Ich habe auch Interesse, ins Makro-Geschehen einzusteigen.
Habe eine Canon 80D, benutze damit unter anderem ein 70-300 II USM.
Da habe ich am längeren Ende eine Blende von 5.6; Naheinstellgrenze mit 1.2m recht hoch.
Jetzt lese ich hier etwas von Zwischenringen, könnte das funktionieren (Wie klein wird denn dann die Naheinstellgrenze?)?
Wenn der Schärfebereich dabei sehr klein wird, wie ich einem der ersten Threads entnehme, dann sollte auch die Blende von 5.6 nicht so problematisch sein, um ein schönes Bokeh zu erzielen?
Falls es mit dem 70-300 schwachsinnig ist, hätte ich auch noch ein 50mm 1.8 stm.
Das EF 70-300 II USM kenne ich jetzt nicht; wenn es zu den "schärferen" Telezooms gehört, wird man es mit Automatik-Zwischenringen auf jeden Fall etwas makrotauglicher machen können. Ich mache da regelmäßig sehr gute Erfahrungen mit dem EF-S 55-250 IS STM + Zwischenring. Ideal für Freihandnahaufnahmen von scheueren Insekten etc.!
Wie sich die Naheinstellgrenze ändert, hängt zum einen von der gewählten Brennweite, zum anderen von der Breite des Zwischenrings (ZR) ab. Wichtig ist zu wissen: Mit ZR kann man alle Brennweiten des Telezooms für Nahaufnahmen nutzen, nicht mehr nur das lange Ende. Je kürzer die Brennweite, desto näher muss/kann man dann ans Motiv ran.
Für das Tamron 70-300 VC USD hatte ich mal einige Werte in Kombination mit einem 25 mm-ZR ermittelt:
70 mm BW: Nahgrenze 42 cm / max. ABM 1:2,4 / formatfüllende Motivbreite an APS-C: ~54 mm
100 mm BW: 57 cm / 1:2,8 / ~63 mm
135 mm BW: 75 cm / 1:3,1 / ~69 mm
200 mm BW: 100 cm / 1:3 / ~67 mm
250 mm BW: 112 cm / 1:2,8 / ~62 mm
300 mm BW: 123 cm / 1:2,5 / ~56 mm
(Zum Vergleich das Tamron-Zoom ohne ZR: 150 cm Nahgrenze / ABM 1:4 / Motivbreite ~90 mm)
Der größte ABM wird bei dieser Kombi also am Anfang und am Ende des Zoombereiches erzielt, in der Mitte etwas weniger. Die kleine Brennweite hat den Vorteil, dass die Verwacklungsgefahr geringer ist (+ mehr Lichtstärke), dafür muss man eben viel näher ran. Die lange Brennweite ist vor allem für fluchtanfällige Motive zu empfehlen. Beim Canon dürften sich die Werte etwas, aber wohl nur minimal unterscheiden.
Dass die Schärfentiefe geringer wird, liegt nicht primär am ZR, sondern am größeren Abbildungsmaßstab. Freistellen und "schönes Bokeh" sind bei Nahaufnahmen mit ZR jedenfalls normalerweise nicht das Problem - selbst bei Telezooms, die allein eine etwas unruhige Hintergrundunschärfe produzieren, sieht das mit ZR und entsprechend größerem ABM schon gefälliger aus.
Lesetipp: https://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=1726253
PS: Wenn du denselben 25 mm-ZR mit dem EF 50 STM verbindest, hättest du sogar ein "Makro" mit einem maximalen ABM von 1:1,35 (Motivbreite an APS-C: ~30 mm). Allerdings ist man an einer so kurzen Festbrennweite mit einem Zwischenring stärker eingeschränkt (sehr kleiner Fokussierbereich, sehr kurze Naheinstellgrenze) und die BQ wird etwas sichtbarer leiden im Vergleich zu einem "richtigen", auf Nahdistanz korrigierten Makroobjektiv.
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