Einfluss des Stabi auf den AF-Speed?

Verlangsamt der zugeschaltete Stabilisator den Autofokus?
Wenn ja: warum?
Eine Reihe von Spontan-Versuchen (ohne Messeinrichtung!) in unserer Ad hoc Runde mit verschiedenen Kamera/Objektiv-Kombinationen haben diese Behauptung nach Gefühl weder klar bestätigen, noch widerlegen können.

Der eingeschaltete und bereits eingeschwungene Stabi sollte die AF-
Geschwindigkeit eigentlich nicht ändern. Anders sieht es aber mit einem
noch nicht eingeschwungenen Stabi aus ... der kann (da er dem AF-Sensor
zusätzliche, aber eigentlich nicht vorhandene Bewegungen vorsetzt) den
AF-Zyklus evtl. schon verlängern.
Wenn man also den Auslöser halb durchdrückt, und dabei der Stabi
erst in Gang gebracht wird, dann dauert es u.U. schon den Bruchteil
einer Sekunde länger, bis der AF passt. Das Gefühl, dass es so sein könnte
tritt bei mir nur beim EF 100-400 am langen Ende auf ... am kurzen Ende
nicht, und auch bei anderen stabilisierten Objektiven nicht.

Hallo,
ist nur eine Theorie:
Durch den Stabi wird das Bild stabilisiert was es dem AF ermöglicht schneller zu greifen....
Gerade bei längeren Brennweiten ist es nicht einfach die Kamera während der Messung ruhig auf dem Meßpunkt zu halten.
Dadurch das das Bild "ruhiger" wird muß der AF nicht neu nach Kontrasten suchen...
Einen negativen Einfluß könnte ich mir nicht erklären....

Ich frag mich immer warum ein Stabi sich einschwingen muss. Ist doch kein Knie eines 70jährigen. Alle 1.000s bekommt er Messsweete geliefert auf die er reagieren muss. Einschwingen muss da mM nichts.
Keine Verlangsamung des AFs würd ich sagen.

Bei der Aktivierung wird u. U. erst einmal eine Linsengruppe aus einer Feststellposition in die bewegliche Lage verschoben. Das dauert schon ein wenig. Gleichzeitig verändert diese Bewegung (in Richtung der optischen Achse) den Fokus.

ManniD schrieb:

Ich frag mich immer warum ein Stabi sich einschwingen muss. Ist doch kein Knie eines 70jährigen. Alle 1.000s bekommt er Messsweete geliefert auf die er reagieren muss. Einschwingen muss da mM nichts.

Zum Vergrößern anklicken....

Messdaten alle Viertelstunde sind schon eine Verzögerung, würde ich sagen


*scnr

Aber im Ernst: keine Ahnung, wie das technisch genau abläuft, aber die Linsengruppe, die für den IS herhalten muss, befindet sich ja in irgendeiner (Ruhe-)Stellung, bevor der IS aktiviert wird. Subjektiv sage ich, dass dieser Weg von dort den AF meines Sigma 150/2.8 OS etwas verzögert. Habe ich aber noch nie explizit getestet und sehe auch nur wenig Grund dazu - ist schnellst möglicher AF gefragt, brauche ich in aller Regel keinen IS und deaktiviere diesen auch.

whr_ schrieb:

Bei der Aktivierung wird u. U. erst einmal eine Linsengruppe aus einer Feststellposition in die bewegliche Lage verschoben. Das dauert schon ein wenig. Gleichzeitig verändert diese Bewegung (in Richtung der optischen Achse) den Fokus.

Zum Vergrößern anklicken....

Auch beim Fokussieren werden Linsengruppen gegeneinander verschoben. Nikon erlaubt sich sogar das Ausgleichselement während des Auslösens zu zentrieren, also in der Zeit zwischen Spiegel hoch und Verschluß.

Ich gehöre zu der vom Themenstarter gehörenden Gruppe, keinen wirklichen Unterschied feststellen zu können.

ManniD schrieb:

Auch beim Fokussieren werden Linsengruppen gegeneinander verschoben.

Zum Vergrößern anklicken....

Natürlich, deshalb dauert das Fokussieren ja ein wenig.

Reden wir einfach aneinander vorbei? - ich kann mir gut vorstellen, daß gegenüber einer Auslösezeit um die 50 ms bei vorfokussiertem Motiv diese auf vielleicht 150 ms ansteigt, wenn erst noch die VR-Gruppe aus der Ruhelage geholt und dann infolge dessen nochmal nachfokussiert wird.

Ob das ein "wirklicher Unterschied" ist?

PS: nicht jeder VR/OS/VC arbeitet gleich.

Okay - dann mal besten Dank für die Erwägungen!
Ich gehe dann also mal davon aus, dass der Stabilisator tatsächlich Auswirkungen auf den AF-Speed haben kann. Dass dies aber wahrscheinlich im tiefen ms-Bereich geschieht.
Gut zu wissen.