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Miker87

Themenersteller
Hallo erstmal, ich bin neu hier im Forum :)
Da mir bei anderen Foren die Kritik zu "lasch" war würde ich gerne hier sehen das man die Fotos die ich poste richtig auseinander genommen werden. Nicht weil ich das geil finde :D sondern weil ich was lernen will.

So dann mal ans eingemachte! Also ich fotografiere schon länger, habe aber gemerkt das ich mich zuwenig mit den "Grundregeln" oder mit der Bildgestaltung generell beschäftigt habe und denke das ich da einigen nachhol Bedarf habe.
Nachdem ich mich jetzt ein wenig eingelesen habe der erste "Feldversuch" :)

Das Bild selber ist bei mir in der nähe entstanden, jeder Meenzer wird es erkennen :D

Zu meiner Bildkomposition:
-Um den Betrachter ins Bild zu führen, ihn zu involvieren habe ich einen Rahmen gewählt, in dem Bild der Tunel.
-Das Hauptmotiv ist der Läufer, welcher durch einen starken Kontrast zum Hintergrund auffällt.
-Das Nebenmotiv ist die Coface Arena, welchen wiederrum einen Bezug zum läufer darstellt. (Sport)
-Die Arena selber steht im großen Farbkontrast zur Umgebung, rot auf blau.
-Um den Blick vom Betrachter auf das Hauptmotiv zu lenken habe ich versucht die Linien im Bild auf diesen zu lenken, was mit der Straße und dem Feldrinnen Links von ihm ganz gut geklappt hat.
-Mit den konvergierenden Linien, der Unschärfe und dem schwachen Kontrast in der Entfernung wollte ich dem Bild Tiefe geben.
-Um eine Balance im Bild zu schaffen habe ich den Läufer weiter links positioniert und die große Coface Arena mehr in die Bildmitte.

So ich hoffe ich habe die Beschreibung verständlich aufgeschrieben und hoffe auf Kritik!


Vielen Dank und einen schönen Abend :)
Mike
 

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>>Das Hauptmotiv ist der Läufer<<
Der schwarze, unscharfe Läufer verliert ganz klar gegen das scharfe, große, rotleuchtende Gebäude im Hintergrund, vor allem weil die "Hauptfarben" schwarz & grau sind.
Bei exakt demselben Bild schlage ich vor: hellere Tageszeit (dann ist das rote Gebäude nich so dominant) und/oder Läufer von hinten anblitzen (dann ist der kein schwarzer Schatten mehr). Mit Kamera tiefer gehen + Läufer größer ins Bild setzen.
Und mit "unscharf" beim Läufer mein ich nicht "Verwischung" durch Geschwindigkeit.
Das Hauptmotiv sollte schon im Fokus liegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also, wie meine Vorredner: Der Läufer ist unscharf und fällt nicht wirklich ins Auge. Mein erster Blick geht auf die recht dominante Arena. Der Baum vor dem Arenen Schriftzug ist für mich auch nicht das Wahre.

Auf jeden Fall mit Blitz auf den Läufer arbeiten. Falls Du den Läufer extra nur als Silhouette willst, sollte er wenigsten scharf sein. Vielleicht eine länger Verschlusszeit und mit dem Läufer mitziehen oder evtl. eine größere Blende um die Schärfentiefe zu reduzieren. So kommt der Jogger besser in den Fokus
 
Also ich fotografiere schon länger, habe aber gemerkt das ich mich zuwenig mit den "Grundregeln" oder mit der Bildgestaltung generell beschäftigt habe und denke das ich da einigen nachhol Bedarf habe.
Das könnte man so sagen, ja. Allerdings ist das gezeigte Bild der ungeeignetste Ansatz, etwas über Bildgestaltung zu lernen. Da fotografiert man besser Stillleben auf der Fensterbank, weil man dann wirklich in Ruhe gestalten kann. On location ist dann schon etwas fortgeschrittener, und bis du da bist, fehlen dir mindestens 200 Bilder (nicht Knipsergebnisse) von überschaubareren Aufgaben.

