... allerdings werden wohl alle die schon einmal da waren dies bestätigen.



Also auch die Ladies in Moskau und St. Petersburg sind nicht zu verachten.
Aber im Süden herrscht doch ein etwas anderer Typus vor. Der ethnische EInflus der mediterranen Geschichte - Die Krim war schon von den alten Griechen besiedelt - und der jahrhundertelangen tatarischen Herrschaft, hat da eine ganz besondere Mischung geschaffen.
Wie Du aus meinen Worten heraus lesen kannst, war ich auch da. Und zwar im Sommer 2007.
Gewohnt haben wir in Jalta. Und angeschaut haben wir uns natürlich auch etliche der touristischen Hightlights.
Einige wurdne bereits genannt.. Ich will nochmal einen Rundumschlag versuchen.
Der Reisende kommt i.d.R., per Bahn oder mit dem Flugzeug in
Simferopol, der Hauptstadt der Krim an.
Simferopol wurde 1784 als Verwaltungszentrum der Krim von Katharina II. im Zentrum der Halbinsel gegründet. Sie liegt in der Übergangszone von der Steppe zum Gebirge. Im Laufe des 20. Jahrhunderts entwickelte sich die heutige Hauptstadt der autonomen Republik Krim zu einem industriellen Zentrum. Obwohl die Hauptstadt immer im Schatten der beiden geschichtsträchtigen Städte Sewastopol und Jalta stand, gibt es auch neben seinen Sehenswürdigkeiten eine Fülle von Einblicken in den Alltag und das Leben der Menschen.
Sewastopol
Sewastopol wurde im Jahre 1783 vom Fürsten Potjomkin neu begründet, der die Stadt als Stützpunkt der neuen russischen Schwarzmeerflotte ausersehen hatte. Die tief eingeschnittenen Buchten an der südwestlichen Küste boten sich als ideale Naturhäfen in bester strategischer Lage an. Aufgrund seiner militärischen Bedeutung wurde Sewastopol zweimal vollkommen Zerstört, einmal während des Krimkriegs 1853-1856 und dann 1941/42 während der deutschen Besatzung. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt durchgängig im Stile der spätstalinistischen Architektur, einem auf Prunk und imperialen Wirkung angelegten Stil mit bevorzugt klassizistischen und renaissanceartigen Elementen, aufgebaut. Die lange Zeit geschlossene Stadt ist erst seit 1994 für Einheimische wie auch für ausländische Touristen offen.
Das Stadtbild der „Heldenstadt“ Sewastopol ist durch die rund 2000 Denkmäler geprägt. Darunter befindet sich auch die Adler-Säule, die im Jahr 1904 auf einem Felsen im Hafenbecken errichtet worden ist. Zu den besonderen Sehenswürdigkeiten zählt das Panorama-Museum, ein Rundbau auf dem Festungshügel, indem nur ein einziges Gemälde von Franz A. Roubaud ausgestellt ist, das die gesamte Innenfläche des Gebäudes ausfüllt.
Auf dem Kap von Sewastopol liegt die Ruine der 421 n. Chr. gegründeten
griechischen Siedlung Chersones, wo im Jahr 988 Großfürst Wladimir getauft wurde und daher als Wiege der russisch-orthodoxen Christentums gilt.
Auf Balaklava wurde bereits hingewiesen. Deshalb hier nur ein Link zu
Wikipedia.
Weitere Sehenswürdigkeit in der Umgebung ist die byzantinische Festung Eski-Kermen. Die Stadt ist mit über 350 künstlich angelegten Höhlen, die zur Verteidigung oder als Lager dienten, buchstäblich durchlöchert. Sie ist eine von 14 Höhlenstädten, die sich auf Plateaus der nördlichen Kette des Krimgebirges befinden. Erwähnenswert sind auch
das Höhlenkloster von Inkerman, welche im 6. Jahrhundert entstanden ist, sowie der deutsche Soldatenfriedhof bei Gontscharnoje.
