eine ernstgemeinte Frage von mir: Ist ein Blitz für Samsung noch so viel wert? Knapp 500€ für ein totes System? Ich habe einen alten Nikon Speedlight mit Automatik an der NX300. Der kostet 20€. Und dann stellt man manuell Blende, Iso und Brennweite ein und ab gehts ;-) Funktioniert erstaunlich gut. Und in Lightroom kann man das letzte kleine bisschen korrigieren ;-)
Denke ich auch! Ich habe z.Zt. nur manuelle Blitzgeräte. Da gibt es dann mehrere Möglichkeiten:
a) Manuell belichten, Helligkeit ausprobieren
---> mit statischen Setups kommt man gut zurecht; nach einiger Zeit hat man viel Erfahrung, welche ISO / Blendenkombination geht.
b) RAW fotografieren, manuell / etwas unterbelichten und dann die ISO pushen
---> geht (im Rahmen) ohne großen Qualitätsverlust, da die NX1 ja Iso-invariant ist
In meinem Studio blitze ich nur manuell, kann aber nach ein, zwei Testshoots die Belichtung anpassen. Aufgrund der großen Reflektoren macht es keinen Unterschied, ob mein Model einen halben Schritt weiter vorne oder hinten steht - aber an den Wänden sind Markierungen angebracht, die den optimalen Standort angeben. Ich als Fotograf kann mich frei im Raum bewegen ohne dass die Belichtung sich ändert - das nennt man entfesseltes Blitzen. Auf der Cam ist nur ein kleiner Übertrager, d.h. kein nennenswertes Mehrgewicht.
Bei einem Kindergeburtstag oder wenn meine Frau ein Bild von ihrem Frauennachmittag haben möchte, platziere ich mehrere manuelle Blitzgeräte, welche auf hohen Schränken stehen - die Kleinen sollen sie ja nicht begrabbeln - und die Decke bzw. weiße Wände anvisieren. Ich blitze dann auch entfesselt. Mir stehen vier manuelle Blitzgeräte zur Verfügung, die im Schnitt je EUR 60,- gekostet haben. --> Das Ergebnis ist sehr konsistent; gerade bei einem Kindergeburtstag stehen / sitzen die kleinen Models in unterschiedlicher Entfernung von der Kamera. Man muss - und kann damit - auch schnell sein, es gibt keinen zweiten Schuss. Mit meinem Setup entsteht kein harter Schattenschlag und niemand wird "totgeblitzt".
Den Blitz auf der Kamera setze ich nur selten ein,
1. weil es entfesselt schönere Ergebnisse gibt, Thema Schlagschatten und Totblitzen und rote Augen
2. weil der Blitz auf der Cam über die Zeit ganz schön schwer werden kann
3. weil die "entfesselten" Ergebnisse konsistent sind und mit ein bischen ausprobieren (bevor die Kids alle da sind) auch das Tageslicht aus den Fenstern mit einbezogen werden kann.
Klar, Outdoor geht "entfesselt" meist nicht.
Wenn ich mit Blitz an der Kamera blitzen muss (z. B. auch Indoor bei Freunden usw.) dann nutze ich meist einen Aufsteck-Diffusor. Ich habe mir einen für knapp 20 EUR zugelegt, damals noch für meinen Canon Systemblitz (inzwischen verkauft).
Noch besser als der gekaufte Aufsteck-Diffusor ist der selbstgebastelte Reflektor, siehe Foto unten. Bauanleitung: eine Dattelschale aus goldpapier-beschichteter Pappe ein wenig modifiziert, Alufolie eingeklebt, Befestigung am Blitz über Nesselband zum Aufkleben (ein paar Euro im Bastelshop).
Für die Belichtung des Bildes habe ich noch einen zweiten entfesselten Blitz gegen die Wand gerichtet, um den Kontrast zu mildern.
2016-11-26 1012 E04859% by Rainer Büsching, auf Flickr