Zu meiner Bildkomposition:
Es gibt zwei Möglichkeiten, wie du dazu gekommen bist: Entweder, du hast etwas geknipst und danach eine Begründung dafür gesucht, es nicht in die Tonne zu treten, oder du hast dich mit einem Leerbuch (sic!) beschwert und hast vollflächig versagt. Ich tendiere zu ersterer Begründung, weil ich ein freundlicher Mensch bin :)

-Um den Betrachter ins Bild zu führen, ihn zu involvieren habe ich einen Rahmen gewählt, in dem Bild der Tunel.
Falscher Ansatz. Rahmen macht man, um das Motiv zu betonen und dann schaut man, dass der Rahmen mehr ist als ein völlig unmotiviert hingestellter schwarzer Umpf. Wozu links mehr Finsternis als rechts? Was rahmt der Rahmen wirklich? Woran machst du fest, dass das ein Rahmen ist und nicht einfach schwarz um ein Foto herum? Er erzählt nichts, der "Rahmen", der könnte genauso gut ein schief geschnittenes Passepartout sein.

-Das Hauptmotiv ist der Läufer, welcher durch einen starken Kontrast zum Hintergrund auffällt.
Da täuscht du dich aber :) Die Blickfolge ist:
Helligkeit
Kontrast
Form
Farbe

Wenn du etwas finster vor hell stellst, ist hell zunächst das Motiv, bis durch etwas anderes (die Form) das Gegenteil bewiesen wird. Bei dir ist das hell die Leuchtschrift und damit sind alle weiteren Überlegungen schon hinfällig. Das Hauptmotiv ist aus allem, was wir aus der Kognitiven Psychologie wissen, also die Leuchtschrift, alles andere "passiert" drum herum und sollte sich auf sie beziehen.

-Das Nebenmotiv ist die Coface Arena, welchen wiederrum einen Bezug zum läufer darstellt. (Sport)
Das ist ein bisserl sehr künstlich -- ich sehe da keinen Sport in der Leuchtschrift, da steht ein Baum vor dem Wort "Arena". Ich lese "cofa" oder "coface" und frage mich, ob das eine Aussenstelle von Facebook sein könnte?

-Die Arena selber steht im großen Farbkontrast zur Umgebung, rot auf blau.
Richtig. Und sie hat eine spannende Form, mit dem Zeugs am Dach. Aber weil das Ding unscharf ist, würde ich nicht von Hauptmotiv sprechen, sonst kannst du das Werk gleich entsorgen.

-Um den Blick vom Betrachter auf das Hauptmotiv zu lenken habe ich versucht die Linien im Bild auf diesen zu lenken, was mit der Straße und dem Feldrinnen Links von ihm ganz gut geklappt hat.
Was soll dieses Hauptmotiv sein? Der Läufer? Der rennt doch in einen Sack, sein Weg endet in der Querstraße, der ist auf dem Abstellgleis. Die Arena kann's auch nicht sein, an der führen alle Diagonalen vorbei, die steht sozusagen auf der anderen Seite des Abstellgleises.

-Mit den konvergierenden Linien, der Unschärfe und dem schwachen Kontrast in der Entfernung wollte ich dem Bild Tiefe geben.
Das hast du schön gelesen, aber an der Stelle ist das aufgesetzt und hohl. Konvergierende Linien finden nicht statt, die Straße geht in den Querweg, die Straße in der Diagonalen führt bestenfalls auf die Schulter des Läufers, aber von Konvergenz (und das war ein essenzieller Bestandteil jenes Examens, das mich zum akademischen Bildgestalter gemacht hat) ist leider nichts zu bemerken. Der schwache Kontrast in der Tiefe -- na ja, bei dem Wetter würde ich mich wundern, hättest du mehr davon erzeugt.

Ein grausames Detail am Rande bemerkt: der (nebensächliche) Läufer wird wohl zwischen den Siloballen zermalmt werden, denn die haben durch die Diagonale ein Dynamik, zwischen die der statische Läufer gerät. Makaber :)

-Um eine Balance im Bild zu schaffen habe ich den Läufer weiter links positioniert und die große Coface Arena mehr in die Bildmitte.
Das ist dir aber wirklich überhaupt nicht gelungen :) Das Bild ist rechts schwerer, der schwarze Rahmen macht's.

So ich hoffe ich habe die Beschreibung verständlich aufgeschrieben und hoffe auf Kritik!
Ja, deine Vorbereitung war erstklassig, so wünsche ich mir das, da kann man auch wirklich was zum Bild sagen. Was fehlt: Was sollte das Bild denn aussagen?

