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Wie Aufhellblitzen mit 20D

Robi

Themenersteller
Hallo,

wie stellt man den (internen) Blitz bei normalen Tageslicht für Aufhellblitzen ein. Kann man mit der Zeitautomatik (Av) über eine spezielle Einstellung den Blitz entsprechend einstellen. In der Bedienungsanleitung habe ich nichts konkretes darüber gefunden ... oder ist das eine Handgelenk-mal-Pi Einstellung: z.B. Belichtungskorrektur -1 Blende und Blitzbelichtungskorrektur -2 Blende -> und dann funktionierts (oder so ähnlich)?

Gruss Robi
 
grundsätzlich zunächst einmal geht aufhellblitzen gezielt nur in av oder tv.
die blitzintensität solltest du dann allein über die blitzbelichtungskorrektur nach einem testbild vornehmen.
 
Hallo Robi,

probiers doch einfach aus. Ein Bild mit 0, eins mit -1 und noch eins mit -2 EV Blitzbelichtungskorrektur und schon hast du es draussen.
Jeder Fotograf hat so seine eigenen Vorstellungen wie heftig oder unauffällig man den Blitz sehen soll/darf. Ich denke mal, dass du da nicht anders bist...
 
Anleitung zum ETTL-Blitzen (Vorsicht langer Text)

Für das Aufhellblitzen verwendest du am besten die Belichtungsmodi AV oder TV und ein externes EX-Blitzgerät.

Hier ist eine Anleitung zum ETTL-Blitzen, die ich ursprünglich mal für das DForum verfasst habe:

A. Allgemeines
ETTL steht für "evaluative through the lens" und beschreibt das System, mit dem die heutigen Canon EOS Kameras die Blitzbelichtung steuern. Wörtlich übersetzt bedeutet "evaluative" eigentlich "abschätzend". Gemeint ist aber, dass die Blitzbelichtungsmessung durch das Objektiv erfolgt und vom so genannten "evaluative metering system" vorgenommen wird. Das ist das System, welches sonst - auch ohne Blitz - für die Mehrfeld-Belichtungsmessung eingesetzt wird.

Alle digitalen EOS-Spiegelreflexkameras verwenden das ETTL-Blitzsystem und benötigen um das System einsetzen zu können, Blitzgeräte die ebenfalls ETTL-fähig sind (Canon EX-Modelle sowie einige Geräte der Hersteller Sigma und Metz).

Das ETTL-System wurde mit dem Erscheinen der EOS 1D Mark II zu ETTL II weiterentwickelt und bezieht nun dort auch die durch das Objektiv ermittelte Motiventfernung mit in die Blitzbelichtungsmessung ein.

B. Wie ETTL funktioniert
Unmittelbar bevor der eigentliche Blitz das Motiv für die Aufnahme beleuchtet, gibt das Blitzgerät einen Messblitz (Vorblitz) ab. Dessen Auswirkung auf die Motivsituation wird durch das Mehrfeld-Belichtungsmesssystem der Kamera ausgewertet. Aus der Reflexion des Messblitzes wird die erforderliche Blitzlichtmenge (Blitzdauer) des nachfolgenden eigentlichen Blitzes berechnet.

1. Verknüpfung von AF-Feld und Blitzbelichtungsmessung
Die Programmierer der Kamerafirmware gehen davon aus, dass der Bildinhalt, auf den das Autofokussystem scharf gestellt hat, auch richtig belichtet werden soll. Deshalb wird zur Blitzbelichtungsmessung per E-TTL derjenige Bereich des Mehrfeldbelichtungsmesssystems schwerpunktmäßig ausgewertet, auf dem die Autofokusfelder der Kamera eine zutreffende Scharfstellung ermittelt haben.

