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Digitalkamera für Archivaufnahmen [Kaufberatung]

MKindtner79

Themenersteller
Hallo liebe Experten für Digitalphotographie,

ich arbeite als Historiker und bin grade auf der Suche nach einer Kamera, die für Photographien von Archivalien, Schriftstücken, Texten optimal wäre. Bisher habe ich begriffen, dass ich auf eine sehr gute Makrofunktion, eine Megapixelzahl höher als fünf und auf ein niedriges Bildrauschen achten sollte. Und natürlich muss das Gerät recht kompakt sein (kein Riesenobjektiv vorne dran).

Aber ein sinnvolles Modell (Preisrahmen zwischen 400 und 1000 Euro) habe ich nicht gefunden, da mich die Vielzahl der technischen Werte verwirrt hat.

EDIT: Nach einigen weiteren Recherchen bin ich auf die Canon Powershot G9 gestoßen. Würde die für meine Zwecke in Frage kommen?

Über jeden Tipp von Eurer Seite wäre ich sehr dankbar.

Viele Grüße
Martin
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde mir zunächst Gedanken über die Art und Weise machen, wie die Dokumente abfotografiert werden sollen. Die beste Kamera nützt nichts, wenn man kein gutes Licht zur Verfügung hat und dann mit Blitz arbeiten muß (der sich allenfalls für ganz matte Vorlagen eignet) oder die ISO-Zahl hochschrauben muß, was Rauschen und/oder Verlust von Details mit sich bringt.

Eine grundsätzliche Frage ist auch der Anspruch ans Ergebnis. Sollen es gute Reproduktionen werden, oder geht es nur darum, das Schriftbild hinterher einigermaßen entziffern zu können?

Macrofunktion ist nur wichtig, wenn sehr kleine Vorlagen formatfüllend fotografiert werden sollen.

Hohe Pixelzahl ist nur wichtig, wenn das Motiv sehr feine Details enthält. Jenseits der 6 MP erzielt man mit Kompaktkameras fast nie eine nennenswerte Steigerung der Detailazuflösung. Und dann ist zu beachten, daß sich hohe Auflösungen nur unter optimalen Aufnahmebdingungen (richtige Blende, absolute Verwacklungsfreiheit, niedrigste ISO-Einstellung etc.) nutzen lassen.
 
Ich denke auch, dass die Frage des Lichts wichtiger ist. Wäre es möglich die potentiellen Aufnahmesituationen noch etwas zu spezifizieren? Wenn es um Bücher geht wäre vermutlich eine feste Installation mit Kamera in der Mitte über dem Schriftstück und zwei Leuchten links und rechts eine Möglichkeit.
 
EDIT: Nach einigen weiteren Recherchen bin ich auf die Canon Powershot G9 gestoßen. Würde die für meine Zwecke in Frage kommen?

ja
 
Ich denke auch, dass die G9 ausreichend gut für deine Anforderung ist.

Alternativ wäre die die K100D-Super mit dem Kit-Objektiv oder dem DA 16-45mm / 4 und zusätzlich dem smc DFA 50mm / 2,8 Makro eine feine Lösung. 6Megapixel, geringes Rauschen im Vergleich. Ähnliches findest du natürlich auch bei den anderen Herstellern.

Die Objektive sind sicher nicht "riesig", wobei dies natürlich abhängig ist vom persönlichen empfinden.

Wenns doch noch mehr sein soll bietet sich die Fuji S5 an mit ihrem noch grösseren Dynamikumfang.

Ich lasse den Thread erst mal im Allgemeinen DSLR-Forum, es sei denn es geht später ausschliesslich um eine Kompakt bzw. Bridgekamera. Dann verschiebe ich den zu den Experten in diesen Bereich ;)
 
Zunächst einmal vielen Dank für die vielen kompetenten Antworten - das hat mir schonmal deutlich weitergeholfen.

