Jedwedes Licht welches auf den Filter trifft wird entweder transmittiert, reflektiert oder absorbiert. Das hängt dann von verschiedenen Faktoren ab wie sich das aufteilt.
In der Schule hab ich mal gelernt, dass gewöhnliches Fensterglas etwa 8 bis 10 % des Lichtes reflektiert. Eine zehntel Blendenstufe wäre rechnerisch um die 7 %. Das würde also schon passen.
Die 1/10 Blende die du gemessen hast mag vllt. für ein normal Objektiv oder ein Tele gelten. Mit steigendem Winkel sind die Werte deutlich höher.
Mag sein. Das müsste sich dann aber eher als Vignettierung zeigen, nicht als Abdunklung in Bildmitte.
Meine Messungen waren ganz einfach mit Belichtungsmesser durch den jeweiligen Filter durch (in Stellung für Objektmessung, nicht Lichtmessung). Das entspricht dann wohl auch der mittigen Abbildung.
Die Filterfolien resorbieren wiederum das Licht, bessere Filterfolien mit geringerer Resorbtion (wenn das überhaupt gewünscht ist)
Warum sollte das nicht gewünscht sein? Es geht ja nicht um einen schwächeren Polfilter-Effekt (der wäre natürlich unerwünscht), sondern um einen geringeren Lichtverlust über die Polfilter-Wirkung hinaus.
Käsemann ist eine Abdichtung und hat nichts mit der optischen Qualität der Filter zu tun.
Schon klar. Aber sie waren auch damals schon besonders teuer, so dass man hier auch die hochwertigste Ausführung erwarten durfte.
Ich habe in der analogen Zeit bereits B+W Filter mit MC Vergütung verwendet. Gabs auch damals schon, wollten nur wenige bezahlen.
Selbst meine damals noch gern verwendeten UV und Skylight Filter waren alle Multicoated..
UV- und Skylight-Filter waren schon sehr lange vor den Polfiltern vergütet. Da galt die Vergütung auch immer als wichtig - bei den Polfiltern hingegen nicht.
Hauptargument der Hersteller war nach meiner Erinnerung, dass UV-Filter als Schutzfilter immer drauf bleiben und daher möglichst selten zusätzliche Probleme verursachen sollen. Polfilter als Effektfilter würden hingegen nur für bestimmte Aufnahmen gebraucht - worunter so gut wie nie Gegenlicht-Situationen sind. Man dachte in der Analogzeit hauptsächlich ans Abdunkeln von blauem Himmel, und hierbei gilt ja die 90°-Regel. (Dass man vielleicht auch man die Reflexion der Sonne im Meer wegfiltern will, konnten sich die Ingenieure wohl nicht vorstellen.)
Irgendwo habe ich mal gelesen, dass das Vergüten von Polfiltern wegen der Hitzeempfindlichkeit der Pol-Folien ein spezielles Verfahren erfordert, das erst später entwickelt wurde. Also es könnte auch technische Gründe gegeben haben, warum die Polfilter lange unvergütet blieben.
(Andererseits hat B+W lange Zeit auch die starken Graufilter nur unvergütet angeboten, und da gab es nun wirklich keinen technischen Grund.)
Man sieht auch gut das der Haida was die Vergütung angeht eher den Billigfiltern zugeordnet werden kann
Es gibt auch relativ teure Filter, die hier deutlich schlechter abschneiden (z. B. ein unvergüteter B+W F-Pro - der kostet rund das Doppelte des Haida).
Das Hauptproblem bei Haida dürfte tatsächlich die Vergütung "auf der falschen Seite" sein.
Wobei ich denke, dass Reflexion immer an beiden Glas-Luft-Übergängen auftritt und es schon von daher am sinnvollsten wäre, beide Seiten gleichermaßen zu vergüten.
Aber den Billigfilter hättest auch vorher sauber machen dürfen
Man mag es nicht glauben, aber das habe ich. Sehr sorgfältig sogar. Mit bloßem Auge war der blitzeblank.
Ist vielleicht auch ein Beleg dafür, dass die Beschichtungen der besseren Filter auch besser zu reinigen sind...