Die alte Gewohnheit, nach dem Fokussieren mit halb durchgedrücktem Auslöser zum gewünschten Bildausschnitt zu schwenken und dann erst auszulösen, kann daher zu Fehlbelichtungen führen. Das ausgewählte AF-Feld steht dann nämlich zum Zeitpunkt der Blitzbelichtungsmessung (Vorblitz) nicht mehr auf dem fokussierten Motiv, sondern dort, wohin der Fotograf geschwenkt hat. Richtigerweise schwenkt man also nicht die Kamera zum Bildausschnitt, sondern wählt den Ausschnitt vorher und setzt zur Fokussierung das aktive AF-Feld dorthin, wo sich das gewünschte Motiv befindet. Man bewegt also nicht die Kamera zum Ausschnitt, sondern das AF-Feld zum Motiv! Geht man so vor, dann beziehen sich Fokussierung und Blitzbelichtungsmessung auf denselben Bildbereich. Man muss an diese Besonderheit denken und die Schwenkmethode vermeiden, wenn man kontrollierte Blitzbelichtungsmessergebnisse erhalten will. Missachtet man diese wichtige Verknüpfung von AF-Feld mit dem Blitzbelichtungsschwerpunkt und bleibt bei der Schwenkmethode, dann gerät das ETTL-Blitzen leicht zum Lottospiel, weil sich Fokussierung und Blitzbelichtungsmessung dann auf unterschiedliche Bildinhalte beziehen können.

Wer sich die Schwenkmethode partout nicht abgewöhnen kann oder will, der sollte auf FEL (flash exposure lock, Blitzbelichtungsspeicherung) zurückgreifen, sofern die verwendete Kamera diese Einstellung zulässt. Bei dieser Einstellung wird der Messblitz nicht unmittelbar vor dem eigentlichen Blitz abgegeben, sondern bereits beim Drücken der FEL-Taste. Der so ermittelte Blitzbelichtungsmesswert bleibt für die Dauer von ca. 16 Sekunden gespeichert. Kameras die nicht über einen speziellen FEL-Knopf verfügen, können die Blitzbelichtung dennoch speichern. Benutzt wird hierzu die Sterntaste (Einzelheiten ergeben sich aus dem Handbuch der jeweiligen Kamera).

2. ETTL-Blitzen und Belichtungsmodus
Die Wirkung eines Kompaktblitzgerätes ist bekanntlich beschränkt. Auch mit leistungsfähigen Blitzgeräten, die über eine hohe Leitzahl verfügen, kann man nur begrenzte Distanzen überbrücken. Wenn im Folgenden vom Vordergrund die Rede ist, dann soll damit der Bereich gemeint sein, den das Blitzlicht noch erreichen und ausreichend beleuchten kann. Motiv ist wiederum der Bildteil des Vordergrundes, welcher durch die Verwendung des jeweiligen AF-Feldes ausgewählt wurde. Hintergrund ist hingegen derjenige Bereich, der mit dem Kompaktblitz nicht mehr auszuleuchten ist. Ferner wird unterschieden zwischen Blitzlicht und Umgebungslicht. So kann etwa der Vordergrund sowohl von Blitzlicht, als auch von Umgebungslicht beleuchtet werden. Im Hintergrund ist das Blitzlicht hingegen unbedeutend und nur Umgebungslicht vorhanden. Und schließlich wird noch unterschieden zwischen dem Blitzeinsatz als Hauptlichtquelle oder als Zusatzbeleuchtung zum Aufhellen.
Die digitalen EOS Kameras verfügen über die Belichtungsmodi P, AV, TV und M, deren jeweilige Verwendung zu unterschiedlichen Blitzbelichtungen führt (auf etwa vorhandene Motivprogramme soll hier nicht eingegangen werden, weil nur einige Kameras über diese Funktionen verfügen).

