Kamera für Fotografie und Videografie - Systementscheidung?

Hallo Leute,

ich habe vor drei Jahren mit einer Canon 700D und dem 50mm 1.8 angefangen zu fotografieren. Habe mich damals für Canon entschieden weil in dem Einsteigersegment Canon günstiger war und die 700D in Reviews gut abgeschnitten hatte. Nun will ich die Fotografie und in naher Zukunft auch die Videografie ernster angehen, aufs Vollformat wechseln und vorallem auch in gute Linsen investieren. Nun stellt sich mir die Frage, bleibe ich bei Canon oder wechsle ich. Da ich bisher nicht wirklich tief investiert bin (nur das 50mm 1.8 ) bin ich recht flexibel.

Aus reiner Fotografie-Sicht würde ich eher zu Nikon wechseln (z.B. Nikon D750). Mal abgesehen davon das Nikon bzw. der Nikonsensor in Test immer besser abschneidet, hat Nikon im Vollformat-Segment mit 24MP auch eine "Nische" die Canon nicht wirklich abdeckt. Ich brauche keine Kamera mit 30+ MP aber will auch deutlich mehr als die 18MP der 700D da ich in letzter Zeit doch mehr croppe.

Aus Videosicht müsste man entweder zu Sony wechseln oder bei Canon bleiben. Wobei bei Canon das Thema 4K erst jetzt anfängt und nur bei den Spitzenmodellen zu finden ist.

Mich würden eure Tipps und Anregungen interessieren. Vielleicht denkt jemand in eine Richtung in die ich nicht gedacht habe. Was macht eurer Meinung mehr Sinn?

Danke im Voraus!

Wenn Du Filme mit Autofokus machen willst, dann bleibt nur Canon. Nur da gibt es den genialen DualPixel-AF, der das Scharfstellen, Nachführen oder die Schärfeverlagerung ohne Pumpen und Ruckeln schafft - bei folgenden Modellen:

- 70D & 80D
- 800D & 77D
- 200D

Damit das Scharfstellen leise und gleichmäßig erfolgt, empfehlen sich dazu STM-Objektive oder einige bestimmte mit USM.

Wenn sicherer Video AF gewünscht ist, dürfte KB mit der 6DII-HD und 5D4-4k bei Canon und evtl. Sony A9 interessant sein.

APSc ist bei Canon ebenso mit dem sicheren Video AF erhältlich, aber halt nur mit FHD, bei M5 und 77D mit zusätzlicher Bodystabilisierung in Verbindung mit einzelnen Objektiven. Mit den STM/nanoUSM Objektiven bietet Canon mehrere Videotaugliche Objektive an.

Nikon könnte interessant sein, wenn du alles manuell machst.

Naja. nicht ganz.
Bei Video ist Panasonic führend, da würde ich mir, je nach Budget, die G81 und GH5 anschauen...

Gruß

Was bedeutet für dich Videos ernster angehen?
Für mich bedeutet das eine Blackmagic Pocket Cinema Camera.
Alles andere sind Kompromisse. Wenn du Kompromisse machen willst
und Vollformat mit Videos haben möchtest ist Sony A7 Reihe noch
der beste Kompromiss, zum positiven für Videos.

Dud schrieb:

Naja. nicht ganz.
Bei Video ist Panasonic führend, da würde ich mir, je nach Budget, die G81 und GH5 anschauen...

Gruß

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Seit wann sind die Vollformat?
Der wirklich einzige Vorteil von Panasonic GH5 sind die 10 Bit.

Sind sie natürlich nicht, aber im Bereich Foto UND Video wohl mit das beste, was man z.Z. kaufen kann..... --> Tipps und Anregungen.....

Gruß

Aus welchen Gründen willst du den zu Vollformat, was erhoffst du dir davon?

Beim Fotografieren liegen die Vorteile größtenteils in mehr Freistellungsportal und höherer Auflösung. Höhere Auflösung scheinst du ja nicht unbedingt zu benötigen, zumindest nicht viel mehr. Dazu kommt noch die bessere highISO Performance.

Beim Filmen sind die Vorteile geringer, da die Auflösung moderner Fotosensoren eh viel zu hoch ist, was zu Qualitätseinbußen führen kann, und in den meisten Fällen eher mehr Schärfentiefe als weniger gefragt ist.

Bei Vollformat und Filmen denke ich deshalb immer zu aller erst an die Sony A7S(I/II). Bei ihr muss man dafür am wenigsten Kompromisse in Kauf nehmen und erhält gute Ergebnisse in highISO und kann gut freistellen. Nachteil könnten für dich die 12 MPix zum Fotografieren sein.

Als nächstes wäre die A7R(I/II) auf der Liste. Hier hat man den Vorteil zwischen Crop-Mode und Fullframe-Mode zu wechseln. Man hat aber leichte Qualitätseinbußen was die Bildqualität angeht. 4K ist aus beiden Varianten gut, aber nur im Crop-Mode auf Höhe der A7SII. Beim FullHD sind die Unterschiede etwas größer. Und im highISO ist die S-Variante der A7 deutlich überlegen.

