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Kalibirierung, Farbräume und ICC-Profile

GeneralZero

Themenersteller
Hallo,

bin im Bereich Monitorkalibirierung und Farbräume noch Anfänger und schlage mich momentan durch diverse Artikel und Videotutorials, bin aber immernoch nicht ganz schlau geworden und hätte dazu einfach mal folgende Fragen um sicher zu gehen:

Folgendes Szenario: Ich habe einen Eizo CS2730 mit dem EX3 Colorimeter. Ich möchte nun hauptsächlich Grafiken für den Werbeartikel Bereich drucken lassen. (Feuerzeuge, Kugelschreiber, Werbetaschen etc.)

Nach meinem aktuellen Wissensstand gehe ich um ein bestmögliches Druckergebnis zu erhalten folgendermaßen vor:

1. Ich kalibriere meinen Monitor mit dem EX3 und der Software von Eizo. Wähle hier in der Eizo-Software die Kalibrierung "Für den Druckbereich" an und führe diese Kalibrierung aus. Nun ist der Monitor erstmal fertig kalibriert und hier muss ich für die nächsten 1-2 Monate bis zur nächsten regelmäßigen Nachkalibrierung nichts ändern. Ist das richtig?

2. Nun gehe ich in Photoshop oder Illustrator und bearbeite hier ganz normale im Adobe RGB Farbraum meine Grafiken. Richtig?

3. Wenn ich zufrieden bin, wähle ich unter "Ansicht" das ICC-Farbprofil, dass mir die Druckerei zur Verfügung gestellt hat um den Proof zu sehen wie das Bild im Druck aussehn wird und passe es nochmal gegebenfalls etwas an. Richtig?

5. Zusatzfrage: Was tue ich wenn der Werbeartikelhersteller für einen Werbeartikel kein spezielles ICC-Profil zur Verfügung stellt? In welchem Farbraum bzw. welches ICC Profil verwende ich dann um dem Druckergebnis trotzdem möglichst nahe zu kommen?

6. Grundsätzliche Verständnisfrage: Ich kalibiriere also immer erstmal allgemein meinen Monitor entweder für Web, Fotografie oder Druck. Danach bearbeite ich mein Material und mache dann einen Proof mit dem jeweiligen ICC-Profil. Ist das richtig?

Bin gespannt auf die Antworten. :)
 
Im Prinzip alles richtig.
Eine Einstellung "Für den Druckbereich" erscheint mir bissl ungenau, da würde man normalerweise den Einstellungsempfehlungen der Ugra folgen.
(120-150 candela, 5000-5500° Kelvin, Gammut L).

Adobe RGB kann man nehmen, besser passt, zumindest für den Europäischen Offset das eciRGB.

Bei bestimmten Profilen, sollte die Druckerei diese zur Verfügung stellen, man nutzt das Profil nicht nur für den Softproof, sondern auch zur Ausgabe als belichtungsfähige Datei.

Feuerzeuge, Kulis etc. bedruckt man i.d.R. im Siebdruck oder vergleichbaren Techniken, da ist dann gar nix mit cmyk, sondern Echtfarben werden gefragt. Die werden gerne aus dem Pantonebereich angegeben, je nach Dienstleister.

Verpackungshersteller in USA und Fernost drucken gerne in SWOP.
 
Ich kalibriere meinen Monitor mit dem EX3 und der Software von Eizo.
Zum besseren Verständnis des Gesamtvorgangs bitte auch beachten, dass das, was landläufig Monitorkalibrierung genannt wird, eigentlich ein zweistufiger Vorgang ist: Kalibrierung und anschließende Profilierung.
Korrekte Farben gibt es danach nicht im ganzen System, sondern nur in Programmen, die tatsächlich Farbmanagement nutzen. Auf die gängigen Adobe-Bildbearbeitungs-Anwendungen trifft das natürlich zu, aber nicht z. B. auf Office-Programme. Also bitte nicht wundern, wenn die Farben in manchen Programmen trotz "Monitorkalibrierung" übersättigt oder anderweitig falsch sind.

Wähle hier in der Eizo-Software die Kalibrierung "Für den Druckbereich" an und führe diese Kalibrierung aus.
Bitte diese Vorgaben nicht zu ernst nehmen und lieber - mit etwas Sachverstand - eigene Kalibrierungsziele festlegen.

