Radfahrerin
Themenersteller
Harald Franzen: Die Fotoschule in Bildern – Bildgestaltung
Zu etlichen Themen gibt es im Rheinwerk Verlag bereits „Die Fotoschule in Bildern“ - zu Lanschafts-, Tier-, Portrait- und so weiter Fotografie. Nun ist von Harald Franzen ein Band erschienen, der sich nicht auf ein bestimmtes Sujet bezieht, sondern ausschließlich die Bildgestaltung zum Thema hat.
Schnell wird deutlich: Egal ob es um Kinderfotos, Blumenmakros oder Stadtfotografie geht, viele Überlegungen zur Bildgestaltung sind von übergreifender Gültigkeit. Und genauso gilt: Man muss die Regeln kennen, um sie bewusst und damit gekonnt zu brechen.
Harald Franzen erläutert in mehr als einem Dutzend Kapiteln seinen Leserinnen und Lesern, was alles Einfluss auf die Wirkung eines Fotos hat: Farbe, Licht, Linienführung, Bildkontraste, der gezielte Einsatz von Schärfe, die Wahl des Formates, die Brennweite und und und. Die von ihm gezeigten Beispielbilder sind fast immer überzeugend, was die Entscheidung für eine bestimmte Gestaltungsweise angeht. Zugegeben erscheint die eine oder andere Gestaltungsregel der fortgeschrittenen Fotografin schon ein wenig banal – die Drittelregel oder das Gebot des Aufräumens in Fotos gehören ja zu den Basics. Bisweilen dachte ich beim Lesen: „Weiß ich doch schon!“ Aber gerade das macht den Wert des Buches aus, es ist wirklich ein grundlegender Überblick über die wichtigsten Aspekte der Bildgestaltung und damit vor allem eine Schule des genauen Hinsehens und bewussten Entscheidens, wie sich das gewählte Motiv am optimalsten in Szene setzen lässt. Wiederholung und Vertiefung können hier nicht schaden, denn im Optimalfall sollte der Prozess der Bildgestaltung mit der Zeit mehr oder weniger intuitiv ablaufen wie das Schalten und Kuppeln beim Autofahren.
Harald Franzen schildert immer wieder den Verlauf seiner eigenen Entscheidung, eine Foto so und nicht anders zu gestalten – in der Regel sind Argumentation und Beispielbilder überzeugend. Nur als er einmal schildern, wie er vor den rauchenden Trümmern des World Trade Centers an 9/11 darauf wartet, dass die Sonne sich an der dramatisch optimalen Stelle einfällt, finde ich es geschmacklos. Schon klar, dass Fotografen so arbeiten, aber es gibt 1000 andere Beispiele, an denen sich zeigen lässt, dass es lohnt aufs richtige Licht zu warten.
Fazit: Ein Buch, das vor allem Anfängern sehr deutlich macht, dass es bei guter Fotografie nur selten auf das tolle Equipment ankommt, sondern darauf, ein Foto bewusst genau so und nicht anders zu gestalten. Für Fortgeschrittene gut geeignet um systematisch zu überprüfen, in welchen Bereichen der Bildgestaltung die eigenen Kenntnisse noch optimiert werden können und um bereits vorhandenes Wissen weiter zu verfestigen.
Harald Franzen: Die Fotoschule in Bildern – Bildgestaltung. Rheinwerk Verlag 2016, ISBN 978-3836244633, 34,90 Euro
Zu etlichen Themen gibt es im Rheinwerk Verlag bereits „Die Fotoschule in Bildern“ - zu Lanschafts-, Tier-, Portrait- und so weiter Fotografie. Nun ist von Harald Franzen ein Band erschienen, der sich nicht auf ein bestimmtes Sujet bezieht, sondern ausschließlich die Bildgestaltung zum Thema hat.
Schnell wird deutlich: Egal ob es um Kinderfotos, Blumenmakros oder Stadtfotografie geht, viele Überlegungen zur Bildgestaltung sind von übergreifender Gültigkeit. Und genauso gilt: Man muss die Regeln kennen, um sie bewusst und damit gekonnt zu brechen.
Harald Franzen erläutert in mehr als einem Dutzend Kapiteln seinen Leserinnen und Lesern, was alles Einfluss auf die Wirkung eines Fotos hat: Farbe, Licht, Linienführung, Bildkontraste, der gezielte Einsatz von Schärfe, die Wahl des Formates, die Brennweite und und und. Die von ihm gezeigten Beispielbilder sind fast immer überzeugend, was die Entscheidung für eine bestimmte Gestaltungsweise angeht. Zugegeben erscheint die eine oder andere Gestaltungsregel der fortgeschrittenen Fotografin schon ein wenig banal – die Drittelregel oder das Gebot des Aufräumens in Fotos gehören ja zu den Basics. Bisweilen dachte ich beim Lesen: „Weiß ich doch schon!“ Aber gerade das macht den Wert des Buches aus, es ist wirklich ein grundlegender Überblick über die wichtigsten Aspekte der Bildgestaltung und damit vor allem eine Schule des genauen Hinsehens und bewussten Entscheidens, wie sich das gewählte Motiv am optimalsten in Szene setzen lässt. Wiederholung und Vertiefung können hier nicht schaden, denn im Optimalfall sollte der Prozess der Bildgestaltung mit der Zeit mehr oder weniger intuitiv ablaufen wie das Schalten und Kuppeln beim Autofahren.
Harald Franzen schildert immer wieder den Verlauf seiner eigenen Entscheidung, eine Foto so und nicht anders zu gestalten – in der Regel sind Argumentation und Beispielbilder überzeugend. Nur als er einmal schildern, wie er vor den rauchenden Trümmern des World Trade Centers an 9/11 darauf wartet, dass die Sonne sich an der dramatisch optimalen Stelle einfällt, finde ich es geschmacklos. Schon klar, dass Fotografen so arbeiten, aber es gibt 1000 andere Beispiele, an denen sich zeigen lässt, dass es lohnt aufs richtige Licht zu warten.
Fazit: Ein Buch, das vor allem Anfängern sehr deutlich macht, dass es bei guter Fotografie nur selten auf das tolle Equipment ankommt, sondern darauf, ein Foto bewusst genau so und nicht anders zu gestalten. Für Fortgeschrittene gut geeignet um systematisch zu überprüfen, in welchen Bereichen der Bildgestaltung die eigenen Kenntnisse noch optimiert werden können und um bereits vorhandenes Wissen weiter zu verfestigen.
Harald Franzen: Die Fotoschule in Bildern – Bildgestaltung. Rheinwerk Verlag 2016, ISBN 978-3836244633, 34,90 Euro