Bei Sony sind natürlich die beiden APS-C Kameras A6300 und A6500 eine Option mit qualitativ sehr gutem 4K. FullHD ist aber keine Stärke der beiden.

Kommen wir zu Canon. Hier würde ich dir zum Filmen von den Vollformat Modellen generell eher abraten. Die 5D IV kann zwar 4K, das aber bislang nur mit Cropfakror 1,74. Das wäre mM zwar an sich nicht schlimm, jedoch muss man halt schauen wegen den Objektiven. Man benötigt dann zum Fotografieren andere Brennweiten als beim Filmen. FullHD geht natürlich auch ohne Crop. Über die Qualität was das FullHD aus der Canon (eigentlich nicht nur aus der 5D IV) angeht kann man aber streiten. Zum Fotografieren ist die 5D IV aber ohne Zweifel gut geeignet.

Größer Pluspunkt der aktuellen Canons beim Filmen ist natürlich der Dual Pixel AF, der zuverlässiger ist als bei der Konkurrenz und zudem sanfte Übergänge ermöglicht. Den liefern aber auch die APS-C Modelle seit der 80D.

Nikon ist bislang eigentlich nicht gerade die erste Wahl beim Filmen, da weder die Bildqualität beim Filmen über alle Zweifel erhaben ist, noch der Autofokus ansatzweise auf Niveau der Konkurrenz. Zumindest ein Punkt könnte sich aber mit der D850 geändert haben. Die Tests lesen sich vielversprechend. Von der Bildqualität beim Filmen schätze ich sie ähnlich ein wie die A7R II, kenne sie aber nicht wirklich gut.

Derzeit erste Wahl was Film-Foto Hybride angeht wäre die Panasonic GH5. Sie hat aber einen MFT Sensor mit Cropfakror 2 und zudem mit 20 MPix keine nennenswerte Auflösungssteigerung zu deiner Canon. Beim Filmen ist sie derzeit die wohl Ausgereifteste unter den Systemkameras. Ich würde dir auf jeden Fall empfehlen dir auf YouTube ein paar Tests zu ihr anzuschauen. Eine günstige Alternative zu ihr wäre die Lumix G81. Sie bietet aber nur 16 MPix und ist auch sonst etwas sparsamer ausgestattet, bietet aber trotzdem noch gute Ausstattung und hervorragende Videobildqualtät.

Erstmal vielen Dank für euren Antworten!

Was bedeutet für dich Videos ernster angehen?
Für mich bedeutet das eine Blackmagic Pocket Cinema Camera.

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Beim Thema Video befinde ich mich noch in den Kinderschuhen. Eine Blackmagic schiesst da natürlich deutlich über das Ziel hinaus. Sprich mir ist bewusst, dass ich Kompromisse eingehen muss.

Aus welchen Gründen willst du den zu Vollformat, was erhoffst du dir davon?

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Vollformat wäre für mich nach meiner APSC-Kamera der nächste logische Schritt. Wenn ich bei Canon oder Nikon DSLRs bleibe, gibt es meiner Meinung aufgrund der bezahlbaren (gebrauchten) Kameras (D610, D750 oder 6D) zumindest aus Fotosicht keinen Grund aufs Vollformat zu verzichten. Wobei ich auch kein Pixelpeeper bin und mir vom Vollformat irgendwelche großen Qualitätssprünge erhoffe.

Aber ich merke schon, die "perfekte" Foto und Videokamera gibt es nicht. Ich habe sogar mit dem Gedanken gespielt aufs Vollformat zu verzichten und mir eine Fujifilm XT2 zu kaufen. Hier hätte man neben einer super Fotokamera auch die Möglichkeit in 4K zu filmen. Aber ich bin mir nicht sicher wie zukunftssicher Fuji ist. Wenn man in Canon-Objektive beispielsweise investiert ist man flexibler. Entweder man kauft - wenn Video für mich wichtiger wird - eine neue Canon-DSLR oder steigt sogar auf die "professionellen" Videokameras der Marke um, kann aber die Objektive weiter nutzen (bzw. auf andere Hersteller die auf den Canon-Mount setzen). Bei Fuji wird das schwierig.

Deshalb sollte man vielleicht den Gedanken an eine einzelne Kamera aufgeben und erstmal eine Fotokamera kaufen, sich mit den beschränkten Videofunktionen arragieren und später z.B. die GH5 als Videokamera kaufen. Das heißt eventuell sollte ich die Entscheidung eher von den Objektiven abhängig machen oder?

Eine GH5 als reine Videokamera zu kaufen ergibt gar keinen Sinn.
Sowas holt man sich wenn man Fotos und Videos machen möchte.
Für nur Video holt man sich sowas wie eine Blackmagic Pocket.

gstar61 schrieb:

...
Deshalb sollte man vielleicht den Gedanken an eine einzelne Kamera aufgeben und erstmal eine Fotokamera kaufen, sich mit den beschränkten Videofunktionen arragieren und später z.B. die GH5 als Videokamera kaufen. Das heißt eventuell sollte ich die Entscheidung eher von den Objektiven abhängig machen oder?