P = Programmautomatik
Ein wesentlicher Gesichtspunkt der Programmautomatik ist die Verhinderung von Unschärfen, die durch Verwackelung auftreten können. Es werden deshalb längere Belichtungszeiten vermieden. Die längste beim Blitzeinsatz eingestellte Belichtungszeit wird von der Programmautomatik (P) mit 1/60 sec. vorgegeben. Die kürzestmögliche Belichtungszeit ist begrenzt durch die schnellste Blitzsynchronisationszeit zu der die Kamera in der Lage ist (meist 1/250, bei der EOS 1D 1/500 sec.).

Wenn nun die Umgebungsbeleuchtung geringer ist als EV 10 (1/60 sec. f4.0), dann geht die Programmautomatik davon aus, dass der Blitz die Hauptlichtquelle darstellen soll und stellt dementsprechend eine Blitzintensität ein, die auch ohne Berücksichtigung des Umgebungslichtes das Motiv ausreichend beleuchtet. Das Ergebnis ist ein Bild, wo der angeblitzte Vordergrund hell dargestellt wird und der Hintergrund (den der Blitz nicht mehr erreichen konnte) entsprechend dunkel. Meist sind wegen des starken Blitzlichtes auch Schlagschatten hinter dem Motiv erkennbar.

Ist die Umgebungsbeleuchtung hingegen stärker als EV 13 dann erkennt die Programmautomatik, dass ein Blitz zur Beleuchtung eigentlich gar nicht nötig wäre und verwendet den Blitz deshalb nicht als Hauptlichtquelle, sondern als Aufhellblitz. Insbesondere bei Tageslichtbeleuchtung im Freien wird der Blitz auch in "P" automatisch so zart dosiert, dass er sich harmonisch in die Allgemeinbeleuchtung einfügt. Er hellt Schattenpartien auf oder verhindert beispielsweise, dass eine vor Gegenlicht stehende Person unterbelichtet wird.
Im Übergangsbereich zwischen EV 10 und EV 13 wählt die Programmautomatik eine Zwischenlösung, wobei die Funktion des Blitzgerätes als Hauptlichtquelle mit zunehmender Umgebungsbeleuchtung jeweils um 1/3 Blendenstufe reduziert wird.

Sinnvoll ist die Verwendung der Programmautomatik im Blitzbetrieb dann, wenn man auf die Vermeidung möglicher Verwackelungsunschärfen Wert legt, eine eventuell drohende Unterschreitung der Blitzsynchronisationszeit nicht selbst beobachten möchte und möglicherweise wegen Eile nicht in der Lage ist, die hierfür erforderlichen Kameraeinstellungen manuell vorzunehmen (point & shoot). Der Nachteil von "P" ist jedoch, dass sich der Wechsel zwischen den oben genannten unterschiedlichen Blitzcharakeristika unbemerkt vollzieht und eventuell zu unerwünschten Bildergebnissen führen kann. Man hat die Kontrolle über das Bild nicht vollständig selbst in der Hand, sondern die Kamera steuert mit ihren Programmvorgaben entscheidende Belichtungs- und Blitzeinstellungen bei.

Av = Blendenvorwahl, Zeitautomatik
Av wird üblicherweise dann eingestellt, wenn man auf die Schärfentiefe Einfluss nehmen will. Man gibt die gewünschte Blende vor, die Kamera misst die Belichtung und steuert automatisch eine dazu passende Belichtungszeit bei. Verwendet man Av im Blitzbetrieb, dann geht die Kamera davon aus, dass sich die Belichtung grundsätzlich nach dem Umgebungslicht richten soll. Der Blitz wird dementsprechend nicht als Hauptlichtquelle, sondern immer nur zum Aufhellen benutzt. Das Ergebnis ist ein Bild, bei dem der Hintergrund durch das Umgebungslicht zutreffend belichtet ist und der Blitz den Vordergrund zusätzlich zum Umgebungslicht - etwa in Gegenlichtsituationen - beleuchtet. Deswegen werden für schlecht beleuchtete Motive auch lange Belichtungszeiten von der Kamera verwendet, obwohl der Blitz eingeschaltet ist (im Gegensatz zur Programmautomatik).