Zur Erklärung:
Es ist nicht etwa so, dass man je nach Endprodukt den Monitor unterschiedlich kalibrieren müsste. Das würde ja die Idee der Monitorkalibrierung und der neutralen Darstellung ad absurdum führen. (Ist aber ein häufiges Missverständnis.) Zuständig für eine Vorschau aufs Endprodukt ist ggfs. der Softproof - und nur dieser.
Grundsätzlich sollte man die Monitorkalibrierung also unabhängig vom Endprodukt auf die Arbeitsumgebung hin optimieren, also sowohl Helligkeit als auch Farbwiedergabe ans Licht der Umgebung anpassen. Dann müssen sich die Augen zwischen Monitorbild und Umgebung nicht dauernd umgewöhnen, und man unterliegt auch nicht so häufig einer Täuschung.
Nun haben sich in verschiedenen Branchen Standards etabliert für Raumhelligkeit und Farbtemperatur. Manche arbeiten z. B. mit 5000 K Farbtemperatur, manche mit 6500 K. Als Umgebungshelligkeit kann z. B. 80 oder auch 120 oder 180 cd/m² empfohlen werden. Das bedeutet, dass in diesen (fensterlosen) Arbeitsräumen tatsächlich solche Lichtverhältnisse künstlich hergestellt werden; es gibt dazu auch zertifizierte Normlicht-Quellen. Das ist ganz wichtig, wenn man z. B. in einer Druckerei die fertigen Erzeugnisse farblich beurteilen will. Auch in weniger farbkritischen Bereichen kann es durchaus Vorgaben geben, wie hell und von welcher Qualität das Arbeitslicht sein muss.
Wenn man schon unter einem mühsam eingerichteten Normlicht arbeitet, ist es nur konsequent, den Monitor ebenfalls an diese Werte anzugleichen - und genau darauf beziehen sich Vorgaben wie "Für den Druckbereich". Sie stimmen den Monitor auf Lichtverhältnisse ab, die in der entsprechenden Branche vorgeschrieben oder üblich sind.
Hat man jedoch kein Normlicht (oder gar ein wechselndes Tageslicht), ist so eine feste Anpassung ziemlicher Unfug. Man kann damit sogar völlig falsch liegen und sich die Arbeit unnötig erschweren (z. B. wenn man einen Arbeitsraum mit gedämpftem Halogen-Licht hat, aber glaubt, man müsse den Monitor aufgrund der Norm auf 180 cd/m² und 6500 K bringen).
Wenn man kein Normlicht hat, sollte man die Helligkeit des Monitors wenigstens grob an die Umgebung anpassen - was sich im Tagesablauf auch ändern kann (z. B. 250 cd/m² wenn die Sonne lacht, oder eher 60 cd/m² abends unter der spärlichen Schreibtischlampe). Eine perfekte Anpassung der Farbtemperatur (insbesondere an Kunstlicht) ist nicht möglich; stattdessen muss man lernen, innerhalb der Monitordarstellung zu arbeiten (d. h. Farben in Relation zum Hintergrund-Grau des Monitors zu beurteilen und nicht in Relation zur Umgebung - das kann man üben).
 
Zuletzt bearbeitet:
Erstmal vielen Dank an euch beide, für die ausführlichen und sehr guten Antworten!

Dann stellen sich mir jetzt folgende neue Fragen:


1. Wenn ich bei der Monitorkalibrierung keine der Vorgaben (Druckbereich etc.) verwende, sondern mein eigenes Profil mit dem EX3 manuell erstelle, woher weiß ich dann, dass das jetzt z.B. für den Druckbereich richtig ist was ich da eingestellt habe? Also die Farben etc. macht der EX3 automatisch und ich stelle eigentlich hauptsächlich nur noch die Helligkeit und die Temperatur ein, so dass die einigermaßen für meine Räumlichkeit passt oder? (Habe hier leider nur Tageslicht)

2. Und woher weiß ich dann welche Farbtemperatur, Gamut etc. die beste ist für Web oder für Druck wenn ich das einstellen soll? Gibt es da dann einfach solche Empfehlungen wie du sie oben genannt hast?

3. Also verstehe ich das richtig, dass es bei den Farben für den Monitor immer eine Art "Normkalibrierung" gibt, die bei Web, Druck, Fotografie gleich ist und die letztliche "Farbanpassung" erst dann zum Einsatz kommt wenn ich in den Programm (Photoshop etc.) das jeweilige ICC-Profil wähle?

4. Wie ist das dann bei Echtfarben wie Pantone oder HKS etc. ? Welche Einstellung verwende ich da am besten wenn ich jetzt auf Werbeartikel Drucke? Also wie kalibriere ich den Monitor (eher für Druck oder eher für neutral Web?) und wenn es da dann kein ICC-Profil gibt weil es Echtfarben sind in welchem Farbraum arbeite ich dann im Programm bestenfalls? Einfach AdobeRGB?
 