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Die GH5 ist keine reine Videokamera. Durch ihre Stärke im Videobereich übersieht man leicht dass sie in erster Linie immer noch eine Fotokamera ist und als solche auch sehr gut. Sieh dir dazu einfach Mal einige Testberichte an und suche speziell nach welchen die sich auf Fotografie konzentrieren (z.B. nach "GH5 for stills" suchen).

Die GH5 ist keine reine Videokamera. Durch ihre Stärke im Videobereich übersieht man leicht dass sie in erster Linie immer noch eine Fotokamera ist und als solche auch sehr gut. Sieh dir dazu einfach Mal einige Testberichte an und suche speziell nach welchen die sich auf Fotografie konzentrieren (z.B. nach "GH5 for stills" suchen).

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Stimmt war mir garnicht so bewusst. Aber für die Fotografie, die ja im moment im Vordergrund steht wäre mir der mft-Sensor dann doch zu klein. Deshalb vielleicht langfristig eine Zwei-Kamera-Lösung?

Was sind denn deine Anwendungsgebiete? Hobby oder (Neben-)Beruflich?

Für Foto:
Für Portrait, Landschaft, Architektur und LowLight bietet Kleinbild ein paar Vorteile, für Wildlife eher APS-C oder MFT. Solange du keinen Schwerpunkt hast, spielt die Sensorgröße meiner Meinung nach keine große Rolle.
Wenn dir die Haptik und Menüführung von Canon liegt, würd ich nicht wechseln.
Wie wichtig ist dir der optische Sucher?

Was willst du an Video machen?
Narrativ? Doku? VLOG? YouTube Reviews?
Wenn du nebenbei als Hobby ein paar Videos machen willst, kauf dir eine Kamera zum fotografieren. Jede DSLR, DLSM und neueres Smartphone kann mitlerweile filmen, und für YouTube reicht das alles aus.
Wenn du Zeit und Geld in Kurzfilmprojekte investieren willst, oder Geld mit Kundenaufträgen verdienen willst, kann man speziell dafür was suchen.

RaZoR_141 schrieb:

Was sind denn deine Anwendungsgebiete? Hobby oder (Neben-)Beruflich?

Für Foto:
Für Portrait, Landschaft, Architektur und LowLight bietet Kleinbild ein paar Vorteile, für Wildlife eher APS-C oder MFT. Solange du keinen Schwerpunkt hast, spielt die Sensorgröße meiner Meinung nach keine große Rolle.
Wenn dir die Haptik und Menüführung von Canon liegt, würd ich nicht wechseln.
Wie wichtig ist dir der optische Sucher?

Was willst du an Video machen?
Narrativ? Doku? VLOG? YouTube Reviews?
Wenn du nebenbei als Hobby ein paar Videos machen willst, kauf dir eine Kamera zum fotografieren. Jede DSLR, DLSM und neueres Smartphone kann mitlerweile filmen, und für YouTube reicht das alles aus.
Wenn du Zeit und Geld in Kurzfilmprojekte investieren willst, oder Geld mit Kundenaufträgen verdienen willst, kann man speziell dafür was suchen.

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Also gerade bekomme ich die ersten Anfragen für Hochzeitsreportagen und da wird das Thema Video in Zukunft auch größer. Natürlich braucht man dafür keine "professionelle" Videokamera, mit einer DSLR/DSLM ist das in dem Bereich locker machbar.

Ja dafür reicht DSLR/M. Trotzdem sollte man hier auf gute LowLight-Performance achten.
Noch wichtiger ist allerdings gute Audioqualität!

Was würdet ihr denn empfehlen? Wie wäre ich flexibler wenn es (zumindest im Moment) auf ein Zwei-Kamera-System hinauslaufen würde.

Zum Fotografieren (Outdoor-Shooting mit Model) würde ich zu Vollformat Nikon oder Canon greifen. Für Videos kommt eig. nur Panasonic oder Sony in Frage. Was macht aus Objektiv-Sicht mehr Sinn? Lassen sich die Nikon oder Canon-Objektive besser/günstiger adaptieren? Zu welcher Combo würdet ihr raten?

Canon Objektive lassen sich besser an Sony oder Panasonic adaptieren.

Wenn du dir ohnehin eine Kleinbildkamera kaufen willst, dann würde ich an deiner stelle wirklich mal schauen wie die neue Nikon D850 in Tests für Video abschneidet. Eventuell könnte das die eine für alles sein.

gstar61 schrieb:

......Für Videos kommt eig. nur Panasonic oder Sony in Frage....

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Schau dir die AF Performance bei Foto/Videokombis genau an wenn du AF verwenden willst, da ist Canon Dualpixel wie gesagt am sichersten. Am ehesten käme die A9 von Sony zusätzlich in Betracht. Natürlich sind andere Ausstattungsdinge auch wichtig. Aber wenn mit AF gefilmt wird, ist das Material nur zu verwenden, wenn kein pumpen stört, bzw. nicht die halbe Zeit bei wenig Licht kein Fokus gefunden wird.