Damit nicht insgesamt eine Überbelichtung eintritt, vergleicht die Kamera das Messergebnis der üblichen Belichtungsmessung mit dem Ergebnis der E-TTL-Vorblitzmessung, regelt gegebenenfalls die Umgebungsbelichtung etwas zurück und steuert gleichzeitig so viel Blitzlicht (Blitzdauer) bei, dass sich eine harmonische Gesamtbelichtung sowohl des Vordergrundes, als auch des Hintergrundes ergibt.

Allerdings hat auch die Einstellung von Av bei der Blitzbelichtung ihre Tücken. Av nimmt keinerlei Rücksicht auf möglicherweise eintretende Verwacklungsunschärfen. Reicht die von der Kamera beigesteuerte Belichtungszeit nicht aus, dann wird möglicherweise der Hintergrund des Bildes verwackelt. Sofern die E-TTL-Belichtungsmessung auf dem Vordergrund nur sehr wenig Blitzlicht (weil z.B. das Motiv schon sehr viel Umgebungslicht erhält), eingesetzt hat, dann wird auch auf dem Vordergrund Verwackelungsunschärfe zu sehen sein, welche durch die lange Umgebungslicht-Belichtung hervorgerufen wurde. Will man Verwacklungsunschärfen des Hintergrundes vermeiden, muss man trotz Blitzeinsatzes zusätzlich ein Stativ verwenden. Objektive mit IS (Bildstabilisator) können hier ebenfalls nützlich sein. Und schließlich lässt sich an digitalen Spiegelreflexkameras durch Einstellung eines höheren ISO-Wertes eine kürzere Belichtungszeit erreichen. Dieser entscheidende Vorteil wird leider viel zu häufig vergessen. Möchte man hingegen mit längeren zeiten freihand arbeiten und das Motiv knackig scharf im (durchaus zulässigen) verwackelten Hintergrund abbilden, darf das Motiv kein (oder nur wenig) Unmgebungslicht abbekommen, damit es vom Blitz erfasst werden kann.
Umgekehrt kann die bei der Belichtungsmessung ermittelte Belichtungszeit so kurz sein (z.B. im Freien bei hellem Tageslicht), dass für eine korrekte Belichtung die kürzeste Blitzsynchronisationszeit der Kamera noch unterschritten werden müsste. Der Blitz würde dann aber nicht das vollständige Bild belichten, sondern nur den Streifen, der als Schlitz zwischen dem erstem und dem zweitem Verschlussvorhang gerade noch geöffnet ist. Um dies zu verhindern, begrenzt die Kamera jetzt aber die beigesteuerte Belichtungszeit auf die kürzestmögliche Blitzsynchronisationszeit (meist 1/250 sec.), ohne die vorgegebene Blende entsprechend zu verkleinern (im Gegensatz zur Programmautomatik). Das Ergebnis wäre in diesem Fall ein überbelichtetes Bild. Man müsste dann, wenn man das Missgeschick auf dem Kameramonitor feststellt, auf sog. Highspeedsynchronisation (FP- Focal Plane) umstellen. Dazu später mehr.

