Vladimir
Themenersteller
Zusammenfassung:
Man kann den programmierbaren Taschenrechner TI-83 dazu benutzen, zwei-, drei- und vierstellige Canon-Kameras sowie (vermutlich) Pentax-Kameras auszulösen. Dazu werden Kamera und Taschenrechner über ein 2,5-mm-Klinkenkabel miteinander verbunden.
Das unten vorgestellte Programm bietet folgende Funktionalität:
- Kabelauslöser: Enter-Taste des Taschenrechners löst pro Tastendruck ein Mal aus.
- Selbstauslöser Nach einer voreingestellten Zeit wird ein Mal ausgelöst.
- Intervallauslöser: In vorgegebenem zeitlichem Abstand wird ein Foto gemacht, so lange, bis eine bestimmte Anzahl von Aufnahmen erreicht ist.
Außerdem bietet der Rechner die Möglichkeit zu einer interaktiven Formelsammlung rund um die Fotografie. Bis jetzt kann man sich die hyperfokale Distanz, die Schärfentiefe, den Abbildungsmaßstab und die erforderliche Brennweite für ein formatfüllendes Foto eines Gegenstands in gewisser Entfernung berechnen lassen.
Zwei Fotos vom Aufbau:
Und ein kurzes Zeitraffervideo, für das ich die mit dem TI-83 alle 3 Sekunden aufgenommenen Fotos zusammengesetzt habe: http://www.youtube.com/watch?v=wOrpSNzZiMI
Jetzt mal der Reihe nach:
Da im Mathematikstudium alles von Hand gerechnet wird (was, nebenbei bemerkt, wesentlich besser für das mathematische Verständnis ist) und grafikfähige Taschenrechner in Zeiten von Netbooks meiner Meinung nach sowieso für ihre ursprünglichen Aufgaben überflüssig sind, fristete der TI-83 meiner Freundin seit deren Abitur ein trostloses Dasein in ihrer Schublade. Dann stieß ich letztens auf diese Seite: http://www.instructables.com/id/Turn-a-TI-Graphing-Calculator-into-an-Intervalomet/ , so dass ich den Taschenrechner wieder entstaubt und in Betrieb genommen habe.
Man kann mit Hilfe eines 2,5-mm-Klinkenkabels (< 1 € im Elektronikversand) zwei TI-83 zusammenschließen und dann Variablen zwischen beiden Rechnern übertragen. (Oder im Unterricht Tetris gegeneinander spielen.) Diese Verbindung passt auch an manche EOS-Kameras. Wenn man jetzt irgendeine Variable vom Taschenrechner an die Kamera sendet, löst diese aus. Ich habe das gefundene Programm noch etwas erweitert, so dass die oben geschilderte Funktionalität ermöglicht wird. Das sollte eigentlich alles selbsterklärend sein. Man muss lediglich darauf achten, dass die Kamera im Einzelbild-Modus ist, denn sonst werden immer zwei Fotos auf einmal gemacht.
Außerdem habe ich noch ein Programm geschrieben, dass eine interaktive Formelsammlung realisiert. Bis jetzt sind die oben genannten vier Berechnungen möglich. Es ist hier darauf zu achten, dass immer alles in SI-Einheiten einzugeben ist. Also die Zeiten immer in Sekunden und alle Längen in Metern. für f = 50 mm ist also als Wert 0,05 einzutippen.
Noch ein paar Worte zu der Berechnung der erforderlichen Brennweite: Wenn die Bildgröße (also die Länge, die der Gegenstand auf dem Chip einnehmen soll), die Gegenstandsgröße und die Gegenstandsweite (Entfernung Kamera–Gegenstand) bekannt sind, kann die Brennweite, die für diese Abbildung erforderlich ist, berechnet werden. Auch die Bildgröße ist in Metern anzugeben. Als Orientierungswert gibt das Programm die Seitenlängen des Chips der 350D (14,8 mm x 22,2 mm) an.
Beispiel: Wenn man ein Bild eines Menschen (1,75 m groß) in 10 m Entfernung aufnehmen möchte, so dass der Mensch 3/4 = 0,75 des Bildes im Querformat einnimmt, so muss man nacheinander die Werte 0,75 · 0,0148 (m) als Bildgröße; 1,75 (m) als Gegenstandsgröße und 10 (m) als Gegenstandsweite eingeben und erhält als Ergebnis 0,063... , also etwa 63 mm als Brennweite, die für dieses Bild erforderlich wären.
Probleme:
Das Programm läuft im Intervall-Auslöser-Modus die ganze Zeit in einer Schleife, was die Batterien auf die Dauer doch ganz schön fordert. Deshalb sollte man besser Akkus benutzen. Anstelle der 4 Batterien mit je 1,5 V kann man 5 Akkus mit je 1,2 V verwenden.
