wenn du mit LR und RAW arbeitest ist das doch ganz einfach. Du kannst in ADOBE RGB fotografieren und dich beim jpg export entscheiden ob du sRGB oder ADOBE-RGB entwickelst.
Je nach Anwendung
Ein Farbmanagement in LR ist nur sehr begrenzt möglich, LR macht hier alles automatisch "auf die beste Weise":
Adobe LR verwendet für die Entwicklung der Bilder (im Entwicklungsmodul) ProPhotoRGB (bzw. den ähnlichen Melissa Raum) als Farbraum für die Anzeige. In den Modulen Bibliothek, im Druckmodul und im Buchmodu wird dann jedoch AdobeRGB für die Darstellung verwendet. Und im Webmodul verwendet LR dann sRGB. Wobei die Bilder in LR für die Bearbeitung intern generell in 16-bit Bilder umgewandelt werden. Ausgegeben als jpeg für die Website oder eine Ausbelichtung usw. werden sie dann aber normal wieder als 8-bit. Und Öffnet man Bilder mit eingebettem Farbraum, dann wird normal dieser verwendet. Beim Export der bearbeiteten Bilder auf z.B. die HDD kann man dann auch direkt angeben welchen Farbraum man haben möchte. Wirkliches, konfigurierbares Farbmanagement gibt es bei Adobe so nur bei Photoshop (und in Verbindung mit Bridge dann auch in Illustrator, Acrobat und InDesign).
Ansonsten macht es auch beim manuellen Entwickeln (ohne LR, z.B. per ACR oder anderer Software) im Prinzip durchaus Sinn seine RAWs erst mal in einem großen Farbraum wie ProPhoto RGB und als 16-bit Bilder zu entwickeln um sie dann später in einen kleinen Farbraum wie AdobeRGB oder sRGB umzurechnen für die Ausgabe, da man so Banding und Posterisationseffekte reduzieren kann. Man muss dabei dann immer nur darauf achten, dass man die Bilder für die Ausgabe, für die Ausbelichtung und vor allem für das Veröffentlichen im Netz im richtigen Farbraum hat. Sonst wirken manche Farben "flau". Aber vom Großen in den kleinen Farbraum umrechnen geht immer einfach, genau wie vom 16-bit Bild in ein 8-bit Bild. Aber schon wenn man ein 8-bit AdobeRGB in ein sRGB umrechnet kann es je nach Bild zu leichten Veränderungen und zu ganz leichtem Banding kommen, etwa am rötlichen Abendhimmel oder so.
Der Unterschied zwischen AdobeRGB und sRGB ist eben in der Praxis einfach der, dass in AdobeRGB im Prinzip nicht wirklich mehr, aber etwas andere Farben zu Verfügung stehen.(Mehr Farben kriegt man nur mit 16bit statt 8 bit). Man hat bei AdobeRGB ein leuchtenderes Grün und ein leuchtenderes Rot. Das sieht man aber nur dann, wenn man auch eine Ausgabe hat, die den AdobeRGB Bereich auch abdecken kann. Das geht mit einem Wide-Gamut Monitor, aber auch mit Druckereien, die aus einem AdobeRGB Bild dann ein gutes CMYK Bild drucken können.
Wer sich den ganzen Stress nicht geben will, wer dazu nicht viele Euros für einen guten Wide Gamut Monitor ausgeben möchte (gute sRGB Monitore sind deutlich günstiger) und wem das sRGB Rot und Grün reicht, und wer keine extreme Bildbearbeitung macht, der kann aber auch einfach alles auf sRGB einstellen und muss sich keinerlei Gedanken machen ob das Bild nun für Web, für einen bestimmten CMYK Druck auf Karton oder Leinwand oder für eine Ausbelichtung auf einem Fujitsu Fotopapier optimiert wurde. Und wer mit OOC jpeg aus der Kamera arbeitet, der sollte erst recht sRGB verwenden. Damit kann man nicht wirlich viel falsch machen, wenn man das Bild dann man per Mail verschickt.