Festzuhalten bleibt jedenfalls, dass im Av-Modus grundsätzlich die Umgebungsbeleuchtung die Hauptlichtquelle darstellt und der Blitz nur zum Aufhellen der Schatten des mittels AF ausgewählten Motivs verwendet wird. Beim Aufhellblitzen kann ich nun steuern, was wie ausgeleuchtet werden soll. Ich kann sowohl den Hintergrund unter-, über- oder richtig belichten, als auch den Vordergrund. Die Belichtung des Hintergrundes durch Umgebungslicht stelle ich an der Kamera ein, indem ich die Belichtungskorrektur (Daumenrad) benutze. Die gewünschte Blitzmenge für den Vordergrund kann ich per FEC-Funktion (flash exposure compensation) der Kamera oder am Blitz über die Plus- Minustasten korrigieren. Die richtige Mischung macht's halt. Bei einigen EOS-Kameras wird die Abweichung vom mittleren Belichtungswert sowohl für das Umgebungslicht, als auch für das Blitzlicht im Display auf einer Skala getrennt angezeigt. Aufhellblitzen muss man üben. Mit genügend Erfahrung lässt sich schon vor der Aufnahme erkennen, wie das spätere Bild bei den verschiedenen Einstellungen aussehen wird. Zum Üben eignet sich auch die Funktion FEB (flash exposure bracketing). Hierbei werden hintereinander drei Bilder belichtet, wobei die Umgebungslichtbelichtung beibehalten wird, während die Blitzlichtmenge variiert wird (Einzelheiten sind in der Bedienungsanleitung des Blitzgerätes erläutert).

Aufhellblitzen kann man auch in Innenräumen mit Kunstlicht. Allerdings gilt es zu bedenken, dass normales Lampenlicht (~3000°K) und Blitzlicht (5500°K) unterschiedliche Farbtemperaturen haben (Mischlichtsituation). Sofern viel Blitzlicht zur Gesamtbeleuchtung beigetragen hat, wird der Vordergrund (bei voreingestelltem Blitz-Weißabgleich) neutral dargestellt und der Hintergrund gelb. Wer das nicht will, muss entweder dem Blitz die gleiche Farbe geben wie den vorhandenen Lampen oder den Kunstlichtlampen die gleiche Farbe wie dem Blitz. Das macht man indem man einen entsprechenden Folienfilter vor dem Blitzgerät benutzt, z.B. einen Lee-Filter (204). Damit wird das Blitzlicht zum Kunstlicht. Dann ist sowohl das Lampenlicht als auch das Blitzlicht auf die gleiche Farbtemperatur gebracht und man kann den Weißabgleich an der Kamera auf Kunstlicht einstellen. Das Ergebnis ist ein farblich richtig abgeglichenes Kunstlichtbild. Fällt aber zusätzlich Tageslicht ins Bild, dann wird dieses Licht nicht mehr weiß, sondern blau dargestellt. Das lässt sich auch nur schwer verhindern, weil man ja nicht den gesamten Himmel mit einem Kunstlichtfilter verhängen kann. Bei aufwändigen professionellen Innenraumaufnahmen, bei denen Tageslicht durch die Fenster fällt, klebt man orange Folien vor die Fensterscheiben.

Tv = Zeitvorwahl, Blendenautomatik
Im Tv-Modus legt der Fotograf die zu verwendende Belichtungszeit fest und lässt eine dazu passende Blende durch die Kamera automatisch regeln. Vorgewählt werden können im Blitzbetrieb grundsätzlich Zeiten von der Langzeitbelichtung (z.B. 30sec.) bis zur kürzesten Blitzsynchronisationszeit der Kamera (meist 1/250 sec.).

Benötigt man noch kürzere Belichtungszeiten, dann muss man das Blitzgerät auf die Highspeedsynchronisation (FP- Focal Plane) umstellen. Bei Highspeedsynchronisation blitzt der Blitz eigenlich nicht, sondern er leuchtet eine gewisse Zeit lang und die Kamera schneidet sich aus dieser Leuchtdauer eine kurze Belichtungszeit heraus. Nachteil des Highspeedblitzens ist jedoch, dass der Blitz dabei nicht sehr hell leuchtet, sondern wesentlich dunkler als er blitzen könnte. Man begrenzt die Leuchtkraft, um den Blitz durch eine höhere Leistungsabgabe nicht zu zerstören.

Auch im Tv-Modus wird der Blitz grundsätzlich nicht als Hauptlichtquelle eingesetzt, sondern zum Aufhellen des per AF ausgewählten Motivs. Wie oben unter "Av" schon beschrieben wurde, kann das Verhältnis von Umgebungslicht und Blitzlicht durch den Fotografen gesteuert werden.

