AW: E-3 begrabbelt und unzufrieden, ein Nachsatz
So, ich weiß bescheid, mein Name ist Hase ... *träller*
Zufällig ergab sich heute E-3 Probier-Gelegenheit. Leider nur für 1-2 Stunden während eines netten Plauschs
Und was soll ich sagen... ich bin schwer beeindruckt. Die Kamera ist wirklich wie ein Miniatur-1er von Canon. Sofort alles gefunden. Anleitung fand sich im Karton sowieso keine (nur eine CD !) aber man braucht sie auch nicht. Kupplung, Bremse, Gas ... pardon ... ISO, Zeit, Blende, AF, Modus, Rädchen konfigurieren, alles perfekt (für mich) bedienbar. Keine überflüssigen Wählräder, aber für ALLES ein Knopf und dann am vorderen oder hinteren Einstellrädchen gedreht, fertig (Wahnsinn wieviel Knöpfe man so verbauen kann).
Gewicht, Größe und Verarbeitung meiner Meinung nach goldrichtig. Wär die Kamera noch besser verarbeitet, wär der Preis sicherlich uninteressant hoch geworden. So wie sie ist, paßt mir z.B. alles, mehr als das brauche ich nicht an Gehäusequalität, und in meiner Hand liegt sie schlicht perfekt.
Suchergröße in Ordnung, solang man nicht manuell auf der Mattscheibe rumfuhrwerken will, fehlt hier überhaupt nichts, und Klappbildschirm prima
ABER ich kann auch die Kritiker verstehen. Die E-3 ist ein feines graziles Leichtgewicht (Leute die von der E-510 kommen, werden jetzt lachen) und hat nicht den rauhen, schweren, über-soliden Charme einer D3 oder 1D. Wer auf sowas steht, muß aber dann eben auch den ganzen Weg gehen und so ein Rauhbein kaufen. Einem Mercedes-Fan kann man auch nicht eine S-Klasse für einen Maybach verkaufen!
Bei der E-3 hat man halt ständig irgendwo die Finger an irgendwelchen Knöpfchen. Vom Suchereinblick bis zur Kartenklappe ist alles eben eine Nummer kleiner, leichter, moderner als bei der 1er beispielsweise. Und ja, es sind ne Menge Kunststoffteile dran. Sogar das Metallgehäuse fühlt sich sehr "warm" an dafür daß es Metall ist. Sehe ich aber nicht als Nachteil. Die Kamera erinnert mich SEHR an die Ricoh GRD2, einfach unauffällig, elegant und gut gemacht. Mit einer leichten Verbeugung zum modernen Rotstift-Zeitgeist, die aber letztlich wirklich noch nicht wehtut.
Und im Gegensatz zu ner 1er Canon wiegt sie auch nur die HÄLFTE, wow ! Ich denke, mehr Gehäuse als das braucht 4/3 einfach nicht. Es ist gut, wie es ist, und es ist sehr alltagstauglich und sicher auch solide genug.
Es ist ein offenes Geheimnis daß ich persönlich mit dem 4/3 Format, den ISO ab 1600 aufwärts (spezielles Steckenpferd) und generell leider auch der Oly-Objektivpalette zur Zeit nicht glücklich werden würde (kein 100er Makro, kein 25/1.4 von Olympus, kein 17/2, keine wirklich optimale Verwendung für viele Altobjektive, usw. usf.). Und ein Objektiv der Firma Sigma im Dachpappe-Finish empfinde ich persönlich als Beleidigung für so eine schöne Kamera wie die E-3, sorry. (könnt Ihr mich für hauen, is einfach so).
Wenn das nicht wär, wär das E-3 Gehäuse einfach 100% genau das, was ich an Gehäuse, Größe, Bedienung und Design haben wollte.
Kritikpunkte sind mir auch aufgefallen, da aber 2 Std. ohne Anleitung beschränkt sind, möchte ich sie unter Vorbehalt äußern falls ich was übersehen habe.
1. Ersatzlos gestrichen, weil wir irgendwas doch falsch gemacht haben (AF-Felder Auswahl auf "spiralförmig" einstellen und dabei
nicht den Fehler machen, den wir gemacht haben - dann ist alles paletti
)
2. Die Auto-ISO ist nicht frei genug konfigurierbar, wenn ich es richtig sehe kann man halt max. und optimale ISO vorwählen, aber der Kamera nicht mitteilen, ab welcher Verschlußzeit sie die ISO hochfahren soll (z.B.: alles bis 1/15 Sekunde auf ISO 100, dann ISO auf 1600 rauffahren, erst dann Zeit verlängern). Nunja, die 1D Mk.2 hat GAR keine Auto-ISO
3. AF-Lämpchen fehlt. Bitte keine Diskussionen, bei dem Bild unten hat der AF auch ohne Lämpchen superexakt in's Ziel gefunden, f/3.5 1/3 Sek. ISO 1600 ist aber nicht was ich wirklich unter low light verstehe
mir fehlt das Licht eben trotzdem.
4. der Leicablendenring geht nicht. Wir hatten s Leica 14-50 drauf (ein schickes Paar....) und ja, es nervt daß er nicht geht. Es wär einfach das Tüpfelchen auf dem I !!!
Angesichts der vielen positiven Elemente, die mir aufgefallen sind bisher, muß halt jeder abwägen ob das mit 1. 2. 3. 4. wirklich wichtig ist oder nicht (Punkt 3 wird halt die allermeisten "Normalfotografen" nicht interessieren, das ist mir klar.)
Thomas
PS. ach ja das Rauschen. Die cam rauscht halt so wie jede Cropkamera. Ich finde das kein Problem. JPG hab ich nicht ausprobiert und interessieren mich auch nicht. Die RAW von unten ist wirklich einwandfrei für ne Cropkamera ISO 1600. Wer sichtbar mehr Qualität will (wie ich) muß halt KB oder 1.3x Crop nehmen, das hab ich ja mittlerweile eingesehen.