Ich erspare mir, darüber nachzudenken, ich fasse bloß zusammen:
Für mich ist das Hauptmotiv das spazieren gehende Paar. Das ist nämlich scharf, hat eine familiäre Kontur / Form, signalisiert Kommunikation (wir wollen annehmen, die gehen miteinander und unterhalten sich auch) und daher entwickle ich die Geschichte von den beiden ausgehend.
Für mich sieht es so aus, als wären die beiden zum roten Gebäude oder zur Stadt unterwegs, der Läufer scheint nach rechts zu wollen, sie werden von ihm also wohl nicht bedroht werden.

Der Rest hilft der Geschichte überhaupt nicht. Die Arena fäll tnach rechts, der Rahmen nach links, es entsteht eine hohle, unentschlossene Situation, eine Beiläufigkeit (Wortspiel beabsichtigt), in der jede Bewegung im Ansatz behindert wird: die Spaziergänger laufen in die Schulter des Läufers, der Läufer in den Sack, die Arena mauert vor der Stadt, die Stadt vor dem Horizont, und das alles beobachten wir aus dem Bunker, statisch, beiläufig, gelangweilt.

Die einzige Frage, die offen bleibt: wann wird es regnen und habe ich(als Betrachter) einen Wetterschutz dabei oder muss ich im Bunker ausharren, bis das Wetter besser wird?

Zusammenfassung:
Die Ansätze zur Erklärung sind gut, nur völlig am gezeigten Bild vorbei.

Wenn du wirklich Bilder so konstruieren möchtest, wie du formulierst, würde ich dringend raten, mit Stillleben von maximal drei (!) Objekten zu beginnen. In der formalen Ausbildung schiebt man einfach schwarze Formen auf einem weißen Blatt Papier herum und untersucht, was wie wirkt. Es gibt ja kein richtig oder falsch, es gibt nur "zweckmäßig" oder "unbrauchbar". Wenn du die technische Komponente der Fotografie dazu nimmst, wird die Sache deutlich komplexer, weil du Technik und Gestaltung verbinden musst, um deinen Aussagewunsch zu formulieren. Also geh nur in Situationen, die fototechnisch für dich überschaubar bleiben -- mit ISO 200 bei 1/100 und f:1,8 in der Dämmerung weitläufige Landschaft abzulichten ist unnötig schwierig in dieser Phase der Entwicklung.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Ismith: Ich habe zum Hauptmotiv eine Frage? Muss das Hauptmotiv dem Betrachter auch als erstes ins Auge fallen? Kann das Auge nicht auch erst auf das Nebenmotiv fallen und durch die Komposition auf das Hauptmotiv gelenkt werden? Ich frage das nicht um mein Bild zu verteidigen, sondern wirklich nur weil ich eure Meinung dazu hören will, die Frage also auch generell.
Den Läufer fand ich speziell in der Silhouette sehr schön, aber ich kann nachvollziehen das der Kontrast zum Hintergrund höher sein könnte.

@jusifo: Findest du die Bewegungsunschärfe nicht gut? Oder das der Läufer nicht im Fokus ist?

@darkway: Ja beim fotografieren selber ist mir der verdeckte Schriftzug nicht aufgefallen. Das gefällt mir auch nicht.

@km28: Nö will ich nicht (y)
Dann hab ich mich wohl schlecht verkauft. Aber ja, ich habe mir die meisten Gedanken schon gemacht bevor ich auf den Auslöser gedrückt habe. Das ist ja gerade das wo ich hin will ;) schade das dir mein Schnappschuss nur mäßig gefällt.

@f:11: Danke für deinen ausführlichen Beitrag! :)
Also ich habe ich mit meinem Rahmen nicht das Motiv betont, oder wie meinst du das? Kannst du mir erläutern was für dich die sinnvolle verwendung eines Rahmens ist oder kannst du mir ein Beispiel geben?

Helligkeit
Kontrast
Form
Farbe
Das ist ein super Tipp. Danke! Ich werde in Zukunft mal darauf achten. (y)
Also lenkt in dem Bild die Schrift ab, ohne diese würde die Silhouette des Läufers für dich durch seine Form funktionieren?