Auch der Tv-Modus hat seine Grenzen. Um eine zutreffende Umgebungsbelichtung zu erreichen, muss die Kamera in der Lage sein, auf die rechnerisch richtige Blendenöffnung auch zugreifen zu können. Begrenzt wird diese Auswahl durch das verwendete Objektiv. Reicht die größte Blendenöffnung des Objektivs für ein richtig belichtetes Bild aber nicht mehr aus, dann blinkt im Kamerasucher, sowie auf dem oberen Display das Blendensymbol und signalisiert, dass das Bild unterbelichtet werden wird. Abhilfe schafft hier eine Erhöhung des ISO-Wertes. Beseitigt man die Unterbelichtung nicht, unterstellt die Kamera, dass es dem Fotografen offenbar auf eine zutreffende Umgebungsbelichtung nicht ankommt und sie verwendet den Blitz dann als Hauptlichtquelle, um wenigstens den Vordergrund mit Blitzlicht ausreichend mit Licht zu versorgen. Das Ergebnis wäre dann ein zutreffend blitzbelichteter Vordergrund und ein relativ dunkler, also unterbelichteter Hintergrund.

Zum "P-Modus" wurde oben beschrieben, dass die Programmautomatik auch im Blitzbetrieb bemüht ist, Verwackelungsunschärfen möglichst zu vermeiden. Nun kann Verwackelungsunschärfe oder Bewegungsunschärfe die durch das Umgebungslicht abgebildet wird aber auch beim Blitzen als gewolltes gestalterisches Mittel eingesetzt werden. Denkbar ist etwa ein wegen langer Umgebungsbelichtung verwackelter Hintergrund der mit einem blitzbelichteten scharfen Motiv kombiniert wird. Solche Bildgestaltung lässt sich im Tv-Modus bewusst einsetzen. Hierzu verwendet man eine möglichst lange Belichtungszeit, die das Umgebungslicht einfängt. Damit nun nicht auch das Motiv verwackelt wird, muss man darauf achten, dass das Motiv möglichst wenig vom Umgebungslicht abbekommt, sondern vielmehr hauptsächlich durch den kurzen Blitz beleuchtet wird. So lassen sich lange Belichtungszeiten für die Umgebung und kurz geblitzte Motive innerhalb eines Bildes miteinander vereinen. Beispielhaft sei hier etwa die scharf abgebildete Person vor dem hell erleuchteten, sich drehenden Karussell genannt oder das in eine Zoombewegung hinein geblitzte Portrait. Bei solchen Fotografien bleibt trotz Blitzeinsatz die Dynamik von Bewegungsunschärfen erhalten. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.

M = Manuelle Belichtungseinstellung der Blende und der Zeit
Im manuellen Modus werden sowohl Blende, als auch Belichtungszeit durch den Fotografen vorgewählt. Ist ein Blitzgerät eingeschaltet, dann geht die Kamera davon aus, dass das Blitzlicht die Hauptlichtquelle sein soll. Sie misst die Reflexion des Vorblitzes und stellt die Blitzintensität so ein, dass sich mit der voreingestellten Blende ein ausreichend belichtetes Blitzbild des per AF ausgewählten Motivs ergibt. Die Grenzen liegen in der Leistungsfähigkeit des Blitzgerätes und können auf der Entfernungsskala des Blitzgerätes (Speedlite 550EX, 580EX) abgelesen werden.

Der Hintergrund ist dann zutreffend belichtet, wenn man mit der manuellen Belichtungseinstellung zufällig oder gewollt den richtigen Wert für das Umgebungslicht eingestellt hat. Dies lässt sich im Sucher ablesen und natürlich manuell nachregeln, wenn man auf dem Kameramonitor eine unerwünschte Belichtung des Hintergrundes feststellt. Man kann allerdings auch hier den Hintergrund bewusst unterbelichten, um eine verdichtete und gesättigte Lichtstimmung zu erhalten.