Auch wenn ich bislang noch nichts davon feststellen konnte, hängt die Geschwindigkeit des Prozessors (ein Zilog Z80) von der Batteriespannung ab, so dass die Intervalle mit schwächeren Batterien immer länger werden.
Die Nachfolgemodelle des TI-83 haben teilweise eine eingebaute Uhr und ermöglichen bessere Lösungen.
Die Kamera muss im Einzelbild-Modus stehen, sonst macht sie immer zwei Aufnahmen.
Hier der Code:
Der Programmcode wird unter den Bedingungen der GPL v2 veröffentlicht.
Das Programm FOTO dient nur dazu, eine Auswahl zwischen den Unterprogrammen zur Formelberechnung und zum Auslösen zu ermöglichen und kann eigentlich auch weggelassen werden:
Das Programm FORMELN stellt die interaktive Formelsammlung bereit:
Das Programm AUSLOESE implementiert schließlich das Auslösen der Kamera:
Viel Spaß damit!
Man kann den programmierbaren Taschenrechner TI-83 dazu benutzen, zwei-, drei- und vierstellige Canon-Kameras sowie (vermutlich) Pentax-Kameras auszulösen. Dazu werden Kamera und Taschenrechner über ein 2,5-mm-Klinkenkabel miteinander verbunden.
Das unten vorgestellte Programm bietet folgende Funktionalität:
- Kabelauslöser: Enter-Taste des Taschenrechners löst pro Tastendruck ein Mal aus.
- Selbstauslöser Nach einer voreingestellten Zeit wird ein Mal ausgelöst.
- Intervallauslöser: In vorgegebenem zeitlichem Abstand wird ein Foto gemacht, so lange, bis eine bestimmte Anzahl von Aufnahmen erreicht ist.
Außerdem bietet der Rechner die Möglichkeit zu einer interaktiven Formelsammlung rund um die Fotografie. Bis jetzt kann man sich die hyperfokale Distanz, die Schärfentiefe, den Abbildungsmaßstab und die erforderliche Brennweite für ein formatfüllendes Foto eines Gegenstands in gewisser Entfernung berechnen lassen.
Zwei Fotos vom Aufbau:


Und ein kurzes Zeitraffervideo, für das ich die mit dem TI-83 alle 3 Sekunden aufgenommenen Fotos zusammengesetzt habe: http://www.youtube.com/watch?v=wOrpSNzZiMI
Jetzt mal der Reihe nach:
Da im Mathematikstudium alles von Hand gerechnet wird (was, nebenbei bemerkt, wesentlich besser für das mathematische Verständnis ist) und grafikfähige Taschenrechner in Zeiten von Netbooks meiner Meinung nach sowieso für ihre ursprünglichen Aufgaben überflüssig sind, fristete der TI-83 meiner Freundin seit deren Abitur ein trostloses Dasein in ihrer Schublade. Dann stieß ich letztens auf diese Seite: http://www.instructables.com/id/Turn-a-TI-Graphing-Calculator-into-an-Intervalomet/ , so dass ich den Taschenrechner wieder entstaubt und in Betrieb genommen habe.
Man kann mit Hilfe eines 2,5-mm-Klinkenkabels (< 1 € im Elektronikversand) zwei TI-83 zusammenschließen und dann Variablen zwischen beiden Rechnern übertragen. (Oder im Unterricht Tetris gegeneinander spielen.) Diese Verbindung passt auch an manche EOS-Kameras. Wenn man jetzt irgendeine Variable vom Taschenrechner an die Kamera sendet, löst diese aus. Ich habe das gefundene Programm noch etwas erweitert, so dass die oben geschilderte Funktionalität ermöglicht wird. Das sollte eigentlich alles selbsterklärend sein. Man muss lediglich darauf achten, dass die Kamera im Einzelbild-Modus ist, denn sonst werden immer zwei Fotos auf einmal gemacht.
Außerdem habe ich noch ein Programm geschrieben, dass eine interaktive Formelsammlung realisiert. Bis jetzt sind die oben genannten vier Berechnungen möglich. Es ist hier darauf zu achten, dass immer alles in SI-Einheiten einzugeben ist. Also die Zeiten immer in Sekunden und alle Längen in Metern. für f = 50 mm ist also als Wert 0,05 einzutippen.
Noch ein paar Worte zu der Berechnung der erforderlichen Brennweite: Wenn die Bildgröße (also die Länge, die der Gegenstand auf dem Chip einnehmen soll), die Gegenstandsgröße und die Gegenstandsweite (Entfernung Kamera–Gegenstand) bekannt sind, kann die Brennweite, die für diese Abbildung erforderlich ist, berechnet werden. Auch die Bildgröße ist in Metern anzugeben. Als Orientierungswert gibt das Programm die Seitenlängen des Chips der 350D (14,8 mm x 22,2 mm) an.