Es soll darum gehen, Schriftstücke (Akten, handschriftliche Briefe usw., alles aus dem 20. Jahrhundert) in verschiedenen Archiven als Archivbenutzer abzulichten, natürlich nur soweit dies erlaubt ist. Das bedeutet, dass das Licht wohl eher mittelmäßig ist (oft Neo-Licht, manchmal Leselampen am Platz, selten Tageslicht) und ein Fotographieren mit Blitz mit Rücksicht auf andere Nutzer ausscheidet. Vom Detailgrad sollte das Ergebnis (auf A4 ausgedruckt) lesbar sein, auch wenn es sich um eine schwierige Handschrift handelt. Ein genaue Reproduktion muss es nicht werden, es geht primär um ein Mittel zur schnelleren Sammlung von Daten, da Kopien in Archiven mit Rücksicht auf die Archivalien ungern gemacht werden und in der Zeitgeschichte oft große Bestände gesichtet werden müssen, was Abschriften sehr zeitraubend macht. Stativ kommt (obwohl sicher sinnvoll) auch mit Rücksicht auf andere Nutzer weniger in Frage.

Vielen Dank für Eure kompetente Hilfe,
Gruß
Martin
 
Das bedeutet, dass das Licht wohl eher mittelmäßig ist (oft Neo-Licht, manchmal Leselampen am Platz, selten Tageslicht) und ein Fotographieren mit Blitz mit Rücksicht auf andere Nutzer ausscheidet.
Dann brauchst Du Dir um Megapixel schon mal keine Gedanken mehr machen, sondern solltest eher überlegen, wie Du mit dem knappen Licht zurechtkommst (Stichwort ISO/Rauschen).

Vom Detailgrad sollte das Ergebnis (auf A4 ausgedruckt) lesbar sein, auch wenn es sich um eine schwierige Handschrift handelt.
Das ist zum Glück keine allzu hohe Anforderung.

Stativ kommt (obwohl sicher sinnvoll) auch mit Rücksicht auf andere Nutzer weniger in Frage.
Dann wird es auf eine Kombination aus hoher (Objektiv-)Lichtstärke, Bildstabilisator und einem Sensor mit gutem Rauschverhalten hinauslaufen.
Mit Kompaktkameras wirst Du da schnell an die Grenzen stoßen. Ich würde spontan am ehesten an eine Pentax-DSLR mit Bildstabilisator denken, und drauf ein lichtstarkes 50er-Objektiv.

Neben der Wahl der richtigen Kamera solltest Du übrigens noch ein paar Dinge beim Fotografieren beachten; Vollautomatik taugt hier nicht. Ich denke v. a. an den manuellen Weißabgleich (gerade unter Neonröhen!) und Belichtungskorrektur oder Belichtung auf Graukarte. Aber das können wir diskutieren, nachdem Du die Kamera gekauft hast.
 
Ich kenn aus eigener Erfahrung nur ein paar Stadt-, ein Staats- und ein Uniarchiv. In keinem wäre ohne entsprechende Lichttechnik eine Ablichtung aus freier Hand ohne weiteres möglich.

Dazu bräuchte es eine DSLR, idealerweise mit eingebautem Anti-Wackel und ein sehr lichtstarkes Objektiv f2,8 oder besser.

Ein preiswertes 50mm könnte aber sehr schwierig werden. Eine A4 Seite liegend auf einem Tisch mit 50mm Brennweite...da braucht es schon eine gewisse Körpergröße um halbwegs gerade drübergebeugt ein gescheites Foto hinzubekommen.

Ich würde an die Sache ein bisschen anders herangehen.
Zunächst mal wäre zu klären, wie oft man so eine Ablichtung machen will. Wegen 10 Fotos lohnt der ganze Aufwand nicht, da kann man auch die Gebühren für die Archiveigene Reproduktion zahlen.

Ansonsten könnte man über ein Reprostativ nachdenken. Das kostet in Verbindung mit einer G9 immernoch weniger als eine gute DSLR samt Objektiv und hätte deutliche Handlingvorteile. Man kann, einmal eingestellt, große Serien "wegschießen". Durch das Klappdisplay ist die Beurteilung während des Shootings einfacher als bei einer DSLR. Und schließlich hättest du kein lautes Auslösegeräusch was die anderen Nutzer vielleicht ärgert.

Durch das Stativ hättest du auch keine Probleme mit dem Licht.

Unter Umständen kann es sich auch lohnen, mal mit dem Archivpersonal darüber zu reden. Manchmal haben die solche Stative irgendwo rumstehen und rücken die auch raus.

Als Nutzer wäre mir es jedenfalls angenehmer, der Kollege am anderen Ende des Lesesaals arbeitet mit so einem Teil, als mit Lampen, Blitzen und lautem Geklacker.