Jalta
Folgt man aus Sewastopol kommend dem südlichen Küstenstreifens gen Osten gelangt man inmitten der mediterranen Region nach Jalta, das in einem zum Meer offenen Halbrund des Krimgebirges liegt. Bereits zur Zeit der alten Griechen bestand an dieser Stelle eine kleine Siedlung. Erst ab 1838 entwickelte sie sich jedoch zu einer bedeutenden Ansiedlung, als Zar Nikolaus I. ihr das Stadtrecht gab. Die Zarenfamilie und viele Adlige errichteten Sommerresidenzen in der Umgebung von Jalta und verliehen der Stadt dadurch allmählich ein nobles Flair. Dieser Zauber nahm mit dem Dekret Lenins 1920 ein jähes Ende, als dieser die „Nutzung der Krim zur Heilbehandlung der Werktätigen“ befahl. Die meisten Paläste und Villen wurden zu Sanatorien umgewandelt.
Heute profitiert Jalta von der Schönheit seiner Region und vom Mythos des mondänen Kurortes aus der Zarenzeit. Die ca. 80.000 Einwohner zählende Stadt ist wegen seiner Lage nicht an das Eisenbahnnetz angeschlossen, sondern ist mittels der längsten Trolleybuslinie der Welt (70 km) mit der Hauptstadt Simferopol verbunden.
Im Sommer spielt sich entlang der Hafenpromenade das Leben ab. Die Hafenpromenade beginnt am Leninplatz, wo das große Lenin Denkmal, vor der imposanten Kulisse des Krimgebirges, dem ehemaligen Klassenfeind Mc Donalds's Aug in Aug steht. Von hier aus kann man entlang des Hafens spazieren, zahlreiche Caffees und Bistros laden zum verweilen ein. Relativ am Anfang der Promenade liegt auch die Verkaufsstelle für die Boote zum Schwalbennest - mit Sicherheit die schönste Variante um zum Märchenschloss zu gelangen.
Ein Stück die Promenade hinauf kann man eine der schönsten Kirchen der Krim, die
Alexander-Nevsky-Kirche zu Jalta besuchen.
Zu den besonderen Sehenswürdigkeiten zählt der
Liwadija-Palast im gleichnamigen Vorort von Jalta, der zuerst Sommerresidenz des letzten russischen Zaren war, danach zu einem Sanatorium ungebaut wurde und 1945 Schauplatz der Jalta-Konferenz war. Das berühmte Foto der Jalta-Konferenz wurde im italienischen Garten des Palastes aufgenommen.
Im Liwadija-Palast war während der Konferenz auch die amerikanische Delegation untergebracht. Die sowjetischen Gastgeber nahmen damit Rücksicht auf den an den Rollstuhl gefesselten amerikanischen Präsidenten Roosevelt, für den es sehr beschwerlich gewesen wäre, tagtäglich zwischen dem tagungsort und einer entfernteren Residenzt hin- und hergekarrt zu werden.
Noch heute übrigens sind die Bewohner von Liwadija, welches nicht zur Stadt Jalta gehört, sondern ei eingeständiger Ort (im Verwaltungsbezirk Jalta) ist, verärgert darüber, dass diese weltpolitisch so wichtige Konferenz immer als "Konferenz von Jalta" und nicht als "Konferenz von Liwadija" bezeichnet wird.
Natürlich kann der Palast besichtigt werden. Die große Konferenzraum und der runde Taisch, an den damals die drei großen Herren sassen, sind originalgetreu - oder sogar im Original - erhalten und zählen immer noch zu den "nationalen Heiligtümern". Eine Führung durch den Palast gibt aber auch einen sehr schönen EIndruck in die damaligen Lebensumstände der letzten Zarenfamilie. Zu besichtigen sind. ua. das Arbeitszimmer des Zaren, die Schlafzimmer, das Esszimmer, das Schulzimmer, in dem die drei Töchter und der Sohn des Zaren unterrichtet wurden.
Ferner befindet sich im Erdgeschoss in einer kleinen, gesonderten AUsstellung eine Wachsfigurengruppe der Zarenfamilie (mit Herrn Rasputin in einer Ecke im Hintergrund), sowie eine Wachsfigurengruppe der Herren Stalin, Churchill und Roosevelt.
Die britische Delegation war seinerzeit im
Palast von Alupka, der im Volksmund eher als
Woronzow-Palast bekannt ist, einquartiert. Der Palast erhielt den Namen nach seinem Bauherren und ersten Besitzer, Fürst Woronzow. Einem der reichsten und politisch einflussreichsten Adligen seiner Zeit. Der Palast wurde von 1828 - 1848 mit zwei völlig unterschiedlichen Hauptfassaden erbaut. Die Nordfassade ist ganz im britischen Tudor-Stil gehalten, die Südfassade hingegen mit der "Löwentreppe" wurde im maurischen Stil errichtet. Bereits 1921 wurde der Palast in ein Museum für Kunst und Architektur umgewandelt. Besonders sehenswert ist auch der 40 ha große Park aus der 1. Hälfte des 19. Jh., in dem verschiedene europäische Stile der Landschaftsgestaltung Einzug hielten. Auch die liebevoll gestaltete Orangerie ist einen Besuch wert.