C. ETTL II
Worin genau die Unterschiede zwischen ETTL und ETTL II bestehen, ist bisher für die Öffentlichkeit nicht bis ins letzte Detail dokumentiert. Aber einige Besonderheiten sind bekannt.

1. Neue Methode zur Auswertung der Mehrfeldbelichtungsmessung
ETTL II untersucht alle Felder des Mehrfeldbelichtungsmesssystems sowohl vor, als auch nach der Auslösung des Messblitzes. Diejenigen Bereiche, die eine relativ geringe Helligkeitsänderung erfahren haben, werden dann als Durchschnitt gemittelt und bilden die Basis für die weitere Steuerung des Blitzlichtes. Unberücksichtigt bleiben hingegen die Felder mit sehr starken Helligkeitsveränderungen. Damit will man erreichen, dass beispielsweise Spiegel oder stark reflektierende metallische Oberflächen, die sich etwa im Bildhintergrund befinden, das Messergebnis über Gebühr beeinflussen.

2. Neue CFn 14-1 Funktion bei der EOS 1D(s) Mark II
Normalerweise benutzt auch ETTL II wie bisher das Mehrfeldbelichtungsmesssystem zur Blitzbelichtungsmessung. An der EOS 1D(s) Mark II kann jedoch durch Umschalten der Custom-Funktion CFn 14-1 statt der Mehrfeldmessung die mittenbetonte Blitzlichtmessung gewählt werden, wenn der Fotograf diese bevorzugt.

3. Einbeziehung der Motiventfernung in die Blitzbelichtungsmessung
Grundsätzlich wird bei der ETTL-Messung die Reflexion des Vorblitzes von dem durch AF ausgewählten Motiv ermittelt. Nun kann das Ergebnis jedoch von Besonderheiten beeinflusst sein, die unter Einbeziehung der Motiventfernung in ganz anderem Licht dastehen würden. Beispielsweise reflektiert der schwarze Hochzeitsanzug des Bräutigams den Messblitz nur sehr wenig, auch wenn die Entfernung des Fotografen zu diesem Motiv gering ist. Würde nun so viel Blitzlicht abgegeben, dass der Anzug als Maßstab zutreffend belichtet ist, dann wären die übrigen Bildbereiche - insbesondere die weiß gekleidete Braut - völlig überbelichtet. Der im Vordergrund befindliche schwarze Anzug wäre folglich für eine insgesamt harmonische Belichtung überbewertet worden, weil er wegen der Nähe zum Fotografen viel Raum im Bild eingenommen hat.
Unter ETTL II macht sich die Kamera die Erkenntnis zunutze, dass nahe Motive normalerweise viel Messblitz reflektieren und weit entfernte Bildbereiche eher wenig. Stimmt nun jedoch die tatsächliche Messung nicht mit diesen Erfahrungswerten überein, dann erkennt ETTL II, dass das Messergebnis offenbar von unüblichen Faktoren beeinflusst ist. Beispielsweise von der Tatsache, dass ein schwarzer Anzug außergewöhnlich wenig Licht oder ein Hochzeitskleid außergwöhnlich viel Licht reflektiert und auch dann, wenn sich diese Motive in der Nähe der Lichtquelle befinden. ETTL II versucht also Messergebnisse, die sich unter Einbeziehung der Motiventfernung als unwahrscheinlich erweisen, zu korrigieren.