Beispiel: Wenn man ein Bild eines Menschen (1,75 m groß) in 10 m Entfernung aufnehmen möchte, so dass der Mensch 3/4 = 0,75 des Bildes im Querformat einnimmt, so muss man nacheinander die Werte 0,75 · 0,0148 (m) als Bildgröße; 1,75 (m) als Gegenstandsgröße und 10 (m) als Gegenstandsweite eingeben und erhält als Ergebnis 0,063... , also etwa 63 mm als Brennweite, die für dieses Bild erforderlich wären.
Probleme:
Das Programm läuft im Intervall-Auslöser-Modus die ganze Zeit in einer Schleife, was die Batterien auf die Dauer doch ganz schön fordert. Deshalb sollte man besser Akkus benutzen. Anstelle der 4 Batterien mit je 1,5 V kann man 5 Akkus mit je 1,2 V verwenden.
Auch wenn ich bislang noch nichts davon feststellen konnte, hängt die Geschwindigkeit des Prozessors (ein Zilog Z80) von der Batteriespannung ab, so dass die Intervalle mit schwächeren Batterien immer länger werden.
Die Nachfolgemodelle des TI-83 haben teilweise eine eingebaute Uhr und ermöglichen bessere Lösungen.
Die Kamera muss im Einzelbild-Modus stehen, sonst macht sie immer zwei Aufnahmen.
Hier der Code:
Der Programmcode wird unter den Bedingungen der GPL v2 veröffentlicht.
Das Programm FOTO dient nur dazu, eine Auswahl zwischen den Unterprogrammen zur Formelberechnung und zum Auslösen zu ermöglichen und kann eigentlich auch weggelassen werden:
Code:
PROGRAM:FOTO
:ClrHome
:Disp "1:BERECHNUNGEN"
:Disp "2:AUSLOESEN"
:Disp " "
:Disp "0:BEENDEN"
:Prompt R
:If R=1
:prgmFORMELN
:If R=2
:prgmAUSLOESE
:If R=0
:Goto θ
:Lbl θ
Das Programm FORMELN stellt die interaktive Formelsammlung bereit:
Code:
PROGRAMM:FORMELN
:ClrHome
:.00001779→Z
:Disp "BERECHNEN"
:Disp "1:HYPERFOK DISTZ"
:Disp "2:SCHAERFENTIEFE"
:Disp "3:ABB-MASSSTAB"
:Disp "4:BRENNWEITE"
:Disp " "
:Disp "0:BEENDEN"
:Input W
:If W=1
:Then
:Input "BRENNWEITE F: ",F
:Input "BLENDENZAHL K: ",K
:Disp F*(F/(K*Z)+1)
:End
:If W=2
:Then
:Input "GEGENST-WEITE G: ",G
:Input "BRENNWEITE F: ",F
:Input "BLENDENZAHL K: ",K
:F*(F/(K*Z)+1)→D
:Disp 2(DG(G-F)/(D²-(G-F)²)
:End
:If W=3
:Then
:Disp "350D:"
:Disp "22.2x14.8 MM"
:Input "BILDGROESSE B: ",B
:Input "GEGENSTANDSWEITE G: ",G
:Disp "ABB-MASSSTAB: ",B/G
:End
:If W=4
:Then
:Disp "350D"
:Disp "22.2x14.8 MM"
:Input "BILDGROESSE B: ",B
:Input "GEGENSTANDSGROESSE G: ",G
B/G→M
:Input "GEGENST-WEITE: ",G
:Disp G*(M/(1+M))
:End
:If W=0
:Goto θ
:Lbl θ
Das Programm AUSLOESE implementiert schließlich das Auslösen der Kamera:
Code:
PROGRAM:AUSLOESE
:ClrHome
:Disp "1:KABELAUSLOESER"
:Disp "2:SELBSTAUSL."
:Disp "3:INTERVALLAUSL."
:Disp " "
:Disp "0:BEENDEN"
:Prompt W
:0→Z
:If W=1
:Then
:ClrHome
:Disp "AUSLOESEN: ENTER"
:Disp "BEENDEN: 0"
:0→K
:While K ≠ 102
:getKey→K
:If K=105
:Send(Z)
:End
:End
:If W=2
:Then
:ClrHome
:Disp "ZEIT ZUM
:Input "AUSLOESEN: ",T
:Disp "ZEIT LAEUFT..."
:Disp "ABBRECHEN: 0"
:T*71.6332→A
:For(H,1,A,1)
:getKey→K
:If K=102
:Goto θ
:End
:Send(Z)
:End
:If W=3
:Then
:ClrHome
:0→I
:Disp "ZEIT ZW."
:Input "BILDERN (SEK): ",T
:Input "ANZAHL BILDER: ",N
:Disp "ZUM ABBRECHEN"
:Disp "0 DRUECKEN"
:Send(Z)
:While (T≠102 and I<(N-1))
:For(H,1,A,1)
:getKey→K
:If K=102
:Goto θ
:End
:Send(Z)
:I+1→I
:End
:End
:If W=0
:Goto θ
:Lbl θ
Viel Spaß damit!
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