1. Wenn ich bei der Monitorkalibrierung keine der Vorgaben (Druckbereich etc.) verwende, sondern mein eigenes Profil mit dem EX3 manuell erstelle, woher weiß ich dann, dass das jetzt z.B. für den Druckbereich richtig ist was ich da eingestellt habe?

Das eingestellte Profil muss zu Deinem Arbeitsplatz passen, Du arbeitest nicht an einem (Norm-)Arbeitsplatz im Druckbereich, also vergess diese Bezeichnung! Was passen muss ist Dein Ziel-Profil beim Softproof/Ausgabe, dann kommt bei korrektem Monitorprofil auch ein passendes Ergebnis am Ende raus.
 
Echtfarben müsstest du als Volltonfarben anlegen. Bedeutet: in RGB Dateien kommen die gar nicht vor. Da müsste man ggfs auf einen der Kanäle ausweichen, was man aber ausschließlich in Absprache mit der Druckerei machen kann.
Was man benötigt für Sonderfarben sind Volltonkanäle, die man in PS anlegen kann, und dann z.B. im PSD-Format abspeichern kann. Oder in veralteten EPS-Formaten. Sollte aber quasi nie vorkommen. 99,9% aller Volltonfarben werden klassischer weise im Layoutprogramm definiert und bei Vektorobjekten eingesetzt. Ein Logo sollte sowieso als Vektordatei vorliegen und kann dann entsprechend verarbeitet werden. Hat man keine passend definierte Vektordatei zur Hand, muss man wiederum mit dem Dienstleister genau besprechen, was da in welcher Farbe gedruckt werden soll, da die Datei dann nicht mehr selbsterklärend ist.

Die Monitordarstellung von Volltonfarben ist lediglich ein Anhaltspunkt für das Ergebnis und wird i.d.R. aus der entsprechenden Farbbibliothek geladen. Für den Druck ist die Darstellungsfarbe auf dem Monitor unerheblich.
 
woher weiß ich dann, dass das jetzt z.B. für den Druckbereich richtig ist was ich da eingestellt habe?
Es gibt keine bestimmte Monitorhelligkeit und -farbtemperatur, die "für den Druckbereich" passt - auch wenn die Vorgaben das irreführenderweise so nahelegen.

Dein Auge passt sich ständig an. Wenn Du ein gedrucktes Foto einmal draußen im hellen Tageslicht anschaust und einmal drinnen unter einer Halogen-Deckenleuchte, kriegt es ja nicht plötzlich einen Farbstich. Es sieht in beiden Fällen gleich gut oder schlecht aus (von speziellen Metamerie-Problemen im Detail mal abgesehen), weil Dein Auge sich anpasst und die Farben in Relation zur Umgebungsbeleuchtung interpretiert.

Da ein Monitor selber leuchtet, nimmt er nicht automatisch Farbe und Helligkeit der Umgebung an (das wäre das Ideale).
Du hast daher zwei Möglichkeiten, die Farben auf dem Monitor korrekt zu sehen:
1) Du gleichst Helligkeit und Farbe von Umgebungslicht und Monitor optimal aneinander an (das ist, wenn man es richtig macht, tierisch aufwendig).
2) Du lernst, innerhalb des Monitorbildes zu arbeiten und die Umgebung nicht in die Farbbeurteilung mit einzubeziehen.
In der Praxis läuft es häufig auf eine Mischung der beiden Methoden raus, also man gleicht die Monitorhelligkeit "Pi Mal Daumen" an die Umgebung an und arbeitet ansonsten innerhalb des Monitorbildes.

Und woher weiß ich dann welche Farbtemperatur, Gamut etc. die beste ist für Web oder für Druck wenn ich das einstellen soll? Gibt es da dann einfach solche Empfehlungen wie du sie oben genannt hast?
Wenn das Monitorbild stimmt, dann stimmt es - egal, ob Du später für den Druck oder fürs Web arbeitest. Die absoluten Werte haben nur Einfluss darauf, wie sehr Du Dich ggfs. von einer abweichenden Umgebungsbeleuchtung ablenken lässt. Also wenn es im Raum z. B. extrem hell ist, gehen Deine Pupillen zu, und dann siehst Du den Monitor zu dunkel; da hilft dann auch keine Konzentration aufs Monitorbild mehr.

Die einzige sinnvolle Angleichung ans spätere Ausgabemedium macht man mit dem Softproof (z. B. werden Farben und Kontraste auf die Werte reduziert, die das Medium darstellen kann). Aber das passiert auch immer innerhalb der kalibrierten Werte für Farbe und Helligkeit. Also der Softproof ändert z. B. nicht die Farbtemperatur.
 
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