Nun, irgendwie war es ja zu vermuten

Mich würde insbesondere interessieren, wie Sie die Belichtung und den Weißabgleich regeln/steuern.
Ich wollte hier nicht SPAMMen, aber hatte diesen Post (mit meiner Seite) gefunden und dachte, ein paar weitere Bemerkungen wären okay.
Belichtung wird durch ein Peak-Level System gesteuert. Die Belichtung ist bei Schmalfilmen immer so eine Sache, denn ein Positivmaterial, das für sehr helle Lampen konzipiert wurde, verträgt einen erstaunlichen Kontrastbereich. Hinzu kommt, dass viele Filme unter sehr ungünstigen Voraussetzungen aufgenommen wurde, mit Fülllicht war da nix.
Überbelichtung muss vermieden werden, denn etwas Unterbelichtung kann man im Schnittprogramm schon mal ausgleichen. Adobe macht das besonders gut. Dennoch gibt es Situationen, wo man manuell eingreifen muss. Wenn Pappa mit der hellen Leuchte rumlief, oder das kleine Kind im weißen Pulli vor dem dunklen Wald.
Nach vielen Versuchen haben wir entschieden, den Weißabgleich auf die Lichtquelle (LED) einzustellen, denn das ist eigentlich die einzige Konstante, wenn eine 120m Spule etliche verschiedene Filmtypen enthält. Sonst läuft die Whitebalance immer hinterher, was nicht so doll aussieht. Insgesamt ist Weißabgleich allerdings kein so großes Problem.
Die meisten Kunden, die sich für eine HD Digitalisierung entscheiden, wissen eh, dass ein geringes Maß an Nachbearbeitung notwending ist, um die ursprünglichen Farb-und Kontrastwerte zu rekonstruieren, was letztlich auch etwas Geschmacksache ist. Daher finde ich es auch besser, Dateien zu iiefern, die keinerlei Verschlimmbesserung, wie Schärfen usw, enthalten.
Zunehmend wählen Leute die Version ohne Füllbilder. Finde ich gut, denn inzwischen haben wir ja LCDs mit 200Hz, und da werden Füllbilder eigentlich noch problematischer.
Die Komprimierung haben wir ausgiebigst getestet. Bei 80% - also 20% Komprimierung der einzelnen Bilder - kommt man (ohne Füll) auf eine sehr handliche Größe, die wie Sie schreiben, bei circa 25GB/hr nur etwa doppelt so hoch wie DV ist. Schon bei 10% Komprimierung steigt die Datengröße aber auf etwa 100GB/hr und bei lossless, was natürlich auch möglich ist, erreicht man einen Punkt, wo normale Verbraucher-CPUs in die Knie gehen. Außerdem wird das Handling der Dateien auch abenteuerlich, trotz Gigabit Netzwerk. Man muss also die Kirche im Dorfe lassen.

Es handelt sich ja letztlich auch um bewegte Einzelbilder und wenn die mit 25fps vorbeiziehen, sind die Qualitätsunterschiede wirklich nicht mehr sichtbar. Gegenüber DV natürlich, aber zwischen 20% und Lossless nicht.
Hoffe, damit Ihre Fragen beantwortet zu haben.
Interessantes Forum!