Beste Blende für Landschaft & Architektur

Hallo

Ich habe mal eine Frage. Angenommen, ich möchte eine Landschaft machen oder ein Bild von einem Gebäude, welche Blende nehme ich, damit alles scharf wird? Blende 8? Oder lieber 10 oder 11? Oder gar 16?! Nun, das Problem ist nicht das Licht, normalerweise hat man mehr als genug im Sommer davon, aber was ist mit dem Thema Beugungsunschärfe? Alle sagen ja, ab 11 wirds schon wieder schlecht. Das kann ich aber irgendwie immer weniger bestätigen, ich habe hier z.B. ein Buch über Makros mit der DSLR. Dort sind etliche Bilder mit 16 und 22 und alles ist scharf, bei sehr großen Bildern (also Landschaften und keine winzigen Strukturen) sollte diese Unschärfe noch kleiner ausfallen, oder?

Postet eure Meinung, vielen Dank.

AW: Beste Blende für Landschaft + Architektur

Kurz und schmerzlos: Kommt ganz auf das jeweilige Bild an.

AW: Beste Blende für Landschaft + Architektur

Es ist imho genau anders rum: bei Teles fängt die Beugungsschärfe später an (~16,22) und bei WW's tlw schon bei Blende 11.

Mein Sigma WW bringt bei Blende 8-11 die beste Leistung.

AW: Beste Blende für Landschaft + Architektur

1. Die Wahl der geeigneten Blende ist doch immer eine sowohl inhaltliche (Bildgestaltung) als auch eine technische Frage (Tiefenschärfe). Beides kann nur im Zusammenhang entschieden werden.

2. Makroobjektive sind anders gerechnet, deshalb können Erfahrungswerte hinsichtlich Beugungsunschärfe da nicht unkritisch übernommen werden. Das gilt in beiden Richtungen.

3. Auch gibt es da immer noch Unterschiede zwischen Festbrennweiten und Zooms und bei letzteren zwischen dem "langen" und dem "kurzen Ende".

4. Ein dokumentarischer Fotograf wird vielleicht eher zur Schärfe tendieren und andere Aspekte vernachlässigen, ein kreativer Fotograf muss die Gesamtheit aller Parameter im Blick haben und Prioritäten setzen. Ein gutes Bild ist nicht immer technisch perfekt - ein technisch perfektes nicht immer gut...

LG Steffen

AW: Beste Blende für Landschaft + Architektur

Und im Zweifel:
Einfach das selbe Motiv mit verschiedenen Blenden photographieren und dann am PC das Beste Bild raussuchen.

AW: Beste Blende für Landschaft + Architektur

Wenn Licht keine Rolle spielt und eine optimale Schärfe gewünscht wird, wohl die größtmögliche Blende oder nicht ?

AW: Beste Blende für Landschaft + Architektur

Pathologe schrieb:

Hallo

Ich habe mal eine Frage. Angenommen, ich möchte eine Landschaft machen oder ein Bild von einem Gebäude, welche Blende nehme ich, damit alles scharf wird? Blende 8? Oder lieber 10 oder 11? Oder gar 16?! Nun, das Problem ist nicht das Licht, normalerweise hat man mehr als genug im Sommer davon, aber was ist mit dem Thema Beugungsunschärfe? Alle sagen ja, ab 11 wirds schon wieder schlecht. Das kann ich aber irgendwie immer weniger bestätigen, ich habe hier z.B. ein Buch über Makros mit der DSLR. Dort sind etliche Bilder mit 16 und 22 und alles ist scharf, bei sehr großen Bildern (also Landschaften und keine winzigen Strukturen) sollte diese Unschärfe noch kleiner ausfallen, oder?

Postet eure Meinung, vielen Dank.

Zum Vergrößern anklicken....

Als Faustregel kann man sagen, daß 2-3 Blenden abgeblendet die meisten Objkektive ihren besten Bereich haben.
Ganz offen sind sehr lichtstarke Objektive oft etwas weicher, ab 16 beginnen viele Objektive nachzulassen.

ABER: man KANN DAS NICHT verallgemeinern! Es kommt immer auf das jeweilige Objektiv an und auch darauf, was man mit "scharf" meint.
Es gibt ja auch viele Leute, die ein kräftiges Nachschärfen in Photoshop dann für "scharf" halten . .

Da man bei Landschaftsfotos eher seltener ein Tiefenschärfenproblem hat würde ich sagen: als Standard 2 Blenden zu ist sicher nicht verkehrt.
Wenn Tiefenschärfe ein Thema ist, dann manuell einen Nah- und einen Fernpunkt suchen, 2-3 Blenden zumachen und bei Arbeitsblende schauen, wie sich die Schärfe verhält.
Einen Test schiessen und auf dem Display reinzoomen. Evt. mit FocusStacking arbeiten - mehrere Belichtungen mit unterschiedlichem Fokus machen und z. B. mit HeliconFocus kombinieren. Das geht hervorragend. Ist praktisch ein Schärfe-Bracketing . .

Aber wie gesagt: Abhängig ist das in erster Linie von der Qualität (und damit dem Preis) des Objektivs und natürlich auch von der Brennweite, die für das Motiv angemessen ist.

Wenn es um Schärfe/Aulösung gerade bei Landschaftsfotos geht sind Festbrennweiten am besten.
Die müssen nicht lichtstark sein zu dem Zweck.

AW: Beste Blende für Landschaft + Architektur

Danke für die vielen Antworten. Wenn, dann wäre das Objektiv entweder das Kit oder das Sigma 17-70 an der K10D.

AW: Beste Blende für Landschaft + Architektur

Chromei schrieb:

Wenn Licht keine Rolle spielt und eine optimale Schärfe gewünscht wird, wohl die größtmögliche Blende oder nicht ?

Zum Vergrößern anklicken....

Das ist falsch. An Kameras im APS-C-Format erreichen die meisten Objektive die höchste Schärfe bei Blende 5.6 bis 8. In der Regel nimmt die Schärfe spätestens ab Blende 11 wieder mehr oder weniger stark ab, aufgrund der mit kleiner werdender Blendeöffnung zunehmenden Beugungsunschärfe. In der Regel wird man beim APS-C-Format nicht mit Blendenwerten wie 16 oder 22 arbeiten, wenn nicht andere Beweggründe, wie etwa das Erreichen einer möglichst langen Belichtungszeit (und ein Graufilter nicht zur Hand ist), überwiegen.

AW: Beste Blende für Landschaft + Architektur

Chromei schrieb:

Wenn Licht keine Rolle spielt und eine optimale Schärfe gewünscht wird, wohl die größtmögliche Blende oder nicht ?

Zum Vergrößern anklicken....

Zitat Wikipedia (klick):

Bei sehr starkem Abblenden verschlechtern sich die Abbildungseigenschaften jedoch wieder durch Beugungsunschärfe.

Zum Vergrößern anklicken....

AW: Beste Blende für Landschaft + Architektur

Steffen Rentsch schrieb:

1. Die Wahl der geeigneten Blende ist doch immer eine sowohl inhaltliche (Bildgestaltung) als auch eine technische Frage (Tiefenschärfe). Beides kann nur im Zusammenhang entschieden werden.

Zum Vergrößern anklicken....

Steffen Rentsch schrieb:

2. Makroobjektive sind anders gerechnet, deshalb können Erfahrungswerte hinsichtlich Beugungsunschärfe da nicht unkritisch übernommen werden. Das gilt in beiden Richtungen.

Zum Vergrößern anklicken....

Naja, bei Makrobilder mit einem Abbildungsmaßstab <1/2
kippt das Tiefenschärfe/Blenden-Verhältnis!
Die Schärfentiefe wird bei gleicher Blende relativ dünner.
(ab 1/1 ganz extrem! )

Das wird im Makrobereich durch ebenso extremes Verkleinern der Blendenöffnung kompensiert.
Ein typisches Makro-Objektiv hat Blenden bis F32 manche sogar bis F42.

Das hat aber an sich nix mit der Schärfe,
sondern nur mit der Tiefenschärfe zu tun.

Man nimmt die Beugungsunschärfe in Kauf,
um die Tiefenschärfe zu vergrößern.

Steffen Rentsch schrieb:

3. Auch gibt es da immer noch Unterschiede zwischen Festbrennweiten und Zooms und bei letzteren zwischen dem "langen" und dem "kurzen Ende".

Zum Vergrößern anklicken....

Naja, Zooms werden auf eine bestimmte Brennweite optimiert, verlieren also etwas,
wenn man sich brennweitenbezogen von dieser Optimal-Brennweite entfernt.
Das ist ein Problem, das Festbrennweiten natürlich nicht haben.

Außerdem haben FBs meißt deutlich weniger Linsen.
Weniger Fehlerquellen!

Steffen Rentsch schrieb:

4. Ein dokumentarischer Fotograf wird vielleicht eher zur Schärfe tendieren und andere Aspekte vernachlässigen, ein kreativer Fotograf muss die Gesamtheit aller Parameter im Blick haben und Prioritäten setzen. Ein gutes Bild ist nicht immer technisch perfekt - ein technisch perfektes nicht immer gut...

LG Steffen

Zum Vergrößern anklicken....

Stimmt, aber er hat ja ausdrücklich Landschaft erwähnt.
Da will man möglichst viele Details einfangen,
und das möglichst von vorne bis hinten.

Anders als Makro stellt Landschaft ja keine so ganz großen Ansprüche an die Schärfentiefe.
(Jedenfalls, wenn man nicht gerade ein langes Tele einsetzt. )

Bei 50mm und Blende F8 beginnt der Schärfe-Bereich etwa ab 3-5 m,
wenn man auf den Horizont fokussiert.

Wenn man hyperfokal fokussiert, dann kommt man noch näher heran.
Setzt man ein WW ein, ist das noch unkritischer.

Wenn man also nix näher als 5m scharf auf dem Bild haben will, ...
Andererseits habe ich auch bei Blende 11 noch nie Beugungsunschärfe wahrgenommen.

Schönen Gruß
Pitt

Auch ganz kurz: 8-10 wird empfohlen aber es kommt natürlich auf das Motiv an. Somit bleibt wirklich meist nur austesten und mit einer Blendenreihe arbeiten.

Gruß
Rolf

Hallo

Also, das Sigma 17-70mm soll bei Blende 8 maximale Leistung zeigen, werde das dann wohl auch beachten.

AW: Beste Blende für Landschaft + Architektur

Ruler_of_the_Thirds schrieb:

Das ist falsch. An Kameras im APS-C-Format erreichen die meisten Objektive die höchste Schärfe bei Blende 5.6 bis 8.

Zum Vergrößern anklicken....

Ändert sich das denn an einer FF Cam?

Nein ^^

Also ich habe die besten Erfahrung mit f8 gemacht, da haben die meisten Objektive eh die Höchstleistung wie schon angesprochen... Teilweise reicht das aber nicht mehr, wenn du im WW ein Objekt nah im Vordergrund hast, da nützt dann nur noch f16 und kleiner... f8 ist aber ein guter Wert, so oder so!

Pathologe schrieb:

Hallo

Also, das Sigma 17-70mm soll bei Blende 8 maximale Leistung zeigen, werde das dann wohl auch beachten.

Zum Vergrößern anklicken....

Suche mal nach "förderliche Blende" und wie man sie berechnet.

Wenn das Sigma bei Blende 8 am besten ist, bringt das nur was für Dich, wenn die förderliche Blende für Deinen "Anwendungsfall" auch 8 ist.

Mischiman

AW: Beste Blende für Landschaft + Architektur

Skater schrieb:

Anders als Makro stellt Landschaft ja keine so ganz großen Ansprüche an die Schärfentiefe.
(Jedenfalls, wenn man nicht gerade ein langes Tele einsetzt. )

Bei 50mm und Blende F8 beginnt der Schärfe-Bereich etwa ab 3-5 m,
wenn man auf den Horizont fokussiert.

Zum Vergrößern anklicken....

Also die 3-5m scheinen mir viel zu optimistisch. Wenn ich bei eric-krause 50mm, APS-C und f8 eingebe, kommt eine hyperfokale Distanz von 12,55m und eine Entfernung von 6,28m ab der alles scharf ist heraus. Auch diese Angaben sind mir viel zu optimistisch.

Wenn ich einen Z-Kreis von 0,005, sollte etwa der Pixeldurchmesser einer D300 sein, bekomme ich eine hyperfokale Distanz von 62m und eine Entfernung von 31m ab der alles scharf ist heraus. Das scheinen mir realistische Werte für scharfe Fotos zu sein. Daher spielt die Schärfentiefe auch bei Landschaft eine große Rolle und man muss sich halt zwischen Beugungsunschärfe und Schärfentiefe entscheiden.

11, weil da bei den meisten weitwinkel die beste leistung liegt und sich beugungsunschärfe je nach body erst ab F16 zeigt

AW: Beste Blende für Landschaft + Architektur

clickfix schrieb:

Ändert sich das denn an einer FF Cam?

Zum Vergrößern anklicken....

Ja. An FF muss tendenziell stärker abgeblendet werden damit auch in Randbereichen größere Schärfe erreicht wird. Gleichzeitig kann bzw. darf auch stärker abgeblendet werden, da die Pixel größer sind und sich Beugung weniger auswirkt.