Die Entfernungsinformation bezieht die Kamera durch die am Objektiv eingestellte Fokussierung. Voraussetzung ist deshalb, dass das Objektiv diese Information auch an die Kamera weiter gibt. Hierzu sind die meisten neueren Canon EF Objektive in der Lage. Einige aktuell angebotene Objektive übermitteln die Entfernungsinformation jedoch nicht. Beispielhaft seien hier besonders verbreitete Festbrennweiten genannt:
- EF 28 2.8
- EF 35 2.0
- EF 50 1.4 USM
- EF 50 1.8 II
- EF 85 1.2 L USM
- EF 135 2.8 SF
Darüber, ob Objektive von Fremdherstellern die eingestellte Entfernung an die Kamera übermitteln, gibt es zurzeit noch keine Informationen. Es ist aber eher unwahrscheinlich.

Auch Objektive, welche die Entfernungsinformation nicht an die Kamera weiter geben, können natürlich an der EOS 1D Mark II verwendet werden. Nur wird die Blitzbelichtungsmessung dann - wie bisher - ohne Berücksichtigung der eingestellten Entfernung gemacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

vielen Dank für die prompten Antworten. Es ging vor allem darum, den Schatten vom Hut im Sonnenlicht zu kompensieren. Ohne Blitz sah es nicht so gut aus und mit war es völlig überbelichtet. Dann habe ich die Blitzbelichtungskorrektur gefunden. Ich habe gehofft, dass es eine "Formel" oder einen speziellen "Knopf" an der Kamera gibt für das Aufhellblitzen ... aber ich sehe schon, pröbeln geht über studieren. Danke.

Gruss Robi
 
AW: Anleitung zum ETTL-Blitzen (Vorsicht langer Text)

M. Blum schrieb:
Hier ist eine Anleitung zum ETTL-Blitzen, die ich ursprünglich mal für das DForum verfasst habe...
Steht diese Anleitung irgendwo online? Dann wäre ein Link dorthin unter "Tipps&Tricks" sicher sehr hilfreich. Danke für deine Mühe.
 
AW: Anleitung zum ETTL-Blitzen (Vorsicht langer Text)

axl* schrieb:
Steht diese Anleitung irgendwo online? Dann wäre ein Link dorthin unter "Tipps&Tricks" sicher sehr hilfreich. Danke für deine Mühe.

Hallo Axel,

noch steht sie beim DForum online, wird jedoch dort in den nächsten Tagen gelöscht werden.

Gruß
Matthias
 
ich habe den beitrag mal in den wichtig-thread im zubehörforum gepackt und den ettl-blitzthread auch im wichtig-thread im tipps&tricks-forum entsprechend ergänzt.
 
M. Blum, wie wärs mit nem Link?! (solange es noch im Netz ist...)
Wie wärs, wenn du den ganzen Artikel hier auch reinpflastern würdest?!
 
Carsten Bürgel schrieb:
M. Blum, wie wärs mit nem Link?! (solange es noch im Netz ist...)
im dforum unter technik/ettl blitzen

Wie wärs, wenn du den ganzen Artikel hier auch reinpflastern würdest?!
wenn ich das beim groben überfliegen richtig erfasst habe, ist sein obiger beitrag genau der, außer dass im dforum beispielbilder mit dabei sind.
 
Hey, wasndalos?

Bin nun zu Hause und wollte gerade die Seite in dforum aufrufen (und speichern) und siehe da, der Text von M. Blum ist verschwunden. Bei mir werden nur noch die Bilder angezeigt und dort wo der Text stehen sollte steht nur: ...Text...

Ist das bei euch auch so?
 
Hoffentlich erzähle ich jetzt kein Unsinn :eek: :

Einfach manuellen Modus einschalten und gezielt unterbelichten. Also z.B. auf Selektivmessung stellen, Hintgrund anvisieren, Belichtung korrekt einstellen, dann das zu dunkle Objekt anvisieren und auslösen (mit der "*"-Taste kann vorher die Blitzleistung festgelegt werden, falls Cam nochmals geschwenkt wird). U.U. Blitz vorher auf High-Speed-Sync stellen.

Soweit ich weiss versucht die Cam im manuellen Modus immer auf korrekte Belichtung zu korrigieren...

-Zahni
 
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