Aber mit einem ausgeprägt ISO-behafteten Sensor könnte man sinnvoll folgendes tun: Dunkler Hirsch vor dunklem Wald, keine hellen Lichter. Das Objektiv bietet f/4 und ich will nicht länger als 1/125s belichten. Mit 800ISO würde das Foto automatisch die gewünschte Bildhelligkeit bekommen, aber die hellsten Lichter sind noch mehr als 3LW unter der Sättigung des Sensors. Wenn nun mein Sensor bei 6400ISO signifikant geringeres Ausleserauschen als bei 800ISO haben sollte, könnte ich mit gleicher Blende und Belichtungszeit, aber 6400ISO fotografieren. Das Bild wäre dann zunächst zu hell (aber nicht überbelichtet), aber nach nachträglicher Abdunklung um 3LW würde es weniger rauschen als das 800ISO-Bild.
Ja, das ginge in der Theorie, wenn es so einen Sensor geben würde, aber Dual Gain ist bei den Fuji-Sensoren mit ISO 200 im Bereich von 640-800 angesiedelt.
Das kann man auch messen, siehe http://www.photonstophotos.net/Charts/PDR.htm#FujiFilm X-T2
Wenn man mit DR100% fotografiert und die Lichter eh nicht ausfressen, kann man also (ohne Änderung von Blende und Belichtungszeit) gleich ISO 800 nehmen, anstatt zu hoffen, dass ISO 640 weniger Rauschen liefert. Wenn das ISO 800 Ergebnis dann etwas zu hell (klassisches ETTR) ist, macht man es einfach nachträglich wieder 1/3 EV dunkler (in der Kamera oder im externen Konverter).