Backbone
 
Ui, wenn ich da so an die Beleuchtung in den (Uni-)Bibliotheken denke die ich so kenne, dann wird das ganze nicht so einfach. Der Vorschlag mit DSLR+Festbrennweite und Bildstabilisator ist da sicher angebracht, wenn man kein zusätzliches Licht verwenden kann. Das ist dann aber ein ziemlicher Größenunterschied zur G9!!

Ich habe mit so etwas noch nie Fotos gemacht, aber es gibt doch so Videoleuchten für Camcorder. Vielleicht könnte man mit so etwas eine bessere Ausleuchtung erreichen. Störende Reflexionen wie bei einem Blitz sollten auch weniger auftreten und das wäre für die anderen Benutzer auch kaum störend, ist ja nur wie eine Leselampe mehr. Für die Schriftstücke sollte das auch nicht gefährlich sein.

Ich hab jetzt meine Kamera nicht da, aber ich kann heute Abend gerne ein Beispielfoto beim Licht einer Leselampe machen. Für das menschliche Auge ist das ja noch halbwegs okay, aber für ne Kamera schon ziemlich finster.
 
Ich habe mal versucht, eine Quersumme aus Euren Hinweisen zu bilden und kam auf die Pentax K 10 D Kit inkl. DA 16-45 mm.

Das könnte man eventuell mit einem Reprostativ kombinieren.

Gedacht ist die Kamera schon für eine größere Zahl von Aufnahmen, aber nur zum Teil für serielle Aufnahmen. Genaue der Zweck läßt sich noch nicht sagen, da sie verschiedenen Forschern nach Bedarf zur Verfügung gestellt werden soll.

Gruß
Martin
 
Theorie ist gut, Praxis ist besser. Ich habe jetzt mal schnell ausprobiert, wie ich sowas mit meiner Canon G3 (Vor-Vor-Vorgängermodell der G9) oder meiner DSLR (Nikon D200) hinkriegen könnte.

Allerdings habe ich hier in der Wohnung relativ gute Lichtverhältnisse (4 große Dachfenster), was man in der Bibliothek nicht unbedingt voraussetzen kann.

Mein Vorgehen in Kürze: Zoom auf ca. Normalbrennweite gestellt (Weitwinkel verzeichnet zu stark), Bildoptimierung auf maximalen Kontrast gestellt, Belichtung mit Graukarte ermittelt (aber dann 0,7 Blenden reduziert, um den Kontrast zu verbessern), Weißabgleich manuell durchgeführt.
Ich kam bei ISO100 auf Blende 2,8 und 1/80 Sekunde Belichtung. (Mit Bildstabilisator ginge ca. 1/15 Sekunde - insofern hätte die G9 hier noch Reserven.) Mein Ergebnis in Originalauflösung (4 MP) ist hier zu sehen.

Mit der D200 und dem 1,8/50 habe ich es kurz probiert und zwei Probleme bemerkt: Erstens sind in der Tat 50 mm am Crop etwas lang für diesen Zweck (da hat Backbone völlig recht), und zweitens ist noch bei Blende 2,8 die Schärfentiefe so gering, daß man das leicht gewellte Blatt nicht überall gleichzeitig scharf bekommt. Man müßte hier also die Blende ein Stück schließen und dafür den ISO-Wert erhöhen; ein besonders lichtstarkes Objektiv ist demnach gar nicht nötig.
 
Danke Beiti für den Test - das Ergebnis sah, für meine Zwecke betrachtet, doch schon ziemlich gut aus. Vielleicht wäre die G9 doch einer DSLR mit 50mm Objektiv vor der Nase vorzuziehen. Eventuell in der Kombination G9 mit kompaktem Repro-Stativ mit Beleuchtung (sowas in Richtung Kaiser Repro-Kid 5360).

Gruß
Martin
 
Vielleicht wäre die G9 doch einer DSLR mit 50mm Objektiv vor der Nase vorzuziehen. Eventuell in der Kombination G9 mit kompaktem Repro-Stativ mit Beleuchtung (sowas in Richtung Kaiser Repro-Kid 5360).

