Wenn du einen Live View-Modus hat, dann dreht das das nächste mal einfach ein wenig an der Belichtungkorrektur
Das macht teilweise echt Welten aus!
Am besten unter Hinzuziehung des RGB-Histogramms. Sieht man sich das Histogramm der ersten Aufnahme mal etwas näher an, so ist die Überbelichtung nicht zu übersehen. Überbelichtung wirkt sich besonders auf den Rotkanal verheerend aus, weil dieser überproportional stark beschnitten wird.
Insofern muss man sich nicht wundern, dass der Himmel dann kaum noch Rotanteile (Farben) enthält - denn die liegen weit "neben dem Histogramm".
Fotografieren ist Zeichnen mit Licht. Hier ist es frontales Gegenlicht.
D.h. die unteren Partien des Fotos (unterhalb des Horizonts) sind dem Licht abgewandt und werden nur durch das stark cyanhaltige diffuse Licht der der Sonne abgewandten Himmelshemisphäre "beleuchtet".
Es sind also überwiegend Schattenbereiche mit entsprechend schwachen Kontrasten und diffusem Lichtcharakter.
Extremes Gegenlicht mit frontaler Sonne überfordert oft die Dynamik des Sensors. Ein Grauverlaufsfilter kann dieses starke "Auseinanderdriften" von Lichtern und Tiefen abmildern und zusammen mit einer genau austarierten Belichtung die Tonwertkurve wieder in "beherrschbare" Bereiche zurückbringen. "Beherrschbar" heißt dabei oft, dass man dennoch die Reserven einer RAW-Aufnahme gezielt herauskitzeln muss und dabei die Farben möglichst an seinen Augeneindruck anpassen muss.
Mit einfachem Draufhalten mitten in die gleißende Sonne ist das nicht zu machen.
Letzter Tipp noch: je weiter sich die Sonne dem Horizont nähert, umso geringer und "beherrschbarer" wird die Dynamik (Stichwort: "Blaue Stunde"). Dann kommt man ggf. sogar ohne Grauverlaufsfilter aus.
LG Steffen