beispiel vorher, also hier auch per Verschieben des Gamma-Schiebers auf 0,87. Bild 33 zeigt die Dialogbox mit allen drei Korrekturen. Ein Klick auf OK verlässt die Dialogbox und wendet die Korrekturen an.

bild33.jpg

Bild 33

Die Bilder 34 bis 36 zeigen den direkten Vergleich des Originals (34), des korrigierten Bildes mit der Info-Palette (35) und mit Korrekturen per Augenschein (36)

Bild 34, Bild 35
bild34.jpg
bild35.jpg


bild36.jpg

Bild 36

Leser mit hochwertigen Monitoren werden bemerken, dass das Bild per Augenschein korrigiert die Farben ein wenig kräftiger zeigt. Die mag zu der Entscheidung kommen lassen, dass die Augenscheinmethode besser ist. Nun gut, sie ist schneller, einfacher und kann manchmal kräftigere Farben erzeugen. Es ist aber notwendig zu verstehen, warum das manchmal so ist. Bei der Augenscheinmethode wird die Info-Palette nicht genutzt. Deshalb ist es nicht möglich zu wissen, was genau denn nun in den Tiefen und Lichtern passiert. Als Ergebnis, in diesem speziellen Fall hier, wurden die Schieber für die Tiefen und Lichter ein wenig mehr nach innen bewegt. Das erhöhte den Kontrast verglichen mit dem Ergebnis der Info-Paletten-Methode. Das führte zu einem Knackigeren Bild. Das kostet allerdings auch etwas. Nämlich das Risiko, die Schieber zu weit nach innen zu bewegen und somit Details zu zerstören. Um dieses knackigere Ergebnis zu erreichen, ohne das Risiko von Detailverlust einzugehen, ist es angeraten, die Info-Paletten-Methode anzuwenden und anschließend eine Kontrast- und Sättigungskorrektur vorzunehmen.
 
7. Manuelle RGB-Kanal-Korrekturmethoden - Schlussbetrachtung
Wenn wir manuelle Tonwertkorrekturen im RGB-Kanal vornehmen, ist nicht immer sichergestellt, dass die Werte neutral bleiben. Mit anderen Worten: die Rot-, Grün- und Blauwerte in den Tiefen können unterschiedlich sein. Das gilt auch für die Lichter. In einigen Fällen kann das ein Problem sein. Auf der anderen Seite ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass diese manuellen Methoden einen Farbstich erzeugen, wie sie mit anderen Methoden sehr wohl auftreten können, bei denen die Tiefen und Lichter zu Neutralwerten gezwungen werden.
 
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