Ich denke auch, daß das die beste Lösung sein wird. Es muß ja kein Superstativ mit Profi-Lichtanlage sein. Aber zumindest irgendwas damit man die Kamera nicht in der hand halten muß und eine halbwegs gleichmäßige Ausleuchtung, das ist bei solchen Aufgaben schon die halbe Miete.
 
Hier noch das schnelle Ergebnis mit der D200 und Kit-Objektiv (JPEG in 6 MP Größe).
Trotz Blende 5,6 ist hier die Schärfentiefe erschreckend gering. Unter idealen Bedingungen (noch kleinere Blende oder stärker flachgedrückte Vorlage) liefert die DSLR mit Sicherheit die besseren Ergebnisse, aber man muß schon sehr aufpassen.

Ich bin mir jetzt gar nicht mehr sicher, ob nicht die Kompakte mit Stabi hier insgesamt die bessere Wahl wäre. Der Umgang mit der geringen Schärfentiefe einer DSLR ist schon nicht ganz einfach, und man muß wohl davon ausgehen, daß manche der älteren Vorlagen nicht 100prozentig plan liegen.

In Verbindung mit einem Reprostativ würde ich sowieso die G9 vorziehen, weil dann längere Belichtungszeiten möglich werden und hohe ISO (Rauschen) kein Thema mehr sind. An der DSLR müßte man auf einem leichten Reprostativ immer mit Spiegelvorauslösung arbeiten, während die G9 erst gar keinen Spiegelschlag hat.
 
Eventuell in der Kombination G9 mit kompaktem Repro-Stativ mit Beleuchtung (sowas in Richtung Kaiser Repro-Kid 5360)
Ich halte das, auch in Anbetracht meiner heutigen Tests, für eine gute Idee. Man glaubt gar nicht, wieviel Qualität man aus Kameras rauskitzeln kann, wenn man ohne Rücksicht auf die Belichtungszeit mit niedrigster ISO und bestmöglicher Blende fotografiert. Das Fotografieren aus freier Hand fordert ja stets Qualitätskompromisse; dazu kommt im Grenzbereich fast immer eine leichte Verwacklung.
Hier habe ich nochmal meine Vorlage mit der G3 fotografiert, aber nun mit ISO50 und Blende 5,6. Der Qualitätsunterschied zum freihändigen Versuch mit ISO100 und Blende 2,8 ist bereits sichtbar; noch deutlicher wäre er, wenn man freihändig unter schummrigem Licht arbeiten müßte.

Das Kaiser Repro-Kit sieht ganz gut aus. Etwas nachteilig ist halt die sperrige Grundplatte.
Es gab früher mal von Manfrotto mobile Reprostative mit Schraubzwinge, die man einfach an die Tischplatte schrauben konnte. Vielleicht gibt es sowas irgendwo in leichter Ausführung für Digi-Kompakte? Wenn nicht, wäre es eine Marktlücke.
 
Hallo nochmal,

anbetracht Eurer Tests und Tipps werde ich mich für eine Kombination aus Reprostativ (Kaiser oder ein flexibleres) und der G9 entscheiden. Ich denke, das ist der richtige Kompromiss zwischen Zweck und Aufwand und auch für die Benutzer der Kamera praktikabel.

Vielen Dank nochmal an Euch alle für die ausführlichen und hilfreichen Tipps sowie für die aufschlußreichen Praxistests. Eure freundliche Beratung hat mir auf jeden Fall sehr geholfen!

Herzliche Grüße
Martin
 
Es soll darum gehen, Schriftstücke [...] abzulichten, natürlich nur soweit dies erlaubt ist. Das bedeutet, dass das Licht wohl eher mittelmäßig ist (oft Neo-Licht, manchmal Leselampen am Platz, selten Tageslicht) und ein Fotographieren mit Blitz mit Rücksicht auf andere Nutzer ausscheidet. Vom Detailgrad sollte das Ergebnis (auf A4 ausgedruckt) lesbar sein, auch wenn es sich um eine schwierige Handschrift handelt.
Nimm die, mehr (auszugeben) brauchst Du nicht!
 
Ich frage mich, ob für Deine Aufgbenstellung nicht eher ein guter Scanner die richtige Wahl wäre.
Ich kenne z.B. ein Museum, daß mit HP-Scannern arbeitet.
Die Ergebnisse sind gut bis seht gut, problematisch kann es da höchstens bei übergrossen Formaten werden.

LG
Dirk
 
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