Ich kann nun auch einen ersten Erfahrungsbericht zur A9 beisteuern:
Ich komme von der Fuji XT-10 und nutze sie mit dem 2.8 50-140 auf Lesungen bekannter Autoren (ca. 50x im Jahr). Ich nutze meine Bilder nur für private Zwecke. Was mich an der XT-10 gestört hat, ist der manchmal doch recht träge AF. "Träge" ist relativ und leider schwer in Worte zu fassen. Mit dem 1.2 56 ist er oft viel zu langsam um sich bewegende Personen zu verfolgen, das 50-140 ist deutlich schneller, aber in vielen Situationen auch nicht vollends überzeugend. Ich habe lange überlegt, ob mir der Schritt zur XT-2 nicht reichen würde, aber ich hätte dann immer noch den Nachteil gehabt nicht bandingfrei geräuschlos auslösen zu können. Daher kam auch die A7Riii nicht in Frage, zumal es die A9 als Import zu einem ähnlichen Preis gibt.
Gestern war ich nun zum ersten Mal damit auf einem Autorengespräch und der AF ist ein Traum. Insbesondere der Eye-AF erkennt das Auge immer (mit dem 4.0 70-200), auch bei geschlossenem Auge bietet er ein grünes Kästchen. Auch von der Lesebrille lässt sich das System nicht irritieren. An das geräuschlose Auslösen habe ich mich immer noch nicht gewöhnt, ich habe zunächst mal das (sehr dezente) elektronische Geräusch dazugeschaltet, wobei bei den gestrigen Umgebungsbedingungen wohl nur meine Sitznachbarn das Auslöschegeräusch wahrgenommen haben. Im Grunde ist das eine Kamera, wie man sie einem _Anfänger_ in die Hand geben möchte, denn er muss viel weniger Energie in scharfe Fotos stecken. Selbst im Single-Shot-Modus ist die A9 sofort wieder bereit, bei der XT-10 war da eine Gedenk-Millisekunde, die manchmal genervt hat.
Was fällt mir sonst noch im Vergleich zu Fuji auf? Mir ist schon klar, dass man hier zwei ganz unterschiedliche Kameras vergleicht. Die Bedienung geschieht nun über das vordere und hintere Drehrad, keine direkte Wahl der Blende und Zeit mehr möglich. Daran gewöhnt man sich, Fuji gefällt mir hier dennoch besser, wenn man alle Paramter auch im Zustand "off" sieht. Das Usermenü finde ich ein bißchen besser als bei Fuji, habe schon nach so kurzer Zeit ein Gefühl dafür, wo sich welches Feature versteckt. Aber die Unterschiede sind (für eine Kaufentscheidung) nicht wirklich relevant. AF-C an der XT-10 ist nicht wirklich toll, wenn das Objektiv dauernd hin und herfährt, das scheint bei Sony anders implementiert, der AF-C führt zuverlässig die Schärfe nach. Die unterschiedlichen Größen und Gewichte fallen auch auf, da liegt Fuji für mich vorne, kleine Gehäuse, insbesondere leichtere, haben für mich größeren Charme.
Also kaufentscheidend waren: AF-Geschwindigkeit im allgemeinen, überzeugender AF-C, geräuschloses Auslösen, gute Serienbildrate (ohne Wartezeiten). Zudem die Innovationskraft von Sony.
Schöne Grüße, Thomas