Vielleicht ist die Coface Arena auch nur durch meine eigenen Erfahrungen für mich auch als diese eindeutig zu erkennen. Das wäre mir jetzt ohne eine dritte Meinung gar nicht aufgefallen (y)

Mein Hauptmotiv soll auch eigentlich der Läufer sein und nicht die Coface Arena. Aber wenn das Hauptmotiv nach deinem Geschmack scharf sein muss, dann hat sich der Läufer als Hauptmotiv auch erledigt :D
Generelle Frage, ich weiß es gibt kein richtig und kein falsch in der Fotografie und Regeln sind da um gebrochen zu werden... bla bla
Aber wenn bspw verschiedene Aspekte einer Bildkomposition auf ein Hauptmotiv "zeigen", muss dieses dann scharf sein? Schärfe ist doch auch nur ein kleiner Teil der Kompositionswerkzeuge, wenn dessen mehrheit im generellen auf das Hauptmotiv zeigt, dann ist dies auch als solches zu erkennen oder?

Ja das Hauptmotiv soll der Läufer sein, die Querstraße geht ja links und rechts weiter, wird das nicht durch das Gesetz der weiterführenden Linie klar?

Naja aber der wenige Kontrast in der Entfernung erzeugt Tiefe im Bild oder nicht f:11? :)

Woran machst du die Balance im Bild aus? Oder generell in Bildern?

Vielen Dank, endlich mal ein Lob :) ich habe mir bei der Vorbereitung auch viel Mühe gegeben.

Das Bild hat nicht mehr Aussage als es ein Blick in meine Sicht der Dinge an diesem späten Nachmittag zeigt. Ich hatte nicht vor das jemand etwas dahinein interpretiert, umso schöner das du es machst :p

Ziel war es das gelernte zum Thema harmonische Bildkomposition zu üben, zu versuchen mit diesen Mitteln ein möglichst interessantes und auf die Motive gelenktes Bild zu machen. Das es nicht mit allen Mitteln funktioniert hat, war doch klar beim ersten versuch :) das hätte ich auch nicht erwartet.

Vielen Dank für die viele Kritik, ich hoffe ihr beantwortet noch meine Fragen denn die Antworten interessieren mich wirklich!

Ganz lieben Dank an f:11 deine ausführliche analyse hat mir jetzt schon weiter geholfen und ich habe schon wieder was dazu gelernt (y)
 
@Ismith: Ich habe zum Hauptmotiv eine Frage? Muss das Hauptmotiv dem Betrachter auch als erstes ins Auge fallen? Kann das Auge nicht auch erst auf das Nebenmotiv fallen und durch die Komposition auf das Hauptmotiv gelenkt werden? Ich frage das nicht um mein Bild zu verteidigen, sondern wirklich nur weil ich eure Meinung dazu hören will, die Frage also auch generell.
Den Läufer fand ich speziell in der Silhouette sehr schön, aber ich kann nachvollziehen das der Kontrast zum Hintergrund höher sein könnte.

Das Auge tastet das Bild in einem chaotischen Suchlauf ab und fängt sich an dem was ihm am auffälligsten Erscheint und pfeift auf irgendwelche Leitlinien oder sonstwas. In meinem Fall ist es das rote Gebäude. Noch dazu ist die Signalfarbe rot in einem dunklen Bild sowas wie ein Leuchtturm in dunkler Nacht.

Wenn das Hauptmotiv nicht als erstes in Auge fallen soll, dann wäre es das Nebenmotiv.
Das spazierende Pärchen ist mir bei der ersten Betrachtung gar nicht aufgefallen.
Wenn du erwartest, daß man auf einem Bild herumsucht und schaut was man finden könnte und dann Überlegungen anstellt was das sein könnte, dann erwartest du zuviel.

Nach etwa einer Sekunde der Betrachtung entscheidet der Prozessor im Kopf (das geht bis dahin zurück als wir noch auf den Bäumen lebten), ob es betrachtenswert ist oder nicht. Ob wir dem unsere Aufmerksamkeit schenken müssen weil es bedrohlich oder harmlos ist oder nicht. Das läuft im Unterbewußtsein ab.
Wenn nein, weg damit. Wenn ja, dann dauert es nochmal zwei bis drei Sekunden in denen der zweite, etwas bewußtere Entscheidungsprozess abläuft, ob es für einer längere Betrachtung bzw Beschäftigung damit in Frage kommt.

Beschäftige dich mit grafischer Gestaltung und Andreas Feininger.
Und wenn du dich länger damit beschäftigst, dann wird eines Tages der 24x36 oder 6x6 Rahmen mit Hilfsgitter automatisch im Auge eingeblendet und du brauchst nicht mehr ausprobieren ob du ein 50er oder ein 25er verwenden sollst sondern du weißt es.
So wie du nicht mehr nachdenken mußt wenn du einen Buchstaben schreibst oder die Gabel verletzungsfrei zum Mund führst.
Aber das dauert ein Weilchen.
Gib nicht auf.
Weniger ist mehr.

Gib dem Betrachter kein Rätsel auf sondern zwinge ihn durch die Gestaltung das zu sehen, was du willst daß er sieht.
Das gelingt aber nicht immer und nicht gleich. Es ist auch nicht einfach. Sonst könnts ja eh jeder.
 
Danke Ismith, das hilft mir sehr weiter und nach deinem Vorschlag habe ich gerade auch recht günstig ein Buch über Andreas Feininger bestellt :)

Also an die wirkung von leading lines glaube ich schon, aber du hast völlig Recht das in diesem Fall das rote Gebäude dazu schreit "Schau auf mich" :D

Das Nebenmotiv sollte eigentlich die Arena sein, aber wenn man das erst erklären muss, dann habe ich es nicht deutlich gemacht oder falsch angegangen.

Das mit dem Prozess im Kopf der innerhalb weniger Augenblicke Entscheidungen trifft ist denke ich auch schon der Knackpunkt. Genau das will man ja und genau da versuche ich ja hin zukommen. Vielen Dank für eure Unterstützung dabei.

Wobei bei einer Sache bin ich auch noch anderer Meinung, ich denke das es manchesmal tatsächlich den Betrachter fesseln kann wenn man ihm ein Rätsel stellt. Das dies bei mir nicht der Fall ist, ist klar und war auch garnicht meine Absicht. Aber ich denke ich weis was du meinst.

Beste Grüße Mike
 
Das ist nicht nur das Rot des Gebäudes, sondern in erster Linie diese Leuchtschrift, die den Blick zieht und dann an der Wand hängenbleiben lässt (« westliche Welt » Leserichtung links oben nach rechts unten « hilft » dabei noch.)
Die Grundidee ist nicht übel, auch nicht die Unschärfe auf dem Läufer, aber der Kontrast. Licht dem Menschen hinterherjagen wäre es unter Umständen schon gewesen, als zweiter « Lichtpunkt ».

(So rein gedanken- und analysemässig bist Du aber auch einem sehr guten Weg. Mon chapeau :) )
 
Also ich habe ich mit meinem Rahmen nicht das Motiv betont
Genau. Der Rahmen ist so finster, dass er nicht auf dem Foto sein müsste, das könnte auch ein Stück schwarzer Karton erledigen.

Kannst du mir erläutern was für dich die sinnvolle verwendung eines Rahmens ist oder kannst du mir ein Beispiel geben?
Beispiele gibt es wahrscheinlich Millionen …*aber so als Anregung: Der Rahmen sollte etwas haben, das zum Motiv führt. Struktur oder Farbe oder was auch immer. Einfach nur schwarz ist da (meist, und hier jedenfalls) zu wenig. Ich sehe nur eine Variante, wie der Rahmen hier funktionieren könnte: Wenn die Silhouette des Läufers unterbrechungsfrei aus dem Rahmen ins Bild wachsen würde. So ist aber noch ein Streifen heller Straße dazwischen und damit der Rahmen nur noch Bildbeschränkung.

Also lenkt in dem Bild die Schrift ab, ohne diese würde die Silhouette des Läufers für dich durch seine Form funktionieren?
So einfach geht's vielleicht nicht, aber im Kern zieht die Helligkeit den Blick und sobald das behoben ist, kann man sich der nächsten Baustelle widmen.

Mein Hauptmotiv soll auch eigentlich der Läufer sein und nicht die Coface Arena. Aber wenn das Hauptmotiv nach deinem Geschmack scharf sein muss, dann hat sich der Läufer als Hauptmotiv auch erledigt :D
Ich bin nun nicht der Fan der Rezepte und daher kann ich mir Motive vorstellen, die durch Unschärfe gewinnen. Aber in dem Fall ist die Diskussion durch die helle Arena ohnehin schon verunmöglicht. Nimm' einen Grafikwürger deiner Wahl und mach' das Bild s/w, dann pinsle die Schrift weg und zieh den Schatten vom Tunnel, bis er in den halben Unterschenkel des Läufers reicht und dann hast du eine Idee, wo es hingehen könnte - aber meine Sicht der Welt ist nicht verbindlich, nur eine Anregung …

Aber wenn bspw verschiedene Aspekte einer Bildkomposition auf ein Hauptmotiv "zeigen", muss dieses dann scharf sein?
Sicher nicht -- wenn dieses "zeigen" funktioniert. Hier funktioniert es irgendwie nicht, weil die Schärfe auf etwas anderem interessanten, nämlich dem Paar, liegt. Das geht so wahrscheinlich nie richtig auf, außer man ist anerkannter Künstler, da darf man dann :)

Ja das Hauptmotiv soll der Läufer sein, die Querstraße geht ja links und rechts weiter, wird das nicht durch das Gesetz der weiterführenden Linie klar?
Es gibt keine Gesetze in der Gestaltung, nur empirisch ermittelte Wahrscheinlichkeiten. Hier führt gar nichts weiter, hier ist die Querstraße ein visueller Riegel, der die Unschärfe (mit Läufer) von der Schärfe (dem Paar) trennt. Und damit zieht die Schärfe vor, der Läufer wird "Staffage".

Naja aber der wenige Kontrast in der Entfernung erzeugt Tiefe im Bild oder nicht f:11?
Ja -- aber wie gesagt: an so einem Tag geht's nur mit viel Aufwand anders und daher war die Erwähnung nicht wirklich nötig. Bildtiefe erzeugt man übrigens besser mit Linien, die die Perspektive betonen. Leider hast du nur eine Straße links, damit ist rechts offen und die Perspektive flach.

Woran machst du die Balance im Bild aus? Oder generell in Bildern?
Ich wurde seit ich zehn bin in grafischer Gewichtung gedrillt. Das geht so automatisch, dass ich es schwer in Worte fassen kann. Aber wenn ich den Kopf etwas nach links neige, um das Gewicht auszugleichen, ist es rechts "schwerer". Das lässt sich mit schwarzen Formen auf weißem Papier bestens simulieren. Einfach Kompositionen durch Schieben probieren und durch halbgeöffnete Augen, eines zugekniffen, ansehen. Wenn das Ergebnis räumlich und tief wirkt und die Balance das ist, was du wolltest, bist du auf dem richtigen Weg. Motive - wurscht, welche, werden übriges grundsätzlich mit nur einem halboffenen Auge bewertet. Zwei offene Augen liefern einen völlig falschen Eindruck, der in der Kamera nicht abbildbar ist.

Ich hatte nicht vor das jemand etwas dahinein interpretiert, umso schöner das du es machst :p
Man kann nicht nicht kommunizieren -- Paul Watzlawick, einer der drei großen radikalen Konstruktivisten (von Glasersfeld und von Förster sind die anderen beiden -> Literaturempfehlung :)) und demnach kann man nichts erzeugen, das nicht einer Interpretation unterzogen würde.

Wie gesagt: In der Fotografie ist die Grafik der gestalterische Teil, das Foto der technische. Wenn du dich auf Gestaltung konzentrierst, zieh' dir Itten und Frutiger rein, die haben mit Zeichen und Formen und Grafik praktisch alles angestellt, was man wissen sollte. Zum selber ausprobieren reichen dann ein schwarzes und ein weißes Blatt A2 aus. Die Blätter schneidet man in Formen und arrangiert diese auf einem Blatt A4 zu überzeugenden Kompositionen. Die kann man dann fotografieren, ausdrucken und als Kompositionsvorlage in die Pampa mitnehmen … Der Prozess ist wie fast jeder andere eine Feedbackschleife -- nur die meisten machen Fotos und verspüren nachher keine Erfüllung. Also wieder Fotos, und wieder keine Erfüllung. Weil sie kein Feedback haben, kein Soll:Ist Vergleich möglich wird. Die Bilder schauen einfach "irgendwie" nicht prickelnd aus und da bist du auf einem guten Pfad, in diese Schleife einzubiegen. Zuerst visualisieren, dann abbilden/fotografieren, und die Differenz zwischen Vision und Wirklichkeit erkennen und im nächsten Schritt beheben. Daher der Tipp, es zunächst mit wehrlosen Stillleben zu versuchen, die ohne eigene dynamische Komponente den Vergleich erleichtern.
 
[…] wie der Rahmen hier funktionieren könnte: Wenn die Silhouette des Läufers unterbrechungsfrei aus dem Rahmen ins Bild wachsen würde. […]
Und zack ! Gespeichert, die Idee. Grandios. (y) Zuuuu simpel, eigentlich, um selbst drauf zu kommen :eek: . Ich bedanke mich artig :)
 
Nur mal so als Idee für das nächste mal:

Unschärfe in den Hintergrund, schärfe in den Vordergrund
und den Läufer vor einem Feld, mit der Halle im Hintergrund,
mehr oder minder freistellen. Vielleicht von einem Feld in
Richtung Halle fotografiert und den Läufer auf einem Weg
durchs Bild laufen lassen. Hier könnte ich mir vorstellen,
dass Deine Auswahl, die Halle unscharf zu stellen dann auch
wirkt wenn der Läufer wirklich unscharf ist und die Unschärfe
zum großen Teil aus der Laufbewegung kommt.
Alles etwas schwer zu erklären :)
 
Einfach nur schwarz ist da (meist, und hier jedenfalls) zu wenig. Ich sehe nur eine Variante, wie der Rahmen hier funktionieren könnte: Wenn die Silhouette des Läufers unterbrechungsfrei aus dem Rahmen ins Bild wachsen würde. So ist aber noch ein Streifen heller Straße dazwischen und damit der Rahmen nur noch Bildbeschränkung.

Du meinst, wenn die Silhouette des Läufers auf dem Bild 2cm weiter unten sein würde und somit in Kontakt mit dem Rahmen stände, würde der Rahmen etwas beitragen?
 
Du meinst, wenn die Silhouette des Läufers … in Kontakt mit dem Rahmen stände, würde der Rahmen etwas beitragen?

Ja. Dabei muss der Läufer aber auch größer werden, um erkennbar in den Himmel zu ragen. Dafür hat man ja weite Winkel :) Man könnte aber auch in z.B. Lr das Verlaufswerkzeug nehmen und einfach den Lichtstreifen wegdunkeln, um eine Idee zu bekommen, wie der Rahmen (wenn man den braucht) Sinn stiften kann. Das grundsätzliche Problem der Silhouette, die in den Rahmen integriert wird, ist ihre neue Funktion als Rahmen und somit stellt sich wieder die Frage nach dem "Hauptmotiv" …*Bestehende Bilder umzubiegen ist wie das Ziehen an einem Tischtuch: die anderen Teile sind untrennbar verbunden, es wird alles verschoben und muss immer wieder neu interpretiert werden. Also würde ich beim gegenständlichen Bild nicht zu lange verweilen, sondern das Gesagte mit Photoshop oder Wachsmalkreiden auf einem Ausdruck kurz probieren, um die Brauchbarkeit zu sehen und nach dieser Erkenntnis das nächste Bild machen -- wir malen ja nicht in Öl :)
 
Zuuuu simpel, eigentlich, um selbst drauf zu kommen

Ich freue mich, wenn Dialog etwas nützt -- ich lerne auch sehr viel aus den gezeigten Beispielen, manche Bilder würde ich so nie gemacht haben und finde dann doch immer wieder interessante Details, die ich mir vornehme, selbst zu verfolgen.
 
Mein Hauptmotiv soll auch eigentlich der Läufer sein und nicht die Coface Arena. Aber wenn das Hauptmotiv nach deinem Geschmack scharf sein muss, dann hat sich der Läufer als Hauptmotiv auch erledigt :D
Generelle Frage, ich weiß es gibt kein richtig und kein falsch in der Fotografie und Regeln sind da um gebrochen zu werden... bla bla
Aber wenn bspw verschiedene Aspekte einer Bildkomposition auf ein Hauptmotiv "zeigen", muss dieses dann scharf sein? Schärfe ist doch auch nur ein kleiner Teil der Kompositionswerkzeuge, wenn dessen mehrheit im generellen auf das Hauptmotiv zeigt, dann ist dies auch als solches zu erkennen oder?

Unterschiedliche Aspekte der Komposition und Gestaltung werden vom Betrachter unterschiedlich gewichtet - hier liegen die "stark lenkenden" (keine Ahnung, wie ich das sonst nennen soll) Aspekte, also Schärfe, Helligkeit und Kontrast, alle auf der Arena.

Für den Läufer bleiben nur ein paar Linien, die für mich so gar nicht ersichtlich sind, wie Du sie beschrieben hast.
 
@fiskbuljong: Ja, desto öfter ich das Bild jetzt betrachte, desto mehr fällt mir jetzt die Schrift auf. Wobei ich jetzt denke das es nicht nur das grelle Licht ist von der Schrift, sondern diese an sich auch. Ich denke man kommt gar nicht darum herum Schrift zu lesen wenn man sie sieht, also ein weiterer Grund warum sie so heraus sticht. Oder was meint ihr?

Durch f:11's Liste Helligkeit, Kontrast, Form, Farbe werde ich demnächst mehr auf die Helligkeiten im Bild achten. So das ich das Hauptmotiv hell habe.

Vielen Dank fiskbuljong, es ist mir auch wirklich wichtig und ernst damit besser zu werden. Vielen Dank für deinen Kommentar :)


@f:11: Ich werde mich auf jeden Fall nochmal mit den Einsatzmöglichkeiten von Rahmen beschäftigen. Das der Läufer aus dem Rahmen wachsem könnte habe ich gar nicht bedacht, hört sich aber echt interessant an und würde ich gerne mal probieren, tu ich auch :)

Ich probiere deinen Vorschlag mal aus! Ich werd das Bild mal versuchsweise in PS ein wenig verändern und vielleicht mehrere Versionen probieren. Nur um zu schauen wie alles zusammen mit euren Tipps funktioniert.

Wenn anerkannte Künstler sowas dürfen, dann sollte ich vielleicht lieber nicht ihren Bildern nacheifern, bevor ich in ca ein paar Jahrhunderten auch annerkannt bin :D

-"Hier führt gar nichts weiter, hier ist die Querstraße ein visueller Riegel, der die Unschärfe (mit Läufer) von der Schärfe (dem Paar) trennt. Und damit zieht die Schärfe vor, der Läufer wird "Staffage"."
<- Das ist total Interessant und wird direkt mal notiert. Danke!

-"Motive - wurscht, welche, werden übriges grundsätzlich mit nur einem halboffenen Auge bewertet. Zwei offene Augen liefern einen völlig falschen Eindruck, der in der Kamera nicht abbildbar ist. "
<- Notiert :)

Kannst du spezielle Bücher von Itten und Frutiger empfehlen? Gerade zu letzterem finde ich fast nur Bücher über Typografien. Ich werde deinen Tipp auf jeden Fall beherzigen und versuchen meine Komposition vorher konkret und so genau wie möglich zu visualisieren, dann das Foto zu machen und beides mit einander zu vergleichen. Und das am besten wie du sagst erstmal am Stillleben. Wenn ich denke ich bin mal wieder so "weit" dann hört Ihr sowieso von mir und ich würde mich freuen wenn ihr mir dann wieder Feedback geben könnt :)


@Kopernikus82: Ich bin mir nicht sicher ob ich das verstanden habe? :eek:
Du meinst das Stadion Format füllend und die Silhouette des Läufers auf dem Weg vor dem Stadium? Das müsste ich dann halt stellen.


Lieben Gruß an alle und einen geilen Tag noch :)
 
Tip:
"Grundfragen des Grafik-Design" (wahrnehmen und gestalten)
J. Michael Matthaei, Augustus Verlag
ISBN 3-8043-0107-X
 
Kannst du spezielle Bücher von Itten und Frutiger empfehlen?

Frutiger "Der Mensch und seine Zeichen" kratzt wie alles von Frutiger an der Typografie, zeigt aber auch die Zeichenwelt und die ist untrennbar mit jeder visuellen Äußerung verknüpft -- das ist dir inzwischen ja schon aufgefallen: man kann keinen Schriftzug nicht lesen. Die Zeichen der Sprache sind geradezu magisch, man "muss" einen Bruchteil der Aufmerksamkeitsspanne dafür opfern, ob man will oder nicht. Und das hat alles mit den Zeichen zu tun …

Je nachdem wo du umgehst empfehle ich einen Leserausweis bei einer universitären Bibliothek, die einen Schwerpunkt auf visueller Gestaltung hat. Nach den ersten paar hundert weiß man dann ungefähr, welche man wirklich um sich haben und in welchen man bei Gelegenheit wieder nachschlagen kann :)
 
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