Also, der Einsatz von Polfiltern will gelernt sein!
Es gibt nicht überall und nicht zu jeder Zeit einen brauchbaren Poleffekt!
Hier handelt es sich beim TO wohl nur um den
Poleffekt durch Streuung (Himmelsblau).
Dieser Effekt tritt nur genau
senkrecht zur Richtung der Sonnenstrahlen auf und nur bei klarer Atmosphäre! Bei Dunst, bedecktem Himmel, Nebel, Seitenlicht, Rückenlicht ist der Effekt sehr gering bis Null.
Außerhalb des 90°-Winkels zur Richtung der Sonnenstrahlen nimmt der Effekt sehr schnell ab bis Null. Deshalb ergeben Weitwinkelfotos vom Himmel nur einen ungleichmäßig hellen bis fleckigen Himmel
Je nach atmosphärischer Bedingung kann auch Ferndunst durch ein Polfilter etwas gemildert werden.
Ein UV-Filter bringt da gar nichts!
Um die Wirkung eines Polfilters abzuschätzen, bleibt nur der Blick auf das Display (oder elektronischer Sucher) beim Drehen am Polfilter. Dabei sollte man berücksichtigen, dass die Kamera bei starker Abdunklung des Himmels nachregelt und so einen viel zu hellen und flauen Himmels-Eindruck hinterlässt. Hier sollte man entweder auf dunkler (-1 bis -5 EV) stellen oder auf einen normal hellen Motivteil (Landschaft) belichten.
Gute Polfilter sind nicht billig! Auch hoch sperrende Polfilter (B&W, Hoya) kosten Geld. Die beworbene höhere Transmission ist nur minimal (höchstens 1/4 Blende!), denn die Physik lässt sich nicht foppen...
Zum Thema
Poleffekt durch Reflexion (Spiegelungen):
Hier ist der Pol-Effekt vom spiegelnden Material und vom Fotografierwinkel abhängig.
Der Poleffekt ist nur bei elektrisch schlecht leitenden Materialien (Kunststoffe, Wasser, Glas, Haut, Gräser, Blätter) vorhanden, bei metallischen Materialien ist er Null. Der Fotografierwinkel liegt dabei bei rund 31° bis 35°, gegen die Reflexionsfläche gemessen. Außerhalb dieses Winkels nimmt der Effekt sehr schnell ab bis Null. Deshalb kann man mit einem Weitwinkelobjekt nur sehr kleine Flächen entspiegeln. Bei großen Flächen (Seen, Schaufensterscheiben, Karosserien) hat man keine Chance für großflächige Entspiegelung!