AW: Sony A7R III
Es gibt manchmal diese Momente, in denen man wirklich etwas bereut... Heute hatte ich so einen mit der A7RIII. Aber von vorn:
Ich habe mich heute mal mit einem Kollegen auf Autofokustests mit adaptierten Objektiven gestürzt.
Benutzt hatte ich einen geliehenen MC11 (meinen hatte ich aus Frust an der Kombi mit der A7RII verkauft) und meine Metabones zusammen mit Sigma 35 und 50 ART und dem Canon 135L, sowie einem geliehenen Canon 2470II
Mein Fazit:
Sigma MC11:
Ich weiß nicht, wie man mit diesem Adapter zufrieden sein kann. Oder warum er immer wieder empfohlen wird. In meinen Augen ist das Ding vergleichsweise Müll... der Autofokus mit den 35mm und 50mm Sigma Objektiven war alles andere als "nativ". Langsam, unpräzise, viel Pumpen, schlechte Lowlight-Leistung. Auf jeden Fall KEINE Empfehlung von mir. Mit den Canonlinsen ging der Fokus flott und präzise, hing sich aber immer wieder auf, vor allem mit dem 135mm. Die Linse blieb dann an einem Ende der Fokusskala "stecken" und hat erst wieder fokussiert, wenn man die Kamera aus- und wieder eingeschaltet hat. Ich hab davon mal gelesen, das Problem an der 7RII oder 9 jedoch selbst noch nicht gehabt, mit der 7RIII jetzt aber schon.
Fazit -> Ich finde den MC11 weiterhin unbrauchbar und sein Geld nicht wert.
Metabones IV:
Der Autofokus ist mit allen Linsen schnell. Fast nativ schnell. Wir haben die Linsen gegen die A9 mit nativen und adaptierten Linsen getestet und unter guten Lichtbedingungen keinen (naja... sagen wir mal "kaum einen") Unterschied feststellen können. Bei dunklen Bedingungen (ISO 6400 bei Blende 2,8 und dunkler) merkt man dann doch etwas mehr Unterschied aber nicht störend. Das Ganze wohlgemerkt im S-AF. Im C-AF ist es ähnlich, SOFERN man nur ein Bild schießt. Im Serienbildmodus merkt man (mit Fokuspriorität) doch einiges an Verzögerung im Vergleich.
Und jetzt der Teil mit dem Bereuen. Ich fand ja schon die Fokusleistung mit adaptierten Objektiven an der A7RII gut, aber die RIII ist WIRKLICH präzise. Mit allen Objektiven und aktiviertem C-AF mit Augen-AF waren nahezu alle Bilder scharf. Auf 100te Bilder gab es vielleicht 5-6 Fehlschüsse. Selbst bei meinem Sohn, der zwar noch nicht laufen kann, aber krabbeln und von Kopf stillhalten und in die Kamera schauen nicht viel hält. Auch hier nur SOFERN man nur ein Bild schießt. Im Serienbildmodus waren dann doch sehr viele fehlfokussierte dabei, leider, aber im S-AF und C-AF Einzelbild so gut wie keine.
Und deswegen bereue ich, vor kurzem mein Canon 2470II gegen das GM getauscht zu haben. Denn es funktioniert einfach so viel besser bzgl. AF und hat optisch kaum Nachteile (ich wollte aber eine native Lösung und das Bokeh vom GM finde ich etwas besser). Ärgerlich, aber dann auch wieder erfreulich
Nachteile sollen natürlich auch nicht unerwähnt bleiben:
AF-Lock (MittelAF-Verriegelung) geht immer noch nicht, DMF auch nicht, für die die es wollen. Serienbildmodi sind wie gesagt nicht so optimal. Die Bildabdeckung ist nicht 100%, was bei sehr randständigen Motiven ein Problem sein kann und der tolle Spot-AF im Lupenmodus geht leider auch nicht (was wirklich schade ist).
Ansonsten kann ich sagen, ist der adaptierte Autofokus WIRKLICH gut implementiert bei der Kamera....
Anmerkung: Wirklich lange Linsen hatte ich keine zum Testen da, dazu kann ich nichts sagen. Und der MC11 scheint mit einigen Linsen lt. anderer User trotzdem gut zu funktionieren. Ich konnte das noch nie nachvollziehen, aber für Interessenten soll das nicht unerwähnt bleiben...