Die Delegation der sowjetischen Gastgeber residierte während der Konferenz im
Jagdschloss Massandra, welches ebenfalls von großer historischer Bedeutung ist.Das Schloss wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert von einem polnischen Adligen errichtet, und war lange Zeit die Sommerdatscha von Josef Stalin und des gesamten Zentralkomitees der KPDSU war.
In unmittelbarer Nähe des Schlosses befindet sich ein wunderschön angelegter Boatischer Garten, der einen Spaziergang unbedingt wert ist.
Aj – Petri
Der 1234 m hohe Berg Aj-Petri (Heiliger Petrus) ist ein Teil des Krimgebirges, dessen Spitze erstaunlicherweise aus Korallen besteht. Diesen seltsamen Umstand verdankt der Berg seiner Entstehung vor Tausenden von Jahren, als ein Korallenriff mit dem gesamten Krimgebirge angehoben wurde. Seit 1987 ist das Plateau mit einer drei Kilometer langen Seilbahn zu erreichen. Auf der Hochebene wurden bislang 35 Höhlen entdeckt, von denen einige touristisch erschlossen sind. Von hier aus bietet sich einem auch ein phantastischer Ausblick auf Jalta und die Küstenlandschaft.
Leider ist der Aj-Petri touristisch toal versaut. Mann kann es nicht anders sagen. Oben um die Seilbahnstation aht sich ein wildes Dorf von Souenierhändler und Fressbuden unterschiedlicher Güte und Preislage entwickelt. Wer Devotionalien aus dem Zweiten Weltkrieg sucht, wird auch dort fündig. jede Menge Hinterlassenschaften deutscher Soldaten (Uniformteile, Knöpfe, Orden, Plaketten, Feuerzeuge usw. kann man käuflich erwerben. Sogar eine MP420 für rund 500 Dollar. Man kann sich auch zum Erinnerungsfoto entsprechend einkleiden (incl. Hakenhrewuzbinden und Maschinenpistole) und so auf alten deutschen Autos posieren. Natürlich alles gegen Geld.
Die Wiederlichtkeit der Dixie-Klos wird nur noch von den Geldmachern übertoffen, die dort mit Tieren aller Art Touristen zu Erinnerunsgfotos gegen Geld locken. Neben Greifvögeln müssen dort in der sengden Sonne junge Braunbären, und bei meinem besuch sogar ein Tiger-Baby ein erbärmliches Leben in sengender Sonne führen.


Das "Schwalbennest"
Das Schwalbennest gehört zu den wichtigsten Wahrzeichen der Krim. Auf dem Kap Aj-Todor siedelten bereits die Griechen. Die Röcmer erichteten eine Festund auf dem Kap und einem benachbarten Felsen und verbanden diese mit einer Befestigungslinie. Im Mittelalter stand dort ein byzanthinisches Kloster.
Nachdem die Krim von Russland annektiert worden war, ließ ein russischer General ein kleines Sommerhaus bauen. Als sich Jalta im 19. Jahrhundert zu einem beliebten Kurort entwickelte, erwarb eine Moskauer Dame das Anwesen. Sie ließ das Haus des Generals abreißen und baute das kleine Schlösschen auf den Felsen. 1911/12 wurde es für den deutschen Baron von Steingel - einen damals in Baku ansässigen Öl-Millionär - für seine Geliebte zu dem heutigen Schlösschen umgebaut.
Bei dem heftigen Erdbeben von 1927 wurde das Gebäude stark beschädigt. Die Stützpfeiler der Terrasse und ein Teil der Felswand stürzten ins Meer. 1968 wurde mit der Restaurierung begonnen, wozu das Schloss vollständig abgetragen werden musste. Der Felsen wurde stabilisiert und gegen Erdbeben abgesichert. 1971 konnte das Schlösschen, ergänzt durch spitze Türmchen, wieder eröffnet werden. Heute befindet sich ein teures italienisches Restaurant darin.