Toll wäre es, wenn Leute mit Godox-Blitzen ihre Erfahrungen mitteilen könnten, auch und gerade im Vergleich mit den Blitzen, die es bisher gab.
Bei mir haben sich mit der Zeit auch verschiedene Modelle angesammelt. Neben Godox 350 und 200 auch i40, YN 560 und cactus. Diese lassen sich - manuell per Funk ausgelöst - auch kombinieren.
Die Leistung des AD200 mit Lampe liegt knappe zwei Blenden oberhalb der 560er Modelle von YN bzw. cactus. TT350 und i40 liegen etwa eine knappe Blende unterhalb der YN und cactus. Dies bezieht sich auf identische ISO und identischem Ausleuchtwinkel von mind. 63 Grad (35mm KB). Für eine gleichmäßige Ausleuchtung müsste ich TT350 und i40 auf 1/2 Leistung haben, YN oder cactus auf 1/4 und AD200 auf 1/16. In der Praxis will ich natürlich keine gleichmäßige Ausleuchtung. Dann ist z.B. beim Portrait der AD200 keylight, YN oder cactus fill und i40 bzw. TT350 setzen rim oder kicker auf halbe Distanz und alle stehen praktischerweise auf der gleichen Leistungsstufe
Lichtformer verändern die Leistung drastisch. Für große Boxen oder striplights ist die Lampe des AD200 Voraussetzung. Bei Boxen bis 40x40cm gehen auch die anderen. 60x60 schaffen nur die cactus, aber mit sichtbarem Abfall zu den Rändern. Aber eigentlich macht eine SoBo vor einem Reflektor ja auch keinen Sinn
Die Nachladezeit, also der Abstand zwischen den Blitzen hängt in erster Linie von der Leistungsstufe ab. Praktikabel finde ich alles, was bei 1/4 Leistung oder weniger mindestens drei Blitze in kurzer Folge zulässt. Dies ist bei AD200, cactus, YN und i40 kein Problem, bei TT350 entstehen spürbare Wartezeiten. Um mit dem Motor zu blitzen, reicht keiner der genannten Blitze, da braucht es B1 oder portys.
Kurze Abbrenndauer ermöglicht das Einfrieren von Bewegung und erhöht sichtbar den Schärfeeindruck. Um etwa beim Tanz die Ausgleichsbewegung der Finger scharf zu haben, brauche ich mindestens 1/800 sec. Dies schaffen nur cactus und i40 und auch nur bei max. 1/4 Leistung. Godox und YN leuchten sehr lange; bei den Godox lässt sich die Belichtungszeit aber per HSS durch den Verschluss begrenzen - zu Lasten der Leistung versteht sich.
HSS, also die Begrenzung der wirksamen Leuchtdauer durch den zweiten Verschluss, führt dazu, dass die Wirkung der manuellen Regelung der Blitze nicht mehr wirklich vorhersehbar ist. Und try and error sind in der Fotografie von Lebewesen ja eine Zumutung. Zusammen mit TTL funktioniert HSS dagegen ganz gut - setzt aber Leistung oder kurze Distanzen voraus. Gegen die Sonne geht beim amerikanischen Portrait z.B. nur mit dem AD200.
Die Farbtemperatur kann um sichtbare 500K schwanken, nur cactus ist da konstanter. Dies kann insbesondere beim Einsatz mehrerer - auch baugleicher - Blitze lokale Korrekturen nötig machen. Wer mit mehreren Lampen reproduzierbare Ergebnisse in Farbe braucht, kommt um hochpreisigere Lösungen mit baugleichen Blitzen kaum herum.
Im Übrigen haben auch die Godox kein Einstellicht. Um Überraschungen zu vermeiden, heißt es: mit großen Boxen nah ran
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