Also die Räumlichkeiten würde ich temporär hinbekommen. Aber ich kann kein Studio fest verbauen.
Muß man auch nicht - ich bau mein Wohnzimmer auch ab und an zum Studio um. Ist etwas eng, aber man kann ganz gut mit arbeiten.
Man sollte sich dann aber vorher gedanken um die Lagerung des Equipments machen und ggf darauf achten, Dinge einzukaufen die sich auch gut verstauen lassen
Was man bei Youtube sehen kann ist man in kleinen Räumen mit den Remote-Blitzen von Yongnuo unter Umständen besser bedient als mit Studioblitzen, da die eventuell sogar zu viel Licht bringen?!
Das kommt immer darauf an, bei welchen Einstellungen du fotografieren möchtest. Ich glaube klassisch nimmt man im Studio eine kurze Belichtungszeit sowie eine Blende irgendwo um f/8 (bei KB). Das braucht dann etwas mehr Licht, da kommt man auch mit günstigen Studioblitzen oft hin, gerade weil Softboxen auch 1-2 Blenden Leistung schlucken. Mit einem effizieten Lichtformer, also zb Standardreflektor ohne Diffusion kann das schon wieder anders aussehen, evtl kriegt man da die günstigen Studioblitze gar nicht weit genug runter.
Ebenso wenn man gerne offenblendig fotografieren möchte.
Aufstecker haben im allgemeinen einen größeren Regelbereich und sind außerdem noch deutlich leistungsschwächer. Das kann von Vorteil sein - oder von Nachteil, wenn das Licht für Ganzkörper weiter weg steht und immer noch zu dunkel ist, obwohl der Aufstecker bereits auf Anschlag steht.
Gerade zu Yongnuo würde ich aber nicht mehr greifen. Eher zu Godox. Auch und gerade wenn du überlegst, dir evtl auch Studioblitze zu holen.
Die Leistung der Studioblitze kann man regeln. Man muss ja kein 1200Ws Modell kaufen.
Die Frage ist halt nur, wie weit kann man sie regeln?
Viele sehr günstige Modelle haben nur einen Regelbereich bis 1/8 runter. Bei einem 300Ws Blitz sind das 37,5Ws - das düfte so in etwa einem Aufstecker bei 1/2 + 1/3 oder sowas entsprechend. Als untere Grenze. Je nach Platz, Lichtformer und gewünschter Blende kann das schon verdammt viel sein.
Je größer der Regelbereich, desto teurer ist meist auch der Blitz.
Wenn Aufsteckblitze würde ich zu Godox greifen. Gibt dort auch TTL fähige für mFT. Bei Yongnuo nicht. Und wenn du das nur wenige Male pro Jahr machst ist TTL evtl. gar nicht so verkehrt. Manuelle Regulierung geht natürlich auch mit Godox.
Vor allem ist wichtig: bei Godox geht das alles mit dem gleichen Funksystem.
Selbst wenn YN jetzt ihre 622 TTL Trigger für MFT rausbringen würde: die wären inkompatibel mit der 560er Serie, man wäre also auf Manuell oder TTL festgelegt.
Bei Godox kommt noch hinzu: die haben auch Studio-Blitze für ihr Funksystem. Und die sind gar nicht mal teuer, also je nach Modell
Ich habe zb neu einen Godox SK 300 II gekauft. 300Ws, Regelbarkeit bis 1/16 (nicht grandios, aber ausreichend für mich). Lässt sich wie meine Aufstecker über den X1 in 1/3 Blendenschritten regeln, über andere Controller geht das wohl auch auf 1/10 Blende Genauigkeit.
Was die Godox zu caprinz Szenario sagen würden und ob der Überhitzungschutz dann anspringt, kann ich nicht sagen - ich fotografiere keine Kinder.
Studioblitze haben natürlich grundsätzlich den Vorteil des Einstelllichts.
Ich kann als günstige Lösung die Yongnuos YN 560 III empfehlen, die habe ich, es gibt auch schon den Nachfolger IV, die kenne ich aber nicht
Für die Nachfolger, die du noch nicht kennst, gibt es auch schon ein oder zwei weitere Nachfolger
Von Neewer gibt es eine rel. günstige und rel. große Octabox, allgemein kann man aber mit Aufsteckblizten keine riesigen Lichtformer ausleuchten.
Das kommt immer ein wenig auf die Art der Box an, würde ich sagen.
Generell mein Tipp: vorher nachdenken, was für eine Art Box man sich kaufen möchte.
Die klassische Softboxkonstruktion ist ein Speedring, in den werden Stäbe gesteckt die durch Schlaufen in der Aussenhaut der Box geführt werden. Die Stäbe stehen unter starker mechanischer Spannung und geben der Box dann ihre Form. Der Aufbau ist mühsam, der Abbau noch mehr. Ich kenne eigentlich niemanden, der sich das freiwillig antut, die Boxen bleiben in der Regel aufgebaut (sie sind mMn auch nicht für den ständigen Auf- und Abbau gedacht, die Stäbe können teils auch sehr leicht verbiegen).
Hat man ein permanentes Studio, ist das kein so großes Problem - alle anderen haben dann vielleicht schwierigkeiten, eine 120cm durchmessende Octabox irgendwo zu verstauen
Es gibt auch Softboxen für Studioblitze, die falten sich wie ein Schirm auf - die sind leichter zu verstauen, weil am Ende nur noch eine ein Meter langes und knapp 20cm durchmessendes Ding übrigbleibt (am Beispiel meiner 150cm Octabox von Phot-R).
Klassisch von hinten bleuchtete Softboxen gehen mit Aufsteckern nur bis zu einer gewissen Größe, denn irgendwann sieht man den deutlichen Hotspot in der Mitte. Wobei ein Lichtformer nicht zwangsläufig vollständig gleichmäßig ausgeleuchtet sein muß.
Dritte Option sind so Brolly-Boxen, praktisch ein Regenschirm mit Frontdiffusor (gibt es auch in 4eckig) bei denen das Stativ durch einen Schlitz in der Aussenhaut hinein läuft. Die sind meiner Meinung nach für Aufsteckblitze sehr gut geeignet, weil die Blitze im inneren der Box stecken und wie in einen Reflex-Schirm in die Rückseite hineinfeuern und somit das Licht besser in der Box verteilen.
Nachteil ist der sehr eingeschränkte Neigungswinkel durch das in die Box hineinragende Stativ. Optimal nutzt man solche Boxen mit einem kleinen Galgen und verlegt den Drehpunkt so nach unterhalb der Box.
Und man braucht zwingend Blitze mit voller Funkfernsteuerung, denn man kommt nicht wirklich gut an die Blitze um Einstellungen zu machen.
Mit Studioblitzen lassen sich diese Art von Boxen nur sehr eingeschränkt nutzen.
Und wenn dann Studioblitze, würde ich ich mir für diese Anforderungen hier was von Jinbei oder Walimex holen.
Oder